Und abermals soll es eine Hütten-Rundtour sein. Dieses Mal zog es uns zuhinterst ins Glarnerland - dem Tödi ganz nahe!
Start und Aufstieg
Zeit: 6 Stunden
Höhenmeter: 1732
Frühmorgens mit Vorfreude auf unseren weiteren gemeinsamen Bergtag, fuhren Lisbeth, Nico und ich ins schöne Glarnerland. Bei Linthal nahmen wir, eine sichtlich aufgebrachte Dame per Anhalter mit. Sie verpasste wohl ihre Mitfahrgelegenheit bis zur Arbeitsstelle. In Tierfehd parkierten wir auf dem grossen Parkplatz (kostenlos) und begannen unseren Aufstieg durch das malerische Sandtal.
Trotz bereits "eingeworfener" Kopfschmerztablette, musste ich nach einigen Höhenmetern eine weitere starke Schmerztablette einnehmen. Leider begleiteten mich diese lästigen und seltsamerweise äusserst starken Kopfschmerzen den ganzen Tourentag.
Beeindruckende Tiefblicke der Sandbachschlucht sieht man von der Pantenbrücke aus. Noch im kühlspendenden Schatten liefen wir, sanft steigend im Sandtal, bis hinter Sand P1300. Der Blick zum schönsten Glarner - dem Tödi - liess uns immer wieder inne halten. Das Farbenspiel vom Gestein gepaart mit dem tiefen Himmelsblau und dem satten Grün war Postkartenwürdig. Etwas ungläubig standen wir beim Wegweiser *Planurahütte* bei ca. P1334 - da hoch?. Die Steilheit der Ochsenplanggen und des nicht gut zu erkennenden Weges, liesen uns kleine Fallten auf die Strin legen. Unbamherzig sendete Madame Sonne ihre Strahlen auf uns nieder. Die Steilheit des Weges und Hitze liessen Deziliter Schweiss den Rücken hinunter rinnen. Mein Kopf hämmerte bei jedem neuen Tritt und Höhenmeter. Aus diesem Grund musste ich mein Tempo drosseln und einige Trinkpausen einlegen.
Schweisstropfend angekommen in Ober Sand P1937 eröffnete sich uns eine wunderschöne Hochebene mit Blick auf den Claridenfirn. Durch blühende Alpenflora nahmen wir die nächsten 600 Höhenmeter Richtung Beggilücke P2537 mit dem Tödi im Rücken unter die Bergschuhe. Diese sollten sich zäher und länger als erwartet herausstellen. Im Aufstieg begegneten uns gerade mal 2 Biker im Sandtal und 2 Bergler nach Ober Sand. Ein eher "stilles Gebiet", genau nach unserem Geschmack!
Nach Passage der Beggilücke und Wechsel zum Hochgebierge mit einigen zu überquerenden Restschneefelder, sahen wir die Claridenhütte P2464 - HURRA! In selber angekommen genossen wir eine mundende Tages-Wochenrückblick-Suppe, dazu Alpkäse und zur Abrundung der obligate Hüttenkaffi mit Kuchen. Nach so einem Marsch schmeckt alles wie in einem 5-Sterne-Schuppen! Wir gönnten uns eine Stunde Rast, bis wir uns zum Abstieg aufmachten. Dunkle und regengeschwängerte Wolken schoben sich vom Bündnerland bedrohend rasch zu uns....na dann "aufiiii".
Abstieg
Zeit: 3 Stunden
Höhenmeter: 1648
Der Abstiegsweg begann gleich bei der Claridenhütte Richtung Sandwald. Im Abstieg kamen uns 2, 3 grössere Gruppen entgegen die es wohl noch rechtzeitig vor dem Gewitter in die Hütte schafften. Wir packten nach ein paar grossen Regentropfen vorsorglich unsere Regenjacken aus und wurden mit zwei kürzeren Regengüssen beglückt.
Der Walenbach musste an einer Stelle überquert werden, dies war die Schlüsselstelle auf dieser Tour. Wir mussten die günstigste Stelle etwas weiter unten suchen, denn der Bach hatte bereits eine enorme Reisskraft. Gut geglückt folgten wir dem Weg runter durch den Sandwald bis wir wieder auf die Naturstrasse bei P1042 kamen. Angekommen beim Parkplatz Tierfehd, entschieden wir uns noch zu einem Abschlusstrunk. Just vor Ausbruch des grossen Gewitters genossen wir diesen in dem neu umgebauten Hotel Tödi. Ohne Gewitter hätte es eine einladende Sonnenterrasse!
Toureninformationen:
- Tour mit Lisbeth und Nico (Hund von Lisbeth)
- Totalmarschzeit = 9 Stunden inklusive kleineren Trinkpausen
- teilweise kein Handyempfang für Single-Bärgler
- bis Hinter Sand kann das Alpentaxi Gilser 079 418 45 92 bestellt werden
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