Couloir-Variante am Pizzo Centrale

Der Pizzo Centrale - höchster Gipfel des Gotthardmassivs und trotz seiner fehlenden 70 Zentimeter zum 3000er ein herrlicher und äusserst lohnendswerter Aussichtsgipfel

In unserem Bericht vom 12. September 2009 hatten wir bereits schon mal erwähnt, dass wir dem Centrale wohl nochmals mit Skis einen Besuch abstatten werden....inzwischen ist einige Zeit vergangen und das Projekt war etwas in den Hintergrund gerückt. Doch als dann vor einiger Zeit unsere Tourenkamerädli aus dem schönen Urnerland mit dem Vorschlag zu einer Skitour "Pizzo Centrale und Gloggentürmli" auf uns zu kamen, flammte das Projekt im Nu wieder auf.

Nachdem wir die Tour aber ein erstes Mal aufgrund heikler Lawinenverhältnisse hatten verschieben müssen, war es heute soweit - wir alle hatten uns einen Tag frei genommen uuuund......wollten eigentlich den Piz Kesch und ein paar weitere Gipfel darum herum besteigen. Doch das Wetter für diese Region schien uns doch zu sehr eine Lotterie zu sein und so entschieden wir uns, den freien Tag in der Nähe zu nutzen und unser Centrale-Reisli in die Tat umzusetzen.

Und dieses Reisli sollte wieder mal ein Beispiel für rollende Tourenplanung werden....denn kaum auf der Gafallenlücke angekommen, entschieden wir, nicht gleich über das Gitziälpetli abzufahren sondern noch dem Rothorn einen Besuch abzustatten. Dort oben angekommen, blickten wir uns mal ausgiebig um und fanden, dass es doch auch nicht schlecht wäre, auf den Schatzfirn abzufahren und von dort in Richtung Guspislücke aufzusteigen. Gesagt - getan, und als wir auf dem Schatzfirn angekommen waren, fielen unsere Blicke auch gleich auf das Couloir, welches vom Schatzfirn zum N-Grat des Centrale hochzieht.....mmmmmhhhh...kann man da hoch...? Ja, man kann! Und so erreichten wir den Gipfel des Pizzo Centrale über eben das besagte Couloir und den N-Grat, was uns so auch gleich eine Überschreitung dieses Gipfels bescherte.

Nach einer sonnigen Mittagsrast bei der Guspislücke (am Gipfel war es uns dann doch zu windig), machten wir uns dann auf die weitere Reise zu unserem letzten Ziel vor der endgültigen Abfahrt ins Tal - dem Gloggentürmli, wo wir uns nochmals niederliessen, um in einer windgeschützten Ecke die Sonne zu geniessen.

Mit ausreichend Sonne betankt ging es dann schlussendlich durch das Guspis zur Gotthardpass-Strasse, über welche wir zurück nach Hospental gelangten, wo wir uns im Restaurant Central ein wohlverdientes Hopfentee genehmigten.

Route:
gem. GPS-Track

Verhältnisse:
Die ganze Gegend ist, wo nicht zerfahren, ziemlich windbearbeitet. Die Fussaufstiege können derzeit von sicheren Tourengängern ohne Steigeisen bewältigt werden....wir jedenfalls sind ohne auf- und abgestiegen. Auf dem letzten Teil der Passstrasse wird der Schnee langsam knapp, bald wird es wohl die ersten Tragepassagen geben..

SLF:
mässig

Für mehr guckscht auch hier:
www.cornelsuter.ch

Fazit:
Eine herrliche und abwechslungsreiche Tour im Grenzgebiet Uri - Tessin! Sichere Verhältnisse sind jedoch Voraussetzung, da doch der eine und andere steile Hang zu durchsteigen resp. zu befahren ist. (Steilheit im Couloir und im Hang zum Guspissattel  45 Grad!)