Sulztüürli zur Lötschenlücke
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In meinem Umfeld spricht es sich herum, dass ich Skitouren mache und da Tüüreler offensichtlich gesellige Typen sind, bekomme ich erfreulicherweise auch Angebote auf Touren mitzugehen. So geschah es auch, dass ich eingeladen wurde, an der Karfreitagstour des Skiclubs Büron teilzunehmen. Sie sollte uns auf die Lötschenlücke führen. Die Vorfreude auf die erste Gletschertour in hochalpinem Umfeld war natürlich riesig und so verbrachte ich eine Nacht wie Viktor Röthlin vor einem Marathon-Lauf. Ich wälzte mich von einer Seite zur anderen, bis mich 0330 Uhr der Wecker erlöste. Schnell die obligate Schale Hirseflocken verdrückt, ein Kaffee und los geht’s. Am Treffpunkt werden die Autos beladen und schon düsen wir über den Brünig Richtung Interlaken.
In Interlaken stösst noch Martina zu uns und so sind wir nun komplett: ein bunte Truppe aus Ski-Clüblern, Männerchörlern und zugewandten Orten. Alte Hasen treffen auf Neulinge, Junge auf Alte, Walliser auf Bündner: eine tolle Art der Völkerverständigung! Im Zug auf das Jungfrau-Joch bleibt genug Zeit, sich gegenseitig zu beschnuppern, Tipps auszutauschen und natürlich bei den Zwischenhalten erste Fotos zu schiessen. Auf dem Jungfraujoch angekommen, wird zuerst das Touristenprogramm absolviert: Kaffeehalt, nachher Besuch auf der Plattform.
Nun geht es wirklich los. Anseilgurte und LVS werden angezogen und überprüft und dann heisst es für mich „Helm auf und ab auf den Gletscher!“. Schon bald verfliegt das mulmige Gefühl und die Freude gewinnt Oberhand. Wir haben einen Super-Tag erwischt. Der Schnee ist toll und am Himmel zeigt sich keine Wolke. Die Abfahrt bis zum Pt. 2726 beim Konkordiaplatz ist ein Genuss, aber leider schnell vorbei. Nun heisst es anfellen und auf geht es auf den fast sechs Kilometer langen Aufstieg zur Lötschenlücke. Gemächlich zieht eine ganze Karawane von Tourengängern aller Alterskategorien über den Grossen Aletschfirn. Auf dem Gletscher sind die Distanzen sehr schwer abzuschätzen. Nur die winzig kleinen Punkte am Horizont die unsere Vorgänger sind, lassen einen erahnen, wie weit es noch ist. Schnell bilden sich in unserer Gruppe zwei Fraktionen: die Tempobolzer und die Geniesser. Natürlich bin ich bei den Geniessern zu finden und mache den Schluss der zweiten Gruppe. Ich weiss ja, wer schneller oben ist, muss länger warten!
In der Lötschenlücke empfängt uns ein eisiger Wind. Die Lust auf eine längere Pause vergeht so schnell wie die Finger auskühlen. Abgefellt, die Schuhe geschnallt und hinab ins Vergnügen. Die nächsten 1000 Höhenmeter sind nun Spass pur. Ein angenehmer Sulz trägt uns im Eiltempo hinunter. Immer wieder halten wir kurz an und geniessen den Ausblick und teilen miteinander die Freude über die schöne Tour.
Irgendwann wird der Schnee aber spärlicher und wir müssen langsam aber sicher die Route sorgfältig wählen, um nicht irgenwo in eine schuttige Sackgasse zu fahren. Einmal gilt es eine Passage zu meistern, in der unter einer 15-cm dicken Schuttauflage kompaktes, blankes Eis verborgen ist. Der eine oder andere Hosenboden hat nun ungewollten Bodenkontakt. Am Ende des Schnees ist noch viel Weg: wir beschliessen eine kurze Pause einzulegen: Gelegenheit die Turnschuhe hervorzukramen, zu sönnelen und die Skis richtig aufzubinden für die kommende Tragstrecke bis zur Fafleralp. Dort wartet der Shuttlebus, der uns nach Blatten bringt. Leider ist das Postauto gerade abgefahren. So geniessen wir auf der Terrasse des nahen Restaurants eine kleine Erfrischung. Arletta bestellt eine Stange. „Eine Stange Bier?“ will der Kellner wissen. Da wir nicht wollen, dass Arletta eine Stange Weisswein oder Wachholderschnaps trinken muss, bestätigen wir einhellig, „Eine Stange Bier!“
Schon bald ist auch dieser Aufenthalt zu Ende. Mit dem Postauto und der Bahn geht es über Goppenstein und Spiez zurück nach Interlaken. Als Chauffeur kann ich es mir mit meiner kostbaren Fracht leider nicht erlauben, im Auto zu dösen und so geht es mit voller Konzentration zurück nach Hause. Um 2115 geht ein langer toller Tourentag zu Ende!
Fazit:
Eine lange, wenig schwierige Super-Tour mit einem einmaligen Aufstiegs-Abfahrtsverhältnis von 1:4!
Herzlichen Dank an Walti und Fredy, die diesen Tag perfekt geplant und durchgeführt haben und an alle Tourengschpänli, die sich als tolle Kameraden erwiesen haben!
In Interlaken stösst noch Martina zu uns und so sind wir nun komplett: ein bunte Truppe aus Ski-Clüblern, Männerchörlern und zugewandten Orten. Alte Hasen treffen auf Neulinge, Junge auf Alte, Walliser auf Bündner: eine tolle Art der Völkerverständigung! Im Zug auf das Jungfrau-Joch bleibt genug Zeit, sich gegenseitig zu beschnuppern, Tipps auszutauschen und natürlich bei den Zwischenhalten erste Fotos zu schiessen. Auf dem Jungfraujoch angekommen, wird zuerst das Touristenprogramm absolviert: Kaffeehalt, nachher Besuch auf der Plattform.
Nun geht es wirklich los. Anseilgurte und LVS werden angezogen und überprüft und dann heisst es für mich „Helm auf und ab auf den Gletscher!“. Schon bald verfliegt das mulmige Gefühl und die Freude gewinnt Oberhand. Wir haben einen Super-Tag erwischt. Der Schnee ist toll und am Himmel zeigt sich keine Wolke. Die Abfahrt bis zum Pt. 2726 beim Konkordiaplatz ist ein Genuss, aber leider schnell vorbei. Nun heisst es anfellen und auf geht es auf den fast sechs Kilometer langen Aufstieg zur Lötschenlücke. Gemächlich zieht eine ganze Karawane von Tourengängern aller Alterskategorien über den Grossen Aletschfirn. Auf dem Gletscher sind die Distanzen sehr schwer abzuschätzen. Nur die winzig kleinen Punkte am Horizont die unsere Vorgänger sind, lassen einen erahnen, wie weit es noch ist. Schnell bilden sich in unserer Gruppe zwei Fraktionen: die Tempobolzer und die Geniesser. Natürlich bin ich bei den Geniessern zu finden und mache den Schluss der zweiten Gruppe. Ich weiss ja, wer schneller oben ist, muss länger warten!
In der Lötschenlücke empfängt uns ein eisiger Wind. Die Lust auf eine längere Pause vergeht so schnell wie die Finger auskühlen. Abgefellt, die Schuhe geschnallt und hinab ins Vergnügen. Die nächsten 1000 Höhenmeter sind nun Spass pur. Ein angenehmer Sulz trägt uns im Eiltempo hinunter. Immer wieder halten wir kurz an und geniessen den Ausblick und teilen miteinander die Freude über die schöne Tour.
Irgendwann wird der Schnee aber spärlicher und wir müssen langsam aber sicher die Route sorgfältig wählen, um nicht irgenwo in eine schuttige Sackgasse zu fahren. Einmal gilt es eine Passage zu meistern, in der unter einer 15-cm dicken Schuttauflage kompaktes, blankes Eis verborgen ist. Der eine oder andere Hosenboden hat nun ungewollten Bodenkontakt. Am Ende des Schnees ist noch viel Weg: wir beschliessen eine kurze Pause einzulegen: Gelegenheit die Turnschuhe hervorzukramen, zu sönnelen und die Skis richtig aufzubinden für die kommende Tragstrecke bis zur Fafleralp. Dort wartet der Shuttlebus, der uns nach Blatten bringt. Leider ist das Postauto gerade abgefahren. So geniessen wir auf der Terrasse des nahen Restaurants eine kleine Erfrischung. Arletta bestellt eine Stange. „Eine Stange Bier?“ will der Kellner wissen. Da wir nicht wollen, dass Arletta eine Stange Weisswein oder Wachholderschnaps trinken muss, bestätigen wir einhellig, „Eine Stange Bier!“
Schon bald ist auch dieser Aufenthalt zu Ende. Mit dem Postauto und der Bahn geht es über Goppenstein und Spiez zurück nach Interlaken. Als Chauffeur kann ich es mir mit meiner kostbaren Fracht leider nicht erlauben, im Auto zu dösen und so geht es mit voller Konzentration zurück nach Hause. Um 2115 geht ein langer toller Tourentag zu Ende!
Fazit:
Eine lange, wenig schwierige Super-Tour mit einem einmaligen Aufstiegs-Abfahrtsverhältnis von 1:4!
Herzlichen Dank an Walti und Fredy, die diesen Tag perfekt geplant und durchgeführt haben und an alle Tourengschpänli, die sich als tolle Kameraden erwiesen haben!
Tourengänger:
TomClancy

Communities: Skitouren
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