Val Piora - Ein Herbsttraum


Publiziert von lainari , 10. Dezember 2010 um 19:01.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:13 Oktober 2008
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo del Sole   CH-TI 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 690 m
Abstieg: 690 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis St.ne Piotta, Ritom-Standseilbahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Ritom-Standseilbahn
Kartennummer:1: 50.000, Blatt 266T Valle Leventina

Val Piora - Ein Herbsttraum

An einem schönen Herbstmorgen fuhr ich durch den Gotthardtunnel, verließ die Autobahn in Airolo und nutzte die Kantonsstraße bis Ambri-Piotta. Am Wasserkraftwerk Piotta stellte ich das Auto ab. Die spektakuläre Standseilbahn kannte ich bereits von einem früheren Kurzbesuch. Damals hatte ich jedoch keine Zeit zum Wandern, dies sollte nun nachgeholt werden. Eine Weile vor der fahrplanmäßigen Abfahrt, bestieg eine Filmcrew von RTSI (jetzt RSI) die Bahn, die daraufhin losfuhr. Die umstehenden Wanderer blickten - genau wie ich - skeptisch zur Uhr. Offenbar führte die Sonderfahrt aber nur an den halben Berg, die Bahn kam bald zurück und fuhr planmäßig ab.
 
Oben an der Stazione Piora angekommen und zu Fuß gestartet, zog sich die kleine Schar Wanderer in der Länge auseinander, um sich spätestens an der Staumauer Piora in alle Richtungen zu verteilen. Gute Aussichten für eine besinnliche Runde. Ich ging über die Staumauer und dahinter durch lichten Lärchenwald. Fahlgelbes Gras, rotbraunes Heidelbeerkraut, grüner Wacholder und goldgelbe Lärchen bildeten ein prächtiges Farbenspiel. Zunächst einiges Auf und Ab, dann eine Anhöhe überschreitend folgte ich dem Pfad. Der Weg senkte sich zum Bach und nach einer kurzen Gegensteigung folgte die Alpe di Piora. Dort vorbei umging ich den Lago Cadagno. Um die Mittagszeit röhrte im Wald am gegenüberliegenden Talhang ein Hirsch. Einen Wiesenrücken überschreitend gelangte ich zum Lago di Tom. Hier rastete ich ausgiebig. Beim Abstieg führte ich mit einer jungen Frau einen „Wettbewerb“. Blieb sie zum fotografieren stehen, überholte ich, fotografierte ich überholte sie. Das Spiel wiederholte sich mehrmals, wobei wir uns selbstverständlich nicht durchs Motiv liefen. Am Lago Ritom bog sie dann ans Seeufer und ich lief weiter Richtung Staumauer und Bahn.
 
An der Stazione Piora musste ich etwas warten und siehe da, die Filmcrew war immer noch aktiv. Gedreht wurde das Aussteigen aus der Bahn. Hauptrolle spielten ein älterer Mann und eine Art Marionetten-Figur - ein Drachen, ein Krokodil oder ein Hund (konnte es nicht genau erkennen). Sah aus wie für eine Kindersendung, kennt die zufällig jemand? Die Dreharbeiten wurden unterbrochen und die Bahn fuhr planmäßig abwärts. Ich stand im obersten Abteil und wollte ein Fotomotiv umsetzen. Neben mir gab es da noch eine Familie mit Hund und zwei Kindern. Die Erwachsenen unterhielten sich und schauten gelangweilt aus dem Fenster. Währenddessen kletterten die Kinder auf den bergseitigen Führertisch und turnten dort herum. Wenig später ärgerten sie den Hund, zogen ihn ständig am Schwanz, so dass er sich wie ein Irrwisch im Kreis drehte. Dann entdeckten sie meinen Rucksack als Kletterhilfe. Mein gebrummtes „Runter da!“ und das demonstrative Wegnehmen des Rucksackes wurde von den Eltern mit strafenden Blicken bedacht. Es war so ein schöner Tag, warum also unnötige Worte verlieren…Mein Rückspiegel-Foto hatte ich dann doch noch irgendwie im Kasten.

Die Zeitangabe 4 h 30 min bezieht sich auf die reine Gehzeit, mit einer Rast. Die Fahrt mit der Standseilbahn ist hinzuzurechnen.

Tourengänger: lainari


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