Flöschhore (2079m) - Wistätthorn (2362m) - Rüwlissehore (2227m)


Publiziert von marvel , 23. Mai 2010 um 11:38.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum:22 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Dürewald - Zigerritz - Flöschhore - Wallritzgrat - Laaglehore - Wistätthore - Rüwlissehore - Hinder Laseberg - Dürewald
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von St. Stephan über Alpstrasse bis zur Alp Dürewald
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von St. Stephan über Alpstrasse bis zur Alp Dürewald
Unterkunftmöglichkeiten:keine
Kartennummer:1246 / 1266

Pfingstsamstag morgens früh. Ich beschliesse in Abstimmung mit meinem Knie, dass die Bänderrisse, die ich mir im Februar geholt habe, nun verheilt sind, und dass einer Bergtour nichts mehr im Wege steht.

Nun gilt es erst einmal, die vermurgste Skitourensaison irgendwie zumindest virtuell nachzuholen. Drei beliebte Skiberge im hinteren Simmental stehen heute auf meiner Liste, allen voran das Wistätthore, dass ich mir für diesen Winter vorgenommen hatte. Damit das ganze aber nicht zu langweilig wird, nehme ich den direkten Grat, interessant verspricht vor allem das Gratstück zwischen Flöschhore und Wistätthore zu werden.

Vom Dürewald-Tal zunächst über die Alp Zigerritz auf das Flöschhore. Nordseitig liegt über 1800m noch einiges an Schnee. Das Wetter ist perfekt, die Luft klar, die Aussicht grandios. Von hier aus beginnt nun die eigentliche Tour.

Der ca. 2km lange Grat vom Flöschhore zu einer Erhebung im Südgrat des Wistätthorns, die auf der Karte als "Laaglehore" bezeichnet ist, wird "Wallritzgrat" genannt. Er ist ca. 2 km lang und im Führer mit "BG" bewertet. Die Höhe wird nicht ganz gehalten. Eigentlich ist der Grat problemlos, nur das allerletzte Stück hat es in sich.

Etwa 100 Höhenmeter unterhalb des Wistätthorn-Südgrats wird das Gelände plötzlich steiler. Die Gratschneide selbst wird steil und felsig, die Felsen kann man aber links in einer Steilgrashalde umgehen, die wohl eine Neigung von ca. 50 Grad hat. Hier kommen nun die Steilgrasliebhaber (zu denen ich mich eigentlich nicht zähle) auf ihre Kosten.

Um den glücklicherweise mitgenommenen Pickel bin ich nun sehr froh. Eine von mir losgetretene Schieferplatte fällt auf dem Hang über 100m tief, kein gutes Zeichen. Wenigstens ist das Gras fast überall trocken und schneefrei. Auf der Suche nach den besser gestuften Partien werde ich immer mehr nach links abgedrängt, aus dem direkt neben der Gratschneide entlang führenden Grascouloir heraus in den Grashang daneben. Da hier im oberen Teil Felsen und sehr steiles Gras folgen, bin ich nicht sicher, ob ich dort überhaupt noch ins Couloir zurückqueren kann. Ich "wette" darauf, dass es links noch eine von unten nicht sichtbare Umgehungsmöglichkeit gibt, und tatsächlich, ca. 10m unterhalb des Gratgipfels öffnet sich noch weiter links ein weiteres Grascouloir, das unmittelbar entlang des Südgrats zum Gipfel hinauf zieht. So lande ich schliesslich doch noch direkt auf dem Gratgipfel. Das Grascouloir direkt neben den Wallritzgratfelsen wäre sicher auch begehbar gewesen, aber wohl noch ein paar Grad steiler als diese Variante.

Der Rest der Tour ist unproblematisch, ich verfolge den Südgrat bis aufs Wistätthorn. Aufpassen muss ich lediglich, dass ich nicht auf die teilweise massiv überhängenden Wächtenreste gerate. Nach einigen hundert Metern Grat erreiche ich den Gipfel. Gipfelbuch - seit über einem Monat keine Besucher mehr hier oben, ich bin der erste Sommertourist dieses Jahr. Schon erstaunlich, wie einsam solche Modeberge in der Zwischensaison werden können.

In der grossen Mulde nordöstlich des Gipfels, über die der Skiaufstieg führt, liegt noch viel Schnee. Ich verfolge den Grat noch einen Kilometer weiter bis zum Rüwlishore. Die weitläufige Westflanke zur linken weist noch ein paar interessante Felsformationen auf und wäre sicher auch mal eine Entdeckungstour wert. Vom Rüwlissehore schliesslich über die Alp Hinder Laseberg und weglos zurück ins Dürewald-Tal.

Insgesamt eine lohnende Überschreitung der Dürewald-Umrahmung. Wegen ca. 100 Metern Steilgras im obersten Teil des Wallritzgrats sicher nicht ganz mehrheitsfähig, sonst aber gänzlich unproblematisch (T2).

Tourengänger: marvel


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