Rif. Tomeo - Rif. Sambuco (teilweise VAVM) 2. Tag


Publiziert von basodino , 13. September 2010 um 21:40.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:10 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo delle Pecore   Gruppo Monte Zucchero   CH-TI 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 880 m
Abstieg: 720 m
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Tomeo (1739 m), Rifugio Sambuco (1895 m), Capanna Osola (1418 m)
Kartennummer:1272 Pizzo Campo Tencia, 1292 Maggia

Eigentlich wollten wir den ganzen VAVM vom Rifugio Tomeo bis zur Cimetta begehen. Glücklicherweise gab es hierzu aber auch diese Variante.
Vom Rif. Tomeo folgt man den blauen Markierungen hinab zum Lago Tome (1692 m). Der Weg ist nicht sehr komfortabel, aber leicht zu finden. Jenseits des Sees steigt man eine flache Geröllhalde hinauf, die in eine steile Rinne mündet. Diese Rinne verlässt man zuoberst nach rechts über eine Leiste (Kette, T4). Danach wandert man über Wiesen in ein Tal hinein, überquert zu hinterst den Bach und erreicht ganz hinten eine Blockgeröllhalde, welche man überraschend leicht ersteigt (T3). Am oberen Rand erreicht man einen Rücken (erste Sonne), der ohne Schwierigkeiten auf eine hohe, weite Terrasse führt. Hier befindet sich eine Steinhütte (2123 m), die in gutem Zustand erschien, ob sie aber für die Öffentlichkeit zugänglich ist, konnten wir nicht ermitteln. 1 h 35 min.
Von hier geht es mehr als gemütlich nach Süden zum Passo di Chent 2224 m, welcher unter einer Felswand liegt. T2, 25 min.
Jenseits des Passes führt eine Spur hinab und verliert sich in einer Geröllhalde, welche unbequem und ohne ersichtliche Logik (abgesehen von den blauen Markierungen) abwärts durchquert wird (T4-). Von weitem erkennt man bereits die hängende Grasterrasse, welche unangenehm geneigt ist und rechts einen senkrechten Abbruch kennt. Zu dieser Grasterrasse muss man erst einige Meter erdig hinaufsteigen. Die Spur im hohen Gras ist leider nicht ausgeprägt, so dass es mühsam und bei Nässe auch gefährlich ist, oberhalb des Abbruches zu queren. Eine Wahl hat man hingegen nicht. Nach einer Ecke (hier endet der Abbruch) gelangt man in sehr steiles Gelände. Die Spur wird wieder klarer, wird aber jetzt oftmals durch Felsen und Rinnen durchbrochen, die exponiert und teilweise mit kleinen Kletterstellen mühsam umgangen werden müssen (T5). Dies führt zu einigen sehr steilen Auf- und Abstiegen, die einem das Gefühl geben, dem Ziel überhaupt nicht näher zu kommen. Schließlich durchschreitet man sehr steil einen tiefen Graben (Kette, Bügel) und umrundet eine Felsstufe. Über Blockgeröll erreicht man die Stelle an der der rot markierte Talweg von Brontallo zum Passo del Cocco quert (ca. 1950 m). Bis hierhin hat man gut die Hälfte der Etappe des VAVM geschafft. 2 h 00 min vom Passo di Chent, T5.

(Eine Beschreibung der Restetappe in umgekehrter Richtung findet sich hier).

Wer hier wie wir genug hat, der nehme die rot markierte Route auf und steige über einfaches Blockgeröll und eine besser werdende Spur im abschließenden steilen Grashang zum Passo dem Cocco (2142 m). T3, 45 min.
Hinter dem Pass führt eine erkennbare Spur durch Gras- und Buschhänge hinab zum Rifugio Sambuco (1895 m), welches in der Landkarte von 2003 nur mit "Rif." benannt ist. Dieses erreicht man in wenigen Minuten, nachdem man auf den Hauptweg gestossen ist, welcher aus dem Tal heraufkommt. T3, 45 min.

Das Rifugio Sambuco ist eine einfache Selbstversorgerhütte. Es gibt weder Licht noch Wasser in der Hütte, es besteht aber ein Gasherd, ein Brunnen vor der Tür und ein ordentliches WC. Es hat 12 Schlafplätze und ca. 20 Decken in großen blauen Tonnen (Schutz vor der Maus). Ca. 5 min oberhalb der Hütte am Wegrand bildet der Bach 2 Gumpen, in denen man an warmen Tagen baden kann. Das Wasser ist hier dann erheblich wärmer, als in der Verzasca im Tal. Außerdem ist die Lage hervorragend.

Noch ein Wort zum VAVM: Auf der eigenen Homepage ist die Route mit einem generellen T2-T4 angegeben. Das mag nach Tessiner Kriterien einleuchten. Wenn man allerdings den VAV mit T6 einstuft, dann kann der VAVM nicht mit T4 durchgehen. Man möge sich von der T4-Einstufung nicht blenden lassen. Der Weg ist nicht ohne. Absolute Trittsicherheit und eine ordentliche Portion Schwindelfreiheit sollte man unbedingt mitbringen. Spannend sind weniger die Stellen, die mit Ketten und Bügeln versehrt sind, sondern die, bei denen das fehlt. Leider waren wir an diesen Stellen zu sehr beschäftigt, um sie auch noch im Foto festzuhalten. Außerdem ist die subjektive Empfindung meist sehr weit entfernt von dem, was ein Foto darzustellen vermag.
Nicht das man es falsch versteht. Ich liebe solche Wege. Sie sind aber nicht jedermann zu empfehlen.

Wer den VAVM in seiner 5. Etappe weiterverfolgen möchte, der sieht dies hier.

Tourengänger: basodino


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Kommentare (1)


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Seeger hat gesagt: Je schwieriger das Gelände..
Gesendet am 13. September 2010 um 23:24
...desto weniger wird fotografiert ;-)
Soll Dir auch nicht besser gehen wie mir, lieber Basodino.
Dein Bericht macht mich neugierig.
Super wie Du schreibst und fotografierst.
Deine Berichte leben!
Cari saluti
Andreas


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