Maldongrat und Falscher Kogel - schnell und lohnend


Publiziert von maxl , 27. September 2011 um 22:55. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:27 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Entweder von Imst oder von Elmen aus auf den höchsten Punkt des Hahntennjochs. Dort parken.
Unterkunftmöglichkeiten:mit kleinem Umweg die Anhalter Hütte

Nach kurzer, doch verhältnismäßig heftiger Krankheit trieb es mich umso stärker raus, bei der stabilen Hochdrucklage im Bett liegen ist einfach nix.... Trotzdem war Vorsicht angebracht, denn meine Kräfte sind noch nicht ganz da. Ich visierte eine Tour vom Hahntennjoch aus an - knappe 1900m Starthöhe sind für solche Fälle ein gern gesehener Luxus. Ziel war hauptsächlich der einzige markierte Gipfel der imposanten Heiterwand, gleichzeitig ihr westlichster, nämlich der Maldongrat. Ich hängte danach noch den Falschen Kogel dran, den man leicht mitnehmen kann, wenn man schon mal da ist.....

Start der Tour ist am Kulminationspunkt der Hahntennjoch-Straße, wo es genug kostenlose Abstellmöglichkeiten fürs Auto gibt. Von dort aus führt ein markierter Weg (Schild: Anhalter Hütte) nach Nordosten aufs Steinjöchl (2198m), welches der Ausgangspunkt für beide Gipfelanstiege ist. Bis dahin etwa eine dreiviertel Stunde, T2. Vom Joch mit dem großen Kreuz gibt es eigentlich eine ganz gute Schau zu genießen, leider hält das Wetter nicht, was es vorher durch seine Fröschinnen und Frösche versprochen hatte, es ist bewölkt und diesig statt sonnig und klar. Zumal ist am Joch recht viel los, also gleich weiter zum Maldongrat.

Man biegt im Joch nach rechts (gen Osten ab) und folgt den guten Steigspuren in die W-Flanke des Berges. Zunächst geht es diese einfach, aber bald recht steil hinauf, bis der W-Grat ansetzt. Diesem weicht der Weg südlich aus, quert leicht einige Rippen, biegt dann aber bald scharf nach links ab, um in einer Art Rinne durch bröseliges, feinsplittriges Gelände den Grat fast schon am Gipfel zu gewinnen. Dem Schotter kann man ganz gut in gestuften Felsen ausweichen (max. I), gerade, wenn mehr los ist, ist das zur Vermeidung von Steinschlag wichtig. Eine Stelle muss unvermeidlich geklettert werden, aber auch sehr leicht (I). Bald kommt man am Gipfel an und genießt - nun ja, Rundumsicht gab's ja keine tolle - immerhin die Schau auf den wüsten Nachbargipfel, die Gabelspitze. Getrieben hätt's mich dahin schon, aber die Berichte darüber (siehe z.B. den von mabon hier) schreckten mich etwas ab (obwohl man der schwierigsten Stelle angeblich irgendwie auch ausweichen kann...), zumal wollte Andrea, mit der ich unterwegs war, nicht mehr weiter. So stieg ich nur noch ein bisschen am Grat weiter, um auch sicher den höchsten Punkt des Maldongrates zu haben. An geeigneter Stelle dann ausgiebige Gipfelrast. Vom Joch auf den Gipfel ist es vielleicht eine Stunde, T4+ und I.

Zurück dann gut ausgeruht wieder ins Steinjöchl und den Anstieg vis-a-vis ins Auge genommen. Dieser führt ganz richtig auf den Falschen Kogel, für den man nun keine halbe Stunde mehr benötigt. Zunächst recht gemütlich in die zugige Ost-Flanke, bald recht steil und schrofig auf einen winzigen Grat, über den man den schönen Gipfel mit kleinem Kreuz erreicht. Nach Norden bricht dieses doch recht kühne Horn senkrecht ab, man sieht, dass es ein Ausläufer der schroffen Heiterwand ist. Interessant ist vom Gipfel noch mal die Rückschau auf den Maldongrat und den Anstiegsweg. Ein recht lohnender, zumal sehr schneller Abstecher, den man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man schon im Joch ist. Schwierigkeit T3.

Der Abstieg zum Parkplatz nimmt dann keine Stunde mehr in Anspruch. Alles in allem eine kleine, feine Tour, bestens zur Rekonvaleszenz geeignet, Trittsicherheit und auch ein wenig Schwindelfreiheit sind jedoch vonnöten, aber nirgends wird's wirklich schwierig oder heikel.

Tourengänger: andl, maxl


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