Schulbusfahren im Napfland

Als ich 07.38 in Zell den Bus besteige, empfängt mich der freundliche Chauffeuer mit der Warnung, es seien heute viele Guschti aud dem Weg. Schon bald realisiere ich, was hinter dieser Bemerkung steckt: der gelbe Post-Bus ist als Schulbus unterwegs. Von Halt zu Halt füllt sich der Bus immer mehr mit fröhlichen, wohl erzogenen Kindern. Der Chauffeuer hat immer wieder einen Scherz auf den Lippen und die Kinder erzählen im Gegenzug "das halbe Leben". In Luthern verlässt die Kinderschar den Bus. In Luthernbad steige ich aus und dort steht schon die nächste Ladung "Guschtis" bereit, die nach Zell in die Sekundarschule fährt.

Ich entschwinde in die bitterkalte Einsamkeit. Über die Trachselegg steige ich zum Napf auf. Die Wege sind gut gespurt, aber zum Teil pickelhart gefroren. Ich bin wieder einmal rüüdig froh, um meine Grivel Spider, die mir ein sicheres Vorwärtskommen ermöglichen. Leider ist das Wetter weniger gut als prognostiziert. Aus der Sonnenfinsternis wird wohl nichts, besser gesagt, sie findet einfach ohne mich statt.

Auf dem Napf ist entgegen der Prognose des Buschauffeur das Restaurant offen. Ich genehmige mir ein Kafi Zwätschge und einen Nussgipfel, tausche mit dem Napf-Büsi einige Zärtlichkeiten aus und mache mich dann Richtung Menzberg auf. Den Hengst lasse ich inks liegen und wandere über die Stächelegg und die Chrotthütte nach Menzberg. Mittlerweile hat die Wolkendecke  etwas aufgerissen und ich geniesse einige Sonnenstrahlen. Etwas zu früh komme ich in Menzberg an und wärme mich in der Kirche auf, wo ich in Ruhe die aufgebaute Krippe betrachten kann.

12.58 geht's mit dem nächsten Guschtitransport Richtung Menznau. Auch hier strömen die Kinder aus allen Richtungen zu den Bushaltestellen. Der Bus füllt sich nach und nach mit quirligen Kindern, die frisch verpflegt und gut gelüftet den Rest des Schultags in Angriff nehmen.