Sektionstour "Hinterschattig" auf den Glatten (2504m)


Publiziert von ossi , 18. Januar 2010 um 13:42. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:16 Januar 2010
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   Ortstockgruppe 
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Einziger Negativpunkt der Tour: kein ÖV ins Bisistal. Darum für Ossimobil und andere Gefährten Parkplätze bei Schwarzenbach oder auf eigene Gefahr hinten im Sahli (Fahrverbot)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:Skitourenkarte Klausenpass

Der Glatten, Felsklotz mit schwierigen Südwänden und grosszügigen Nordflanken,  Ziel unzähliger Schneetouristen. Dem war auch heute so (wie Bombo treffend warnte), das Bisistal wurde heute durch eine Blechlawine > 100 Autos verschüttet.... nichtsdestotrotz wagten wir's heute: es hat sich gelohnt!

Glattes Pulververgnügen an einem sonnigen Wintertag, da freut sich der Sportskitourer*!

Aufstieg: Vom Sahli an der Talstation der Bergbahn vorbei und direkt den Wald hochgeschossen gelangt man über Unterstafel zum Oberstafel. Das erste Waldstück kann auch umgangen werden, indem man vom Sahli das eingeschneite Strässchen benutzt: Diese Variante ist weniger steil, dafür aber etwas länger. Ab Oberstafel konsequent südwärts haltend bis in die Mulde zwischen Rau Stöckli und Chli Glatten, wobei man für den Glatten ostwärts hinter dem Chli Glatten durch ein verspieltes Tälchen tourt. Kaum ist der Chli Glatten qequert, erklimmt man eine letzte steilere Stufe und gewinnt das weite Gipfelplateau des Glattens. Als bescheidene (Sport)skitouristen begnügte sich unsereiner mit P. 2437, Flachläufer dürften den Hauptgipfel P. 2504 kaum verschmähen.

Abfahrt: Während der Hauptharst unserer lustigen Tourenschar "Hinterschattig" entlang der Aufstiegsspur zu Tale donnert, versuchen sich der Herr Rise und der Herr Ossi in den steileren Hängen unmittelbar östlich des Chli Glattens: Zu unserem Erstaunen sind die Hänge weiss und nicht -wie auf der Skitourenkarte vorgegaukelt- rosa. Bleibt man brav, sind die steilsten Stellen um 35°, Hasardeure erspüren problemlos Varianten von 40°+. Oben finden wir weichen Pulver, unten ein ziemlich unberechenbares Gemisch aus eisigen Stellen und pulvrigen Mulden, das Ganze bisweilen gedeckelt. Die Hänge sind hier sehr offen, verschiedene Varianten sind möglich. Die Ebene bei Gwalpeten hat immer genug Gefälle, am besten wechselt man bei der Wasserfassung P. 1440 die Bachseite zur Normalroute.

*Sportskitourer: Das Pendant zum Sportkletterer. Er (oder sie) fährt mit dem PW bis möglichst zum Einstieg (in diesem Fall bis zum Beginn der Aufstiegsspur) und kann mit den Skiern bis zur Hecktür des Autos abfahren. Wer sein Auto mittels Fernsteuerung öffnen kann, macht einen gezielten letzten Schwung geradewegs in den Kofferraum hinein.

Communities: Skitouren


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Kommentare (7)


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Bombo hat gesagt:
Gesendet am 18. Januar 2010 um 14:10
Herrliche Begriffsdefinition, schöne Bilder und ein glatter Glatten - danke Dir für den samstäglichen Einblick! :-)

mde hat gesagt: Weiteres Merkmal
Gesendet am 18. Januar 2010 um 21:39
Ein weiteres Merkmal des Sportskitouristen: er beklagt sich darüber, falls noch keine Aufstiegsspur vorhanden ist...

Alpin_Rise hat gesagt: RE:Weiteres Merkmal
Gesendet am 18. Januar 2010 um 21:52
;-) hast du dir am Tumpiv sicher auch gedacht?! Am liebsten hat der SST bzw. Freerider eine Aufstiegsspur, noch besser einen geheizten Sessellift, dafür unverspurte Hänge!

Mit dem Glatten hatten wir noch eine Rechnung offen und die Leute verteilen sich gut auf die breiten Hänge - halb so schlimm; nur die Fernsteuerung für den Kofferraum fehlte Ossimobil...

Gut Spur,
Rise

mde hat gesagt: RE:Weiteres Merkmal
Gesendet am 19. Januar 2010 um 10:10
Es gibt eben auch noch die Spezies des Weichei-Skitouristen: der geht zwar lieber dorthin, wo es noch keine Spuren hat, beklagt sich im Nachhinein darüber, wie anstrengend das Spuren war... und sowieso, auf Bild 31 sieht es fast so aus, als ob er sich im Gipfelcouloir vor lauter Anstrengung übergeben müsste (immerhin, der Eindruck täuscht). Auf dem Gipfel erfindet er dann sämtliche Ausreden (Schnee, Verhältnisse, Zeit, Steigeisen wegen Gewichtsersparnis (!) zuhause gelassen), um nicht noch dem Cavistrau Pign einen Besuch abstatten zu müssen. Und in der Abfahrt kann er vor lauter Erschöpfung nicht mal mehr richtig Karten lesen... aber gfägt hät's :-)

Cheers und bis auch mal wieder zusammen, M.

ossi hat gesagt: RE:Weichei
Gesendet am 19. Januar 2010 um 10:42
Bei Eiern ist Vorsicht geboten: Die Frische der Eier lässt sich unschwer an der Konsistenz von Eiweiss/Eidotter ablesen. Eier zweifelhafter Qualität sind besser auszusondern, hier ist zurückhaltende Beurteilung gefordert.
Weicheier werden bisweilen auf Touren mitgenommen. Wesentlich robuster und einfacher zu transportieren sind allerdings harte Eier, weil sie weniger schnell zerbrechen.

Fazit: Es wird Zeit für eine "egg and hike"- community

Alpin_Rise hat gesagt: RE:Weiteres Merkmal
Gesendet am 19. Januar 2010 um 12:39
Für WST zusätzliche Ausrede: Die Cavistrai sind im Sommer noch schöner und der Grond kann dazugepackt werden.
Täte mich gerne wieder mal übers Spuren aufregen, wie am Selun, gell Marmotta ;-) am Biferten z.B. ist auch noch ein zweiter Versuch fällig, da gäbs ne schöne Rundtour...
G, Rise

marmotta hat gesagt: Blechlawinen
Gesendet am 18. Januar 2010 um 22:27
> das Bisistal wurde heute durch eine Blechlawine > 100 Autos verschüttet....

Ihr habt offensichtlich die (Blech-)Lawinengefahr völlig unterschätzt, die an solchen Wochenenden meist auf "erheblich" steigt, d.h. (Blech-)Lawinen können bereits durch Einzelpersonen ausgelöst werden. Diese berüchtigten "Einzelpersonen" stehen in der Regel am Vorabend kurz vor acht Uhr auf dem Dach eines gewissen Hochhauses vor einer digitalen Messtafel... ;-)


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