Kaiserwetter auf der Hüenderegg


Publiziert von TomClancy , 16. Februar 2010 um 23:24.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:13 Februar 2010
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 640 m
Abstieg: 460 m
Strecke:Eggberge - Hüenderegg - Fleschsee - Eggen - Biel-Kinzig
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bahn und Bus nach cff logo Flüelen, Eggberge Talstation
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Bus von cff logo Brügg (Bürglen UR) nach Flüelen

Raus aus dem Nebel hiess das Motto heute. Am Morgen um 0445 habe ich bei -13°C die Tochter in die Schnupperlehre beim Bäcker gebracht und anschliessend nochmal die Daunendecke über die Ohren gezogen. So wird es später Vormittag, bis ich aufbreche. Deshalb sollte es eine kurze Tour werden. Sollte, aber mehr dazu später. Die Webcams zeigen, dass der Hochnebel bis ca. 1500 Meter hoch steigt. Das Ziel ist schnell gewählt, es geht in die Eggberge. Ich war im Sommer da und fand die Gegend schön und habe auch gesehen, dass es die Möglichkeit einer Schneeschuhwanderung verbunden mit einer Seilbahnrundfahrt gibt. Die Anreise klappt wunderbar und innerhalb von zwei Stunden bin ich auf den Eggbergen. Der Nebel umwabert die Bergstation. Die Gewissheit, wenig später aber in die Sonne zu kommen, beruhigt mich.

Und wirklich, nach wenigen Metern Marsch begrüsst mich die Sonne. Es ist bitterkalt und der trockene Schnee knarrt unter meinen Füssen. Kurz nach Eggbergen schnalle ich die Schneeschuhe an und steige parallel zum Skilift auf bis zur Bergstation. Inzwischen ist das tolle Bergpanorama über dem Nebelmeer sichtbar.

Der Nebel wallt auf und ab. Bei der Bergstation der Skilifts lasse ich das muntere Getümmel hinter mir und folge dem gut markierten und viel begangenen Winterwanderweg auf die Hüenderegg. Bis kurz vor dem Gipfel bin ich alleine und geniesse die Stille und die frische Luft. Auf dem Gipfel treffe ich einen ortskundigen Tourenfahrer, der mir mit Herzblut alle umliegenden Gipfel benennt. Es ist zugig und trotz Sonnenschein ziemlich frisch. So beschränke ich meinen Aufenthalt auf wenige Minuten, um noch einige Fotos zu schiessen und den weiteren Routenverlauf zu begutachten, der von der Hüenderegg sehr gut einzusehen ist.

Richtung Fleschsee und Chalberweid führt mich die gut markierte Route.  Ab dem Fleschsee könnte man auch einen tiptop präparieren Winterwanderweg nehmen. Ich will jedoch noch etwas "Adventure" haben und folge der Schneeschuhroute. Diese führt im Talkessel am Fuss der Selezerflue entlang und ist momentan sehr gut gespurt. Der Aufstieg auf Eggen ist stotzig, aber bei den aktuellen Verhältnissen einfach zu begehen. Nun bietet sich noch einmal ein guter Rundblick, bevor ich Richtung Biel-Kinzig absteige. Auf ca. 1700 Metern tauche ich wieder in den Nebel ein.

Einmal mehr sehe ich mich mit dem eigentümlichen Reservationssystem der hiesigen Bergbahnen konfrontiert. Ab 1500 Uhr kann/muss man hier Platzkarten für die Talfahrt kaufen. Die Skifahrer haben das natürlich gemacht und düsen bis zum Betriebsschluss des Skiliftes auf den Pisten herum. Wanderer die naturgemäss um 1500 Uhr noch nicht um die Bergstationen "schleichen", haben das Nachsehen und warten halt, in meinem Fall  bis 1700 Uhr. So verpasse ich natürlich auch den eingeplanten Bus, was nicht weiter tragisch wäre, wenn es mehr als einen Bus pro Stunde gäbe... Freundlicherweise nimmt mich eine gutgelaunte Oberwalliserin mit und lädt mich beim Bahnhof Altdorf aus. Dort stelle ich fest, dass ab Altdorf nur ein Zug pro Stunde fährt. So trotte ich zurück ins Dorf zum Telldenkmal, von dort fährt alle 15 Minuten ein Bus nach Flüelen und dort beginnt die Bahnwelt wieder. Zu allem Übel habe ich heute nur meine alte NATEL-Gurke ohne SIM-Karte mitgenommen, um für den Notfall telefonieren zu können. So muss ich meiner wartenden Liebsten aus einer Telefonkabine Bescheid geben, dass es "etwas" später wird. Allein die Suche nach einem öffentlichen Telefon wird zum Abenteuer, erst in Arth-Goldau habe ich genügend Zeit zu telefonieren und zu dieser Zeit steht das Essen zu Hause schon auf dem Tisch...

Horden von beso**enen Jugendlichen bevölkern nun Züge und Busse. Offensichtlich muss man sich die Fasnachtsanlässe erst lustig sau*en, bevor man sie geniessen kann? Schade!

Nach einer Odysse von viereinhalb Stunden bin ich, um einige Erfahrungen reicher, wieder zu Hause:
- Nie mehr eine Rundfahrt auf den Eggbergen
- der mobile Fahrplan gehört zum Sackbefehl
- ein NATEL ohne SIM-Karte ist nur als Ballast gut

Spass hat's trotzdem gemacht!

Tourengänger: TomClancy
Communities: Schneeschuhtouren


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Geodaten
 1983.gpx Eggberge Hüenderegg - Biel-Kinzig

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