Gadmerfluh


Publiziert von ma90in94 , 5. August 2010 um 16:36.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum: 1 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Titlis und Wendenstockgruppe   CH-BE 
Zeitbedarf: 1 Tage 2:15
Aufstieg: 850 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Engstlenalp 1834 m
Kartennummer:1210

Start an der Engstligenalp um 6 Uhr. Weitere Frühaufsteher wandern nur zum See und hoffen auf die 10-pfünder Seeforelle. Angler, Pilzesammler und Jäger, vor allem in Italien fahren oft noch vor den Türlern vor.

Zunächst dem Weg zum Sätteli folgen. Bald schon, etwa bei P. 1935 bekommt man die

Abstiegsvariante des Tälliklettersteiges zur Engstlenalp angeboten. Sie ist nicht sehr aufffällig.

Später gemeinsam mit der Variante Abstieg Tälliseilbahn  bis zu einer Ebene bei P. 2230.

Ab hier zu einer schon sichtbaren kleinen Geröllrinne zur Mittaglimi. und sanft über Flachschutt

und Karren sehr angenehm aufwärts. Später links der Hauptrinne über etwas steilere Karren

unter die Scharte östlich von P. 2632. Über einen Hang leicht zur Lücke ca. 2590 m.

P. 2632 kann von hier in leichter Kletterei (II) bestiegen werden.

P. 2675 östlich erreicht man auf schöner Gras-Schutt- und Schneeterrasse nördlich unterhalb des Gratverlaufs. Zuletzt über den Grat einfach zum Gipfel. T4.

P. 2598 steht direkt westlich über dem Ausstieg des Klettersteiges und dürfte von dort besteigbar sein.

P. 2598 und P. 2588 sind von Norden gesehen die markantesten Gipfel der Gadmerfluhkette.

 

Durch den Tälliklettersteig kommt nun etwas Leben in diese Gegend, ich vermute aber, auf den Normalwegen zu den Gipfeln in der Kette herrscht weiter Stille.

Von früheren Besteigungen möchte ich hier eine kurze Einschätzung geben.

Der Kl. Wendenstock 2957  ist führermäßig mit I-II gut erfasst, am Westgrat allerdings mal sehr ausgesetzt.

Der Gr.Wendenstock 3042 mit III überbewertet, eher II, dieFlanke ist nicht so steil wie sie wirkt, der Fels ganz ordentlich, ein Freund scheiterte mal schon an der Randkluft beim Einstieg.

Der Pfaffenhut 3009 mit IV deutlich übertrieben. Ich habe schöne Kletterei in gut gestufen Fels in Erinnerung, vor allem am Einstieg. Oben leichter. Es sieht schlimmer aus als es ist.

Maximal III, eher weniger. Wenn ich das abklettern kann, kann es nicht so schwer sein.

auch wenn ich damals bedeutend jünger und dynamischer war.

Der Pfaffenhut gehören sicher zu den schwierigeren Urner Dreitausendern.

Als schwierigster Dreitausender fällt mir mal der Ht. Feldschijen 3021 ein. Da war für mich unter

dem Gipfelblock Schluß.

Der Mähren 2970 ist für jeden Berggänger eine einfache großartige Tour über unübersichtliches steiles Terrassengelände mit oder ohne etwas Gletscherberührung.

 

 

Die Gipfel sind durch die Südwände am Mittag oft wolkenverhangen.

Der Kontrast zwischen Nord und Südseite finde ich gewaltig.
Während die obere Liga in den Südwänden brät und verdurstet, fröstels den Mährentouristen am Gletscher.


Tourengänger: ma90in94


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Kommentare (3)


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mde hat gesagt: Interessant!
Gesendet am 5. August 2010 um 17:37
Interessante Einschätzungen der Wendengipfel, vielen Dank, das kann immer mal nützlich sein. Bzgl. dem Braten und Verdursten kann ich Dich beruhigen, bin in 13x Südwand nie verdurstet, die Hitze war auch selten bis nie ein Problem. Das Frösteln (und erst recht den Angstschweiss) kann man hingegen auch in den Südwänden bestens kennen lernen.

ma90in94 hat gesagt: RE:Interessant!
Gesendet am 5. August 2010 um 19:35
Also gut, hab etwas übertrieben. Gilt auch nur für die, die ausschlafen und etwas länger unterwegs sind. Ich denke, die Südwändler seilen auch wieder dort ab, was sollen sie auch auf der Engstlenalp.
Irgendwo hab ich mal ein Bild mit Gaston Rebuffat in der Tellistock Südwand gesehen, das hat mich sehr beeindruckt, nicht nur seine markanten Gesichtszüge.
Günter

mde hat gesagt: Ausgeschlafen abseilen
Gesendet am 5. August 2010 um 22:39
Ja richtig, die Kletterer seilen fast ausschliesslich wieder ab. Ausser am Tellistock klettert man eigentlich auch nirgends bis zur Krete hoch. Immerhin, am Pfaffenhuet und am Reissend Nollen wärs möglich, und wer weiss, vielleicht ist's ja doch mal nützlich, wenn man weiss, ob/wie man hinten runterkommt.

Aber die Beschreibung war für mich gar nicht nur in erster Linie wegen dem Klettern interessant... es soll auch Leute geben, welche sich im Frühling gerne auf (wirklich) alpinen Skitouren inklusive etwas Kletterei tummeln ;-)


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