Inaccessible Pinnacle (986m)


Publiziert von pame , 30. Mai 2010 um 04:31.

Region: Welt » United Kindom » Schottland
Tour Datum:21 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: GB 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:Glenbrittle Mountain Rescue Hut (10m) - Sgurr Dearg (978m) - In Pinn (986m) - Sgurr na Banachdich (965m) - Sgurr Thormaid (927m) - Sgurr a' Ghreadaidh (973m) - Glenbrittle Mountain Rescue Hut (10m)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sligachan - Carbost - Glenbrittle
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Portree

Endlich "erledigt"! Die "In Pinn" ist sowas wie die Kroenung und der Knackpunkt fuer die meisten schottischen Bergwanderer, vor allem fuer "Munrobagger", also die Leute, die alle 283 Munros (diejenigen Berge Schottlands, die ueber 3000 Fuss (=914m) hoch sind) besteigen wollen. Alle Munros ausser einem, eben der In Pinn, koennen ohne Kletterei, bzw. ohne Seilsicherung bestiegen werden. Das hat schon so manchen Munrobagger zur Verzweiflung getrieben, der mit den leichten Munros angefangen hat, und dann beim schwierigsten gemerkt hat, dass die In Pinn doch die eigenen Faehigkeiten ueberschreitet.


Also, hier die Fakten: Die In Pinn kann von jedem Bergsteiger, der mit dem 3. Schwierigkeitsgrad und mit Ausgesetztheit keine Probleme hat, bestiegen werden. Die eigentliche Kletterei umfasst nur 15-20min. (+10m abseilen) wobei die gesamte Route vom Tal aus, hin und zurueck, in etwa 4h gemacht werden kann. Alles natuerlich nur unter Bestbedingungen, d.h. gutes, trockenes Wetter (selten) und kein Stau am In Pinn-Einstieg (noch seltener).


Hier die Kurzbeschreibung:


1. Von der Mountain Rescue Hut in Glenbrittle (10m) auf Bergpfaden (T3) und spaeter in weglosem, steilen Geroell und Fels (T4) auf den Gipfel Sgurr Dearg (978m). Etwa 2h Aufstieg.
2. Die In Pinn ist ein schmaler Felsen, der wie eine Haifischflosse direkt neben Sgurr Dearg steht, und diesen um ein paar Meter ueberragt. Die In Pinn hat eine senkrechte Westseite (IV), ueber die normalerweise abgeseilt wird, und eine etwas weniger steile Ostseite, die im Aufstieg begangen wird (II-III, 2 Seillaengen). Am Gipfel befindet sich ein fester Abseilring.
3. Abstieg wie 1., etwa 1.5h.


Es lohnt sich nicht, wegen der In Pinn extra nach Schottland zu fliegen, aber wer sowieso da ist, kann sie auch mitnehmen und mit einer groesseren Tour in den Black Cuillin kombinieren, so wie wir das gemacht haben:


Da ich niemanden gefunden habe, der mitkommen wollte, habe ich Matt, einen der vielen Bergfuehrer auf Skye, engagiert. Matt hatte gerade die Cuillin-Gesamtueberschreitung als 2-Tagestour mit Uebernachtung auf dem Grat im Biwaksack hinter sich. Es hat durchgehend geregnet und auch heute sollte das Wetter nur wenig besser werden. Es regnet zeitweise leicht, ab 600m ist aber alles in Wolken verhuellt. Zum Glueck ist das Gabbrogestein der Cuillins auch bei Naesse gutgriffig und es gibt kaum Wind.


Unsere Tour heute sollte uns zuerst auf die In Pinn fuehren, dann auf dem Cuillinhauptgrat nach Norden, unter Mitnahme noch zweier weiterer Munros, Sgurr na Banachdich, 965m und Sgurr a' Ghreadaidh, 973m. Ich weiss, ich weiss... Die Aussprache ist etwa wie folgt: Der erste wie man's auch auf deutsch aussprechen wuerde, der zweite "Sgurr a Greda". Nach Sgurr a' Ghreadaidh Abstieg zum winzigen Sattel "An Dorus" ("Das Tor"), und durch steiles Geroell, spaeter auf guten Pfaden, zum Youth Hostel im Tal und dann auf der Strasse ein paar km zurueck nach Glenbrittle. Wie brauchten mit Pausen etwa 8.5h.


Der Aufstieg auf den Sgurr Dearg (978m) war kein Problem, unten gute Pfade (T3), weiter oben Geroell und einfache Felsen (T4). Am Gipfel steht man direkt neben der In Pinn. Der Einstieg ist am oestlichen Ende weiter unten. Hier hatten wir wegen des schlechten Wetters Glueck: Nur eine Zweierseilschaft war gerade dabei aufzusteigen. Unser Aufstieg auf die In Pinn war problemlos. Der Einstieg ist III, der Rest etwa III- und II. Von der Ausgesetztheit habe ich wegen des Nebels nichts gemerkt.  Auf dem hoechsten Punkt der In Pinn ist genug Platz fuer die Abseilvorbereitungen und schon bald waren wir auch wieder unten und zurueck auf dem Gipfel von Sgurr Dearg.


Das nun folgende Gratstueck bis An Dorus ist wegen der sehr komplizierten Wegfuehrung schwierig zu beschreiben. Hier hat man ohne hervorragende Ortskenntnisse bei Nebel wahrscheinlich keine Chance. Matt war hier wirklich ein "Guide" im klassischen Sinn. Der groesste Teil ist Gehgelaende (T3-T4). Kurze Stellen mussten geklettert werden (vielleicht I-II, kein Seil noetig). Das kurze Stueck vor dem Gipfel von Sgurr a' Ghreadaidh war ein sehr schmaler, ausgesetzter Felsgrat (T5, Gehen am kurzen Seil). Wir haben etwa 2.5h von Sgurr Dearg bis An Dorus gebraucht.


Bei An Dorus haben wir noch ein paar Biwakmaterialien, die Matt gestern dort zurueckgelassen hatte, mitgenommen.  Der restliche Abstieg war dann einfach (T3-T4 und Strasse).

Fazit: Auch bei Nebel eine sehr schoene und abwechslungsreiche Tour. Ich kann mir vorstellen, dass sie bei gutem Wetter ein absoluter Traum ist.  


Tourengänger: pame


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Kommentare (3)


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WoPo1961 hat gesagt:
Gesendet am 31. Mai 2010 um 12:52
Hi Pame
Na, da kann man ja wohl gratulieren. Die Pin zu besteigen ist nicht ohne und Traumbedingungen hattet ihr jetzt nicht gerade. Von daher: Glückwunsch! Wieviel munros fehlen dir denn noch?
Wir wollen im Mai/Juni 2011 ein paar "Hügel" dort besteigen, vielleicht kriegen wir ja mal eine gemeinsame Tour hin!?
schönen Gruß vom Flachlandexperten
WoPo

pame hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Mai 2010 um 21:02
Hallo WoPo,

danke. Es fehlen mir nur noch etwa 250 Munros. Ein Klacks :-)
Ich bin naechstes Jahr um dieselbe Zeit sicher auch "oben". Schick mir dann einfach kurzfristig deine Kontaktdetails und genauen Reisedaten, und wir koennen sicher was gemeinsames machen.
Viele Gruesse,
Patrick

bulbiferum hat gesagt:
Gesendet am 9. Januar 2011 um 14:02
Hi WoPo
Wenn alles gut läuft werden Helene und ich am19. Juni in Fort William eintreffen und dann dort 2 Wochen lang in der Gegend herumstiefeln. Das Ziel für die dritte Woche ist noch in der Schwebe. Zur Auswahl stehen Portree, Aviemore oder der Trossach National Park. Mal sehen wieviele Hikrs es in diesem Jahr nach Schottland ziehen wird.
Lg Bulbiferum


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