Petit Muveran 2810 m - ohne Gipfel


Publiziert von CarpeDiem , 18. Juli 2011 um 22:00.

Region: Welt » Schweiz » Waadt » Waadtländer Alpen
Tour Datum:16 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD   CH-VS 
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:Pont de Nant - Frête de Saille
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pont de Nant
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Pont de Nant
Kartennummer:1285 Les Diablerets - 1305 Dent de Morcles

Schon seit einer Woche kämpfte Yves mit einer hartnäckigen Grippe und so wurden fürs Wochenende keine Pläne gemacht. Am Freitagabend war jedoch der Wetterbericht so gut, dass wir uns kurzerhand entschlossen, doch etwas zu unternehmen. Also schnell die would-like-Liste konsultieren um ein nicht allzuweit entferntes Ziel zu finden. Der Hüttenweg zur Cabane Rambert von Pont de Nant aus schien perfekt zu sein, eventuell konnte man da noch den Petit Muveran "mitnehmen".

Kurz vor dem Einnachten installierten wir unser kleines Zelt auf dem oberen Parkplatz in Pont de Nant und schliefen wunderbar bis mir plötzlich jemand in den Rücken boxte.  Noch bevor ich es im Halbschlaf richtig realisierte, packte mich etwas durch die Zeltwand  am Kopf. Mit einem Schrei war ich auf der Stelle total wach - Yves auch!! Er wurde gleich darauf am Fuss gebissen. Nun war klar, dass wir von einem Tier "attackiert" wurden. Yves dachte an einen streunenden Hund, ich an den Wolf, der ja auch in dieser Gegend unterwegs sein soll. Die Attacken wurden so unerträglich, dass Yves schlussendlich seinen ganzen Mut zusammenfasste und mit seinem Gurt als Waffe das Zelt öffnete. Zu seiner Erleichterung sah er weder Hund noch Wolf sondern nur einen Fuchs. Ouff!!! Die Uhr zeigte 3h30 aber weiter im Zelt zu schlafen war unmöglich, weil das Tier immer wieder angriff. So zogen wir uns ins Auto zurück und versuchten dort etwas weiter zu dösen. Ab diesem Moment schien das Zelt für den Fuchs uninteressant zu sein. Er verzog sich. Uns ist nicht klar was der Grund dieser Attacken war. Hunger ? Wir hatten nichts Essbares im Zelt.

Dieses Intermezzo liess uns später als vorgesehen starten. Yves war nicht so recht in Form. Grippe, nächtliche Emotionen und Schlafmanko hinterliessen Spuren. Wir kamen deshalb nur langsam aufwärts, auch weil immer wieder Gemsen bewundert werden mussten. Der blau-weiss ausgeschriebene Weg zu Frête de Saille ist aber echt toll, immer gut markiert, jedoch stellenweise recht ausgesetzt. Mit Schnee oder Eis möchte ich da nicht raufgehen. Der ganze Aufstieg fand im Schatten statt. Erst auf Frête de Saille (2589 m) kamen wir an die Sonne und frühstückten dort gemütlich. Dabei konnten wir mehrere Seilschaften in der Arête de Saille beobachten. Aber auch den Menschenstrom von Ovronnaz zur Cabane Rambert. Der Hüttenbesuch reizte uns so nicht mehr.

Nach einer langen Pause machten wir uns auf den Weg Richtung Petit Muveran. Zuerst ging es dem Grat Frête de Saille entlang bis zu den ersten Felsen, dann links quer durch das Geröll des Nordosthangs. Hier gab es nichts was fest sass, nur lockeres Gestein. Manchmal geriet der halbe Hang in Bewegung. Ein Steinbock tauchte plötzlich vor uns auf. Wir folgten ihm ganz fasziniert und verpassten dabei prompt den Einstieg zum Gipfel. Weiter vorne, an einer flachen Stelle, tumelte sich ein ganzes Rudel das dann bei unserem Näherkommen in die Höhe verschwand. Wir querten diese Stelle und kamen zum Osthang. Dort galt es grasbewachsene, ziemlich steile Stufen hochzusteigen, was Yves mit seinen Wattenbeinen nicht allzusehr anmachte. Die Motivation war nicht mehr da. Anstatt die letzten 200m hochzukraxeln bewunderten wir die Kletterkünste der Steinböcke und traten nach einer weiteren längeren Pause den Rückweg an. Dabei fiel uns dann der oben genannte Einstieg sofort auf. Man sieht ihn viel besser von dieser Seite herkommend.

Der Berg wurde auf der Liste nicht abgehakt. Er wird ja beim nächsten Versuch immer noch am selben Ort stehen. Aber auch ohne Gipfel war es eine wunderschöne einsame Wanderung.

Was ich mich frage ist, wie der Fuchs sich wohl verhalten hätte, wenn Sputnik hier in seinem Biwaksack übernachtet hätte ???

Bemerkung :  T6 ist nur für den Petit Muvran, der Hüttenweg von Pont de Nant ist T4.

Tourengänger: CarpeDiem


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Kommentare (12)


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Zaza hat gesagt:
Gesendet am 18. Juli 2011 um 22:24
à vrai dire, le P'tit Muveran n'est pas un cadeau...opinion confirmée par les cicatrices de edwood!

A+

zaza

CarpeDiem hat gesagt: RE: P'tit Muveran n'est pas un cadeau
Gesendet am 20. Juli 2011 um 21:35
Effectivement. Que de la graille! Me demande s'il vaut pas mieux choisir le Grand la prochaine fois...Qu'est-il arrivé à edwood dans cette caillasse ?



Felix hat gesagt: Petit Muveran
Gesendet am 19. Juli 2011 um 07:18
das sieht hier ja nach einer grösseren Steinwüste aus - und anspruchsvoll ...

lg Felix

CarpeDiem hat gesagt: RE: Steinwüste...
Gesendet am 20. Juli 2011 um 21:38
...ist die betreffende Bezeichnung für diesen Gipfel...

LG, Anne-Catherine

Sputnik Pro hat gesagt: Fuchs
Gesendet am 19. Juli 2011 um 09:06
Dass ein Fuchs angreift ist mir sehr unverständlich, ausser er hat vielleicht einen Bau mit Jungen in der Nähe oder ist krank (Tollwut?). Bei mir hätte er wohl eher Angst gehabt da er sonst auf dem Gaskocher grilliert wird :-)

Übrigens scheint der Petit Muveran ein toller Gipfel zu sein. Ich habe ihn schon bestaunt bei meiner Biwaktour auf den Grand Muveran.

LG, Andi

CarpeDiem hat gesagt: RE: Fuchs
Gesendet am 20. Juli 2011 um 21:42
An einen Bau mit Jungen haben wir auch gedacht. Aber auf diesem Parkplatz waren mindestens 10 Autos parkiert und tagsüber sind es wohl über 50... Fazit : Gaskocher mitnehmen das nächste Mal :-)))))))

LG, Anne-Catherine

Mel hat gesagt:
Gesendet am 19. Juli 2011 um 12:55
also das mit dem fuchs ist ja wirklich eigenartig...

akka hat gesagt:
Gesendet am 22. Juli 2011 um 21:47
Eine eindrückliche Gegend.
Würde mich auch mal wieder gerne in dieser Region vergnügen. Allerdings ohne Wildtierangriffe. Hoffentlich hatte der Biss in den Fuss keine Nebenwirkungen. Tollwut ist bei solch Verhalten nicht auszuschliessen.
Obwohl es nicht für den Gipfel gereicht hat, sicherlich eine schöne Sache. Am gleichen Tag fuhr ich übrigens auch ins Wallis. Allerdings musste ich unverrichteter Dinge wieder heimfahren, da ich meine Bergschuhe vergessen hatte und nur mit Badeschlappen angereist war...

LG
Jörg

CarpeDiem hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Juli 2011 um 23:01
Oh jemine. Mit Badeschlappen ins Wallis! Irgendwann könnte mir auch sowas passieren ;-) Hoffentlich hast Du den Frust inzwischen verkraftet...

LG
Anne-Catherine

Hurluberlu hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. August 2011 um 21:12
Félicitations Anne-Catherine, c'est un sommet peu couru et pas évident du tout. Pour ma part, j'ai essayé une variante où le rocher a cédé sous mes pieds. J'ai repris pied sans glisser 2 mètres plus bas avec des blessures sur le front de mon corps qui a éraflé la paroi. Merci à mes genoux qui ont supporté le choc.

CarpeDiem hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. August 2011 um 20:41
Oups, ça aurait pu très mal finir... J'espère que les blessures n'étaient pas trop graves

Hurluberlu hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. August 2011 um 20:44
Non, merci, plus de peur que de mal à vrai dire. C'est dommage car j'ai dû regarder Manu gravir la Pointe d'Aufalle qui m'attire beaucoup aussi. Pour une autre fois.


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