ÜberQuerung von Bschießer und Ponten

Zur heutigen Tour starteten wir am O-Ende des Parkplatzes der Wannenjochbahn. Nach kurzer Überquerung des Schattwaldbaches legten wir bereits hier unten, zu Beginn des Forstweges, die Schneeschuhe an. Der Schnee war sehr weich für die Jahreszeit. Von einer Wasseramsel begleitet, entlang des wegen Hochwasserschutz verbauten Baches ging es zunächst in wenigen Kehren hinauf durch das Stuibental Richtung Mittlere Stuiben Alpe. Diese ließen wir großzügig links liegen, und immer den Bschießer im Blick freuten wir uns auf die für Schneeschuhe steile NO Rinne die bereits deutlich vor uns zu sehen war. Dank frühem Start und Gefahrenstufe 1 war Diese dann problemlos aber recht mühsam zu begehen. Die vielen Kehren und Querungen in bis zu knapp 40° Steigung sind für Schneeschuhe doch etwas unbequem und der direkte Weg, aufgrund der wechselhaften Schneeverhältnisse, auch. Nach erreichen des Jochs standen wir dann voll im Wind und der weitere Weg hinauf zum Gipfel war dann vorwiegend Schnee frei und die Plastikteller blieben am Rucksack.
Nach 20min sonniger, stürmischer Gipfelrast machten wir uns an den sehr steilen Abstieg durch eine schmale NO Rinne hinunter zum Gratübergang oberhalb des Pontenkar. Der Schnee war hier bereits von der Vormittagssonne aufgeweicht und somit angenehm zu Fuß zu begehen. Wieder mit Schneeschuhen ging es dann entlang des Grates hinüber zum Joch unterhalb des Ponten. Die meisten Skitourer welche, durchs Pontenkar hier herauf kamen, hatten dort ihre Skier deponiert. Und auch wir legten die letzten Höhenmeter zum Ponten erneut mit geschulterten Plastiktellern zurück. Am Gipfel angekommen absolvierten wir noch den kurzen Abstecher über den teilweise Schnee freien, teilweise eisigen und schmalen Grat zum Pontengipfel (Kreuz). Bei einer kurzen Rast genossen wir die herrliche Aussicht und die wärmenden Sonnenstrahlen.
Der weitere Abstieg hatte es nochmals in sich und zeige uns deutlich die Grenzen der Steilheit auf, welche mit Schneeschuhen noch sicher (und genussvoll) zu begehen ist. Zunächst Schnee frei über Schrofengelände bis hinunter zum Joch und weiter über das Zirleseck war problemlos. Der weitere Abstieg hinunter ins Pontental würde allerdings zur ungewollten und unkontrollierten Talfahrt. Nur gut, dass wir uns sicher waren uns nicht im Absturzgelände zu bewegen. Durch die teilweise harte, dann wieder mit weichen Verwehungen durchsetzte Schneedecke kamen wir der Reihe nach ins Rutschen um sogleich wieder mit den Plastiktellern ein zu haken und dann erst mehrere Meter Talwärts wieder die Kontrolle zu erlangen. Wir drei hatten da jeder seine eigene "Stolper- und Rutschtechnik", einig waren wir uns allerdings dass wir mit Bergstiefeln, auch ohne Steigeisen deutlich sicherer unterwegs gewesen wären. Wir haben es unbeschadet geschafft das Pontental zu erreichen und der Schlußabstieg durch Latschenwald war dann nur noch eine Frage der Zeit. Das Pontental ist bis hin zur Skipiste ein herrliches Schneeschuhgelände, das allerdings bei erhöhter Lawinengefahr gemieden werden sollte.
Super Tour! Da waren wir uns einig und erstmals waren wir zu Dritt gemeinsam unterwegs gewesen. Es schreit nach Wiederholung :-)

Text: Oli
Fotos: Alex, Jürgen + Oli

PS: am Ponten waren die GPS Akkus leider leer, den Abstieg übers Zirleseck und das Pontental habe ich so gut es ging am PC nach gezeichnet.