Cristallina Überschreitung

Die Tour war vom SAC St.Gallen aus schon lange geplant. Umso erfreulicher war, dass es gnügend Schnee hatte, jedoch nicht zu viel (mässige Lawinengefahr) und der Wetterbericht von Tag zu Tag besser wurde!

Bei strahlendem Sonnenschein (also in Ossasco war noch Schatten) sind wir gestartet. Der Parkplatz und die Bushaltestelle befinden sich am Ende des Dorfes. Von dort geht es von Beginn weg steil rauf, immer dem Sommerweg entlang durch den Wald. Etwas weiter oben wird das Gelände offener und später auch flacher ins Val Torta hinein. Hier in der Nähe der Alpe di Cristallina wäre eine gute Zeit um eine erste Pause zu machen. Etwas trinken und den Sitz der Socken zu überprüfen. Auch bei uns war es so geplant. Weil es aber gerade so gut lief, wenigstens ganz vorne, zogen wir gleich weiter, bis zur Ebene bei P.2152.

Hier, oder kurz davor, ist auch der Punkt, wo man sich entscheiden muss, ob es rechts direkt Richtung Cristallinahütte geht oder links auf das Pässchen rauf. Auf unserem Programm stand Passo del Narèt und wir hatten auch nie das Gefühl, dass wir von diesem Programm abweichen sollten.

Auf diesen Pass hinauf gibt es ein paar steile Meter, welche ich bei erheblicher Lawinengefahr nicht machen würde. Jetzt war es jedoch kein Problem. Hinten gäbe es eine kleine Abfahrt, gute 100 Höhenmeter. Aber es sah nicht so nach Pulverschnee aus, so traversierten wir leicht abfallend mit den Fellen gegen Süden runter. Diese Hochebene überquerten wir, immer mit dem Lago del Narèt im Rücken und stiegen zum Südrand (Punkt P.2552) auf. Von da ging es wieder mässig steil hinauf, bis unter den Cristallina. Oder heisst es "die" Cristallina?

Hier gibt es einen Schlussanstieg auf den Grat hinauf. Auch der ist wieder eher steil, wie auch auf den Fotos zu sehen ist. Ich hätte hier bei erheblicher Lawinengefahr kein gutes Gefühl. Auf dem Grat liessen wir die Skis zurück und stapften noch die paar Meter zum Gipfel rauf.

Die Aussicht war sehr gut. Ich meine wenn man "Tessin" hört, denkt man sofort an Wärme, Palmen und Kastanien. Aber auch diese Seite vom Tessin ist wirklich wunderschön! Denn immerhin, "Sonnenstube" passte auch heute!

Die Abfahrt war dann nichts Weltbewegendes mehr. Ein kleiner Hang war noch fast nicht verfahren und pulvrig, sonst war es eher hart. Ganz unten kann man dann waagrecht zur Hütte traversieren. Aber von dort ginge es noch ein paar Höhenmeter zum Seelein runter. Die meisten von uns nahmen diese paar unnötigen Höhenmeter noch in Kauf und wurden dafür so mit ein paar zusätzlichen Pulverschnee-Bögen belohnt!

Obwohl die Hütte wohl nahezu ausgebucht war, klappte das Essen super und wir hatten einen angenehmen Abend. Auch die Nacht war ruhig, wobei wir zu zehnt ein 14er Zimmer hatten und so auch etwas mehr Platz als in anderen Hütten ;-)

Ausserdem, es gibt Tourenführer, wo diese Tour mit S drin ist. Im neusten Führer, welcher jemand von der Gruppe dabei hatte, war WS+ drin. Kommt halt immer drauf an. Mit unseren Verhältnissen passt WS+ sicher, wobei es schon recht lang ist...

Weiter gehts mit der Sonntagstour...