Mutschen am Stefanstag


Publiziert von Zwieback , 22. Februar 2010 um 19:40.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:26 Dezember 2009
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Aufstieg: 1040 m
Abstieg: 1040 m
Strecke:Wildhaus - Flürentobel - Alp Tesel - Alp Grueb - Mutschensattel - Mutschen - retour
Kartennummer:LK 1115 Säntis (1:25.000)

Sehr kalte Schneeschuhtour auf einen sehr schönen Aussichtsgipfel

Start um ca. 9:40 in Wildhaus, das Wetter scheint prächtig zu werden, wenn auch sehr kalt.

Auf dem Markierten Weg steige ich hoch durchs Flürentobel, der Schnee hat sich abgesetzt und ist ziemlich fest, die Schneeschuhe bleiben noch am Rucksack. Es hat nicht viel geschneit, seit ich am 20.12. zuletzt hier war, damals war der Schnee noch unberührt, mittlerweile ziehen sich Überreste einer Spur bis zum Eingang des Flürentobels und verschwinden dann. Im Flürentobel erwartet mich mehr als ein halber Meter Schnee, als ich die Schneeschuhe montiere werde ich von einem anderen Schneeschuhgänger überholt. Später sehe ich ihn den Sommerweg zum Wildhuser Schafboden hochstapfen, wo der wohl hin will?

 

Unterwegs zur Alp Tesel und weiter durchs Tal zur Alp Grueb wird mir klar, dass das heute eine sehr kalte Angelegenheit wird, liegt das Tal hinter dem Gätterifirst doch weitgehend im Schatten. Während heute im Rheintal der warme Föhn den Schnee fortweht, peitscht mir hier ein scharfer Wind den Schnee um die Ohren. Ich komme nur langsam voran, spüre die Weihnachtsguetzli der vergangenen Tage. Der Schnee ist meist kompakt oder von gut tragendem Harsch bedeckt, doch ab und zu sinke ich in fiesen Triebschneeansammlungen ein.

 

Bei der Alp Grueb suche ich vergeblich ein windstilles Plätzchen für eine Pause, trinke eine Tasse heissen Tee und begegne zwei Skitourengängern. Ich folge ihnen in einiger Entfernung, benutze dreist ihre Aufstiegsspur, ein Fehler, wie sich bald herausstellt. Die Spur zieht sich nämlich leicht ansteigend dem Steilhang unter dem Gätterifirst entlang. Hangtraversen mit Schneeschuhen stehen nun aber sehr weit oben auf der Liste der mühsamen Situationen, so dass es wohl besser gewesen wäre, nach der Alp direkt in der Talsohle zu bleiben und dann über die Steilstufe zum Mutschensattel hochzustapfen. Ich bleibe aber auf der Spur, da ich nicht den Hang runterrutschen will, bzw. keine Höhenmeter verlieren will, wäre aber vermutlich weniger mühsam gewesen, wieder was gelernt.

 

Beim Mutschensattel ist der Wind grausam, der Schnee bis auf eine fingerdicke Schicht abgeblasen. Der Gipfelaufbau des Mutschen ist komplett vereist, nur vereinzelte Schrofen ragen aus der Eisschicht. Mit Schneeschuhen geht es hier nicht weiter. Im unteren Teil kann ich noch Tritte ins Eis stampfen, doch bald wird dieses zu Hart. Also suche ich mir einen Weg entlang der wenigen sich bietenden unvereisten Partien. Hinauf geht das ganz gut, der Retourweg gestaltet sich dann aber ziemlich heikel, Steigeisen wären wohl definitiv die bessere Lösung gewesen.

Während ich auf dem Gipfel sitze und versuche, mit eingefrorener Kugelschreibertinte etwas halbwegs leserliches ins Gipfelbuch zu krakeln, ziehen von Nordosten graue Wolken herbei und der schöne weiss-blaue Himmel versteckt sich bald einmal einem grauen Schleier.

Abstieg auf dem Selben Weg, doch dieses mal nach dem Mutschensattel nicht dem Hang entlang, sondern direkt in der Talsohle, ist trotz eines kleinen Gegenanstiegs die angenehmere Variante. Von meiner Aufstiegsspur sind nur noch Teile vorhanden, der Rest ist zu- und weggeweht.

Im Flürentobel lag mitten auf dem Weg ein Gamsgerippe mit Kopf und Fellresten, (ähnlich  diesem hier ), war am Morgen noch nicht da. Nehmen Jäger nicht normalerweise das ganze Tier mit?


Tourengänger: Zwieback
Communities: Schneeschuhtouren


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