Ostegghütte


Publiziert von WoPo1961 , 22. März 2010 um 22:49.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 7 August 2009
Klettersteig Schwierigkeit: K2+ (WS+)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 1 Tage 6:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m

Letzte Tour im Berner Oberland und, bevor wir weiter Richtung Wallis ziehen, soll es  hoch zur Ostegghütte gehen. In unserer Kletterfibel stand nur eine kleine Randnotiz, ein Tip, das sich dort, quasi an den Ausläufern des Eigers, ein Klettersteig befindet. Aha, vielleicht ein Geheimtip?!
Von Grindelwald gehts zunächst bequem mit der berühmten Zahnradbahn bis zur Station Alpiglen. Das Ruckeln und Zuckeln machte mich schon wieder müde und fast wäre ich bis zur kleinen Scheidegg  sitzen geblieben. Doch eine mir sehr bekannte Stimme sagte: "bis später, schlaf ruhig weiter, ich geh mal eben hoch zur Hütte". Hach, das hätte Sie sich wohl so gedacht, ohne mich los zu gehen, um dann eine Tour mehr auf dem "Konto" zu haben.
Halbwegs wach machten wir uns nun vom Alpiglen auf den Weg, in Begleitung jede Menge anderer Wanderer. Oh,oh, dachte ich, das wird trubelig am Klettersteig, ist vielleicht doch kein Geheimtip. Aber, oh Wunder, wir waren die Einzigen, die bei der ersten Abzweigung Richtung Bonera gingen. Eigertrail heißt das Zauberwort bzw. der Grund, warum an Schönwettertagen dort soooo viele Menschen unterwegs sind. Während wir oben am Klettersteig lediglich einer 3 köpfigen Familie begegnet sind, krabbelten unten Hunderte wie die Ameisen  den Eigertrail entlang. Unter Ruhe verstehe ich dann doch etwas anderes.
Wir queren nun die Flanke in östliche Richtung. Nach einiger Zeit taucht ein Wegweiser Richtung Ostegghütte auf. Gutes Gefühl macht sich breit, mal ohne "Verhauer" eine Tour anzugehen.
`Über einen steilen Grashang gehts schweißtreibend "naufi" bis zu einem markanten Steinmann. Hier wird klettersteigmäßig angerödelt und der Flüssigkeitshaushalt mit kräftigstem Schluck aus WoPo`s Riesenpulle wieder aufgefüllt. Zunächst über einfache Felsen bis zum Einklinckpunkt und dann immer dem Drahtseil hinterher. Nach einigen Minuten ist unser Motor auf klettersteiggehen eingestellt und wir kommen gleichmäßig steigend relativ entspannt höher. Auch die Schlüsselstelle in der steilen Rinne klappt auf Anhieb recht flüssig und ich erkenne ein Leuchten in den Augen meiner souveränen Begleiterin. Doch noch nichts verlernt in den vergangenen 11 Monaten, wo die Schweizer Berge 800 km weit weg von uns waren.
Und Klettersteige höchstens in Büchern zu sehen waren.
Aber nun sind wir zurück und bereit für schwierigere und höhere Ziele.
Bevor es soweit ist, gilt es erstmal, den Weg zur Ostegghütte weiter zu klettersteigen. Oben am Ausstieg freuen wir uns auf die Sonne, denn der Steig liegt den ganzen Vormittag im Schatten. 
Der Wetterchef schenkt uns einen perfekten Tag, so das wir die Sonne und den tollen Blick von hier oben genießen dürfen (siehe Fotos). Nur der Versuch mittels Tresoröffnen, an den Hüttenschlüssel zu kommen, scheitert kläglich! Das Tresorrädchen hin und her gedreht, 7 mal links, 5 mal rechts, zurück, nach vorne, hin und her, kreuz und quer......egal, was wir auch versuchen, der Tresor blieb verschlossen. Ich dachte schon an die versteckte Kamera und erwartete im näxten Moment den Showmaster, der sich vor Lachen auf den Schenkeln klopft, und diese Situation auflöst. Aber wir blieben alleine. Und beschlossen, garnicht in diese Hütte hinein zu wollen; es niemals und nie nicht vor hatten, überhaupt ansatzweise jemals dort hinein zu gelangen. So einfach kann das Leben sein...
Nachdem uns während der Pause, die Schlüsselstelle in der Rinne noch Kopfzerbrechen bereitete, war es dann im Abstieg überraschend gar kein Problem und wir standen erstaunlich schnell wieder am markanten Steinmann. Auf dem Rückweg Richtung Alpiglen kamen wir noch an eine natürliche "Kühlkammer" (auch hier: siehe Fotos) vorbei und konnten uns herrlich abkühlen. Wie ein erfrischenes Bad in einem Bergsee.... ohne nass zu werden.


Tourengänger: WoPo1961, webeBe


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