Baechistock Single Trail and Hike: idealer Auftakt in den Sommer


Publiziert von nprace , 29. Mai 2011 um 10:38.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:28 Mai 2011
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Mountainbike Schwierigkeit: ZS - Fahrtechnisch anspruchsvoll
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 2500 m
Abstieg: 2500 m
Strecke:Netstal-Kloental-Chaeseren-Waerben-Baechifirn-Baechistoc
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SBB Nach Netstal
Zufahrt zum Ankunftspunkt:SBB von Glarus
Kartennummer:1153 Kloental

Die erste grosse Tour seit Bernina hat ein neues Niveau gestezt. Die kombination von Mountain Bike single trail und  eine alpine Bestigeigung vereint auf wunderbarer Weise meine sommerliche Bergleidenschaften. Als Auftakt in die Sommersaison, und in die 4. Lebensdekade gings lang und steil hinnauf auf dem winter bekleidet Baechistock...mit grossem Erfolg.

Um 7.15h, einen Tag nach meinem 30. Geburstag kurbelte ich die Strasse vom Netstal Bahnhof hoch ins Kloental. Die feuchte Luft, das volle Gepaeck und dicke Pneus erschwerten die Sache etwas aber in lockeren 40min war ich beim See oben...der allerdings immer noch cir. 10m unter seinem Vollstand liegt. Ich habe gehofft, die mit dem Neuschnee verzukert Gipfeln des Glaernisch zu sehen aber sie waren von mystischen Wolken noch umgehuellt, die immerhin ab und zu aufriss; die vertikalen, weisse Flanke zu zeigen.
Entlang des See ging's dann zuegig nach Kloental Platz wo ich meinen kolleg Christoph erwartet habe...nur ich war eine ganze halbe Stunde schneller als geplannt...
Vom Platz rollten wir wieter ins Rossmattertal auf den Fullys. Die erste 200hm sind wirklich steil aber mit einem guten Belag. Dannach ist die Strasse ganz gemuetlich bis nach Chaeseren auf 1272 wo die Steilheit wieder zuschlaegt. Wir haben uns entschieden so weit wie moeglich zu fahren und endlich standen wir beim Waerben wo es nicht mehr ging. Die grosse Felsen war noch durch Nebel umgehuellt und unten stroemen leuchtend weisse Wasserfaelle. Neuschnee lag ab cir. 1800. Um 10:30 sind wir von Waerben losgelaufen und waren an der Huette um 11:45, zu welcher Zeitpunkt nahmen wir unseren Zielberg in betracht unter einem strallend blauen Himmel. An der Huettehoehe gab's cir. 10cm Neuschnee und die Felsen weiter oben hatten trugen ihrer winterlichen Kleid mit Stolz.
Weiter gings zum Gletscher. Die erste Spuren zu setzen in dieser verlassenen Welt hat mich stark an Norwegen errinnert. Auf dem Gletscher ziemlich gleichmaessig 15cm auf einer noch harten Unterlage. Wir haben uns fuer das Baechistock entschieden um die super lange latscherei ueber dem Glaernschfirn zu meiden...und auch weil, das nach norden geneigte Couloir viel alpinistische Feeling bietet. Wir haben das westliche der zwei Couloirs gewaehlt, das zum Baechifirn fuerht. Der Neueschnee war sehr gut mit der Unterlage gebunden und wir koennten ohne Steigeisen und mit Skistoecke die cir. 150hm schnell erledigen. Dannach folgten wir einen markanten Gletscherruecken unter den mit Eis verkrusteten Felsen des grossen Zahns, der direct zum Gipfelgrateinstieg fuehrt. Die Schneemenge hat nicht excessiv zugenommen (max 20cm Neuschnee) und spuren blieb relativ leicht. Da wir komplett allein den ganzen Tag waren und die grosse jungfraulich weisse Flaeche blieben unberuehrt, haben wir wirlich das Bersteigenideal erlebt!
Am Anfang der Felsen haben wir Steigeisen monitert und teils durch festen Firn, teils durch Schwimmschnee zu den Felsen hoch gekaempft. Die erste Felsstuffe, mit einer cir. II- ist die Schlusselstelle dieser Kletterei. Dannach leichte aber sehr ausgesetze Kletterei direkt auf dem Grat fuerht zum Gipfelkreuz, der nicht am hoechsten Punkt steht. Gipfelgluck um 14.30h. Christoph an seiner erste Alpinehochtour meisterte die Kletterei souverain. Top Leistung!
Die Wolken haben uns die ganze Zeit mehr oder weniger belastigt und viel zur Temperaturregulierung beigetragen. Endlich hatten wir kurz eine freie Blick ins Silberengebiet und ueber der Glaernischmassif aber von den grossen Glarner haben wir nur den obersten Punkt des Todi gesehen...immerhin eine grossartige, dramatische Stimmung. Unsere war nach dem Gipfelbuch die erste Besteigung seit 10.10.10 und kommischerwise nach 2500m positiven Hoehenmeter war ich noch top fit.
Nach einer Pause, fuer den Abstieg zurueck zur Huette benoetigeten wir eine knappe Stunde und weiter zu den Velos noch eine und somit standen wir bei den Bikes um 17.30. Muesste ich wieder diese ewige Forststrasse runterlaufen, haette ich mich von meinen Knien fuer die naechste Woche verabschieden koennen! Aber dafuer hat den Urmensch das Rad erfunden!
10 min spaeter rollten wir entspannt am Ufer des Kloentalsees entlang. Vom Staumauer habe ich dann noch das geniale Singletrail genommen, das die Strasse nach Glarus folgt. Das Trail ist nicht ausserordentlich technisch aber hat ziemlich an Steinen und Wurzel und verlangt aktive und engagierte Richungskontrolle und eine gute Grundgeschwindigkeit um mit Flow zu fahren.
Und immer noch war ich nicht wirklich muede bis ich in Glarus den Zug verpasst habe und bin fast auf dem Rasen eingeschlaffen...eine Frage vom Adrenalineausschub ;-)

Ich bin mit den Bergschuhen auf dem Bike gefahren. Meine Pedalen bieten maessiges Haft obwohl sie ein Kaeffig haben und ich denke etwas wie die Shimano 515 oder aehnliches sind nur viel schlimmer. Fuer wietere solche Aktionen werde ich grosse flache Pedalen besorgen.
Die Bedingungen im Gebiet sind hervorragend momentan und aus dem Neuschnee wird einen perfeken Firn sich bilden.

Happy Trail.
N



Tourengänger: nprace


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Kommentare (1)


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danski hat gesagt:
Gesendet am 29. Mai 2011 um 11:02
Ein wahrhaft gelungener Start in die 4.Dekade! :) Wie wärs mit 3000HM zum Start in meine 4. Dekade? ;)


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