Piz Badus 2928 m - Rossbodenstock 2836 m - Snowboardtour


Publiziert von Leander , 25. März 2010 um 23:53.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:13 März 2010
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-UR 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1800 m

Der Wecker klingelte um 4:30 Uhr. Schlaftrunken taumelte ich aus den Federn. Ein langer Tag stand bevor und die Nacht war alles andere als ruhig gewesen. Doch mir blieb keine andere Wahl, um 5.15 musste ich abfahrbereit am Treffpunkt erscheinen. Also schnell Rucksack gepackt und Vesper gerichtet, Brett und Schuhe unter die Arme und fertig. Wie verabredet holte mich Willy an der Kettenbrücke ab. Von dort fuhren wir an den Treffpunkt am P&R bei der Autobahnauffahrt Kölliken, wo wir die übrigen sieben SAC´ler trafen. Wir stellten uns einander vor und verabredeten, uns am Bahnhof Andermatt rechtzeitig vor Abfahrt des ersten Zuges zum Oberalppass  wieder zutreffen. Die Fahrt verlief zügig und kurz nach 7 Uhr kamen wir in Andermatt an. Das Wetter war hervorragend, die Gipfel leuchteten bereits in der Morgensonne und ein stahlblauer Himmel überspannte das Urseren Tal. Das Thermometer zeigte an diesem Morgen eiskalte -16 °C. Da wir zeitig eingetroffen waren, gönnten wir uns noch eine Kaffeepause in der Bahnhofskneipe, ehe wir in den vollbesetzten Berninaexpress stiegen, der uns in 20 Minuten auf den Oberalppass bringen sollte.
Von dort ging es der Morgensonne entgegen hinunter zur Plauncas Cuflegl auf etwa 1850 Meter, dem eigentlichen Startpunkt unserer Tour. Trotz der niedrigen Temperaturen war es in der Sonne von Anfang an recht warm, sodass wir schon zu Beginn die Jacken wieder in die Rucksäcke packen konnten. Der anfangs gemächliche Aufstieg führte südwärts bis zur Plaunca da Vadials bei Punkt 2174. Von hier ging es in praller Sonne und steilen Spitzkehren in westlicher Richtung hinauf zum Lai da Tuma, wo sich die Quellen des Vorderrhein zusammen finden.
Hier am Fusse von Piz Badus und Rossbodenstock legten wir die erste zehnminütige Pause ein, bevor es wieder steiler werdend in südwestlicher Richtung am Piz Tuma vorbei auf den Alpetligrat bei Punkt 2749 ging. Auf dem Grat blies ein eisiger Wind, schnell zogen wir die Windjacken über und marschierten weiter am Grat entlang bis zum Vorgipfel des Piz Badus. Hier schnallten wir Ski und Schneeschuhe ab und erklommen die letzten Meter bis zum 2928 Meter hohen Gipfelkreuz per pedes. Die Uhr zeigte 11.40 Uhr und die Aussicht war umwerfend, unbegrenzte Fernsicht in alle Richtungen, insbesondere nach Süden und Westen sehr eindrucksvoll. Nach einem kurzen Aufenthalt mit Fotosession, stiegen wir wieder zu den übrigen Mitgliedern der Gruppe und machten uns parat für die Abfahrt.
Diese ging entlang der Aufstiegsroute zurück zu Punkt 2749, von dort querten wir unterhalb des Piz Tuma hinüber zu Punkt 2627. Ein unverspurter Pulverschneehang lag vor uns, so dass wir jauchzend hinab in das Tal unterhalb von Punkt 2551 stieben. Dort wurde ein weiteres Mal gerastet. Wir genossen die ersten frühlingshaft warmen Sonnenstrahlen und stärkten uns für den nächsten Aufstieg, der uns über steiles Gelände hoch zum 2836 Meter hohen Rossbodenstock führen sollte, wo wir um 13.45 auch ankamen.
Mittlerweile machte sich der fortgeschrittene Tag auch wettermäßig bemerkbar, und im Tal und an den Bergflanken stiegen die ersten Schönwetterwolken empor. Vom Gipfel des Rossbodenstocks fuhren wir in westlicher Richtung zwischen Lang Egg und Vordere Firstplangge hinunter zur Alp Rossboden. Der sehr steile Hang war zwar nicht mehr unberührt, doch der Schnee war pulvrig genug, um genüsslich hinunter zu kurven. Leider kamen wir zwischen 2400 und 2200 Meter in eine dicke Wolke, die uns die komplette Sicht nahm, sodass wir nur auf Sicht zum Vordermann weiter fahren konnten. Mit Erreichen des Riederen genannten Nordwesthangs schwand der Nebel wieder und wir konnten ein weiteres Mal durch perfekten Pulverschnee bis oberhalb von Punkt 1827 abfahren, von wo aus wir südwestwärts querten und Richtung Graben und Laucheren abfuhren. Gegen 15.15 Uhr erreichten wir schließlich wieder den Ortsrand von Andermatt. Mir brannten die Oberschenkel vom letzten etwas beschwerlichen Teil der Abfahrt, doch rückblickend zu den Hängen des Rossbodenstocks schien es mir durchaus lohnenswert gewesen zu sein.

Fazit: Absolut lohnenswerte Tour, für Snowboarder gut geeignet;
Lawinensituation: mässig


Tourengänger: Leander


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