Auf den Hocheder und den Rietzer Grieskogel


Publiziert von maxl , 13. Juli 2011 um 17:54.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:12 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Telfs nach Pfaffenhofen. Dort auf der Hauptstraße durch den Ort und bei der Kirche die erste kleine Straße nach rechts abbiegen. Bald ist die Alm ausgeschildert (hinterm Ort die Teerstraße nach links verlassen auf holprigen Forstweg)
Unterkunftmöglichkeiten:Peter-Anich-Hütte

Wie fast jeden Dienstag war auch diesen Dienstag wieder stabiles Hochdruckwetter angekündigt, und so musste also die Gelegenheit ausgenutzt werden. Ich suchte im vornherein nach der eierlegenden Wollmilchsau: nicht zu viele Höhenmeter (wegen Unpässlichkeiten mit dem Knie), einsam, nicht zu leicht, nicht zu schwer und am besten noch hikr-Neuland. Und tatsächlich, ich wurde fündig. Ziel war der wunderschöne Hocheder mit dem vorgelagerten Narrenkopf, und danach der Übergang zum Rietzer Grieskogel. Eine kleine, feine Rundtour mit stets bombastischen Ausblicken aufs Inntal sowie ein guter instruktiver Rundblick auf die Sellrainer Berge.

Start der Tour ist eigentlich Pfaffenhofen etwas südlich von Telfs. "Eigentlich" deshalb, weil man von dort nicht losgehen muss, sondern auf einer ziemlich holprigen, sausteilen Forststraße etwa 1000hm bis zur Pfaffenhofer Alm mit dem Auto hinauffahren darf. Man wird zwar etwas blöd angesehen, wenn man da raufholpert, aber es ist erlaubt. Kostet eigentlich 2.20€, aber nachdem ich nach der Tour bei der Hüttenwirtin der Alm noch einen wunderbaren Zwetschgenkuchen bestellte, musste ich auch diese Gebühr nicht entrichten. Startpunkt ist also auf luxuriösen 1694m die Pfaffenhofer Alm. Von dort starten zwei Wege: einer richtung Peter-Anich-Hütte (der mein Rückweg sein sollte), einer richtung Süden in ein Kar, das östlich vom Grat zum Schafmarebenkogel, und westlich vom Grat zum Hocheder (in dem der Narrenkopf liegt) begrenzt wird. Der gut markierte Weg steilt schon bald ordentlich auf und man gewinnt schnell an Höhe. Die Blicke zur Mieminger Kette und aufs Inntal weiten sich immer mehr, so das Abwechlung trotz des sonst etwas eintönigen Steiges gewährleistet ist. Bald kommt man an einem kleinen Schrofenriegel vorbei. Dort hält man sich rechts, um kurz in richtung der winzigen Einschartung zwischen Narrenkopf und Hocheder aufzusteigen. Es geht jedoch bald direkt auf die Gratrippe zum Narrenkopf (hier musste ich etwas suchen) und an dieser durch Schrofen teils etwas ausgesetzt, aber nie schwierig, hinauf. Orientierungsmäßig gilt für die ganze Tour: sobald man etwas sieht, was auch nur einem Grat nahekommt, hinauf. Bald wird man wieder auf Spuren und (teils) verblichene rote Punkte treffen. [Update: die Route ist teils frisch markiert worden, die Orientierung nun unkompliziert!]

Etwas später komme ich an am Sattel zwischen Hocheder und dem Narrenkopf. Von dort aus sind es nur noch ein paar hm zum Narrenkopf, von dem aus man schon einen wunderbaren Blick übers Inntal hat. Lechtaler Alpen und Karwendel zeigen sich hier sehr schön wie auch natürlich die Mieminger Kette und teils auch schon das Wetterstein. Der Narrenkopf trägt zwei (!) Kreuze, eins auf dem höchsten Punkt und ein riesiges dort, von wo aus man es schon von der Alm sehen kann (und das den Eindruck vermittelt, man wäre gleich da...).

Nach der kurzen Gipfeljausn dann auf den Grat zum Hocheder und immer auf diesem hinauf. Zunächst ist er recht breit, verengt sich dann aber etwas. Gelegentlich muss in den hervorragenden blockigen Felsen geklettert werden (nie über I), was nie heikel und nur selten etwas ausgesetzt ist. Rasch gewinnt man hier an Höhe. Bald lehnt sich der Grat wieder zurück und man kommt an dem großen Gipfelplateau des Hocheder an, von dem aus man wie erwartet einen super Rundblick hat. Der höchste Punkt ist mit einer Markierungsstange versehen, das Kreuz steht etwas drunter (zerfleddertes GB von 2003). Viel ist hier nicht los, warum nur?? Mir solls recht sein. Ich genieße in aller Ruhe den gewonnenen Gipfel und verschaffe mir schon einmal einen Überblick über die folgende Route richtung Rietzer Grieskogel.

Vom Hocheder geht es dann kurz übers Plateau wieder zurück, bis man (markiert durch einen großen roten Pfeil) nach links abbiegt. Dieser Weg ist auffälliger markiert als die Anstiegsroute. Zunächst gehts versichert mit Drahtseilen steil bergab (über die Notwendigkeit dieser Versicherungen ließe sich freilich streiten). Nach gut 100hm erreicht man die kupierte lange Einschartung zwischen Hocheder und Grieskogel. Der gut markierte Weg zieht nun herab zum Kühtai. Richtung Rietzer Grieskogel halte man sich wiederum an den Grat (auch hier musste ich etwas suchen: durch eine merkwürdig angebrachte Markierung bin ich in die nördliche Flanke ausgewichen, was sich als Irrtum erwiesen hat. Man kann aber jederzeit wieder zum Grat weglos aufsteigen) und auf diesem dann in leichtem auf und ab zur Ostflanke des Grieskogel. Dort ziemlich steil mehr oder weniger in der diretissima hinauf (das Geröll ist weniger mühsam, als im Kalk), bis man nach etwa 200hm auf dem Gipfel mit dem riesigen Gipfelkreuz angelangt ist. Der Blick ist nur wenig besser als vom Hocheder, man sieht jetzt etwa den Acherkogel und auch noch etwas mehr von den Lechtaler Alpen.

Nach ausgieber Rast dann wieder ein paar Meter auf dem Aufstiegsweg bergab, dann allerdings schnell links halten über die Gratschulter zum Bachwandkopf. Bei diesem geht es rechts mäßig steil bergab zur Oberalpl und kurz darauf zum Angersee. Von dort aus in etwa einer Stunde zur schön gelegenen Peter-Anich-Hütte. An dieser angelangt sind es ein paar Meter auf dem Fahrweg, bevor nach rechts ein kleines Steigerl abzweigt, das unter den Nordwänden von Hocheder und Narrenkopf in steteigem auf und ab (gottseidank mehr ab als auf...) zurück zur Pfaffenhofer Alm führt. Alles in allem eine wegen der Hitze ziemlich anstrengende aber wunderschöne Panoramatour, die kaum Wünsche offenlassen sollte.

 


Tourengänger: maxl


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»