Möntschelespitz-Hohmad

Die winterliche Einsamkeit der diversen Täler, die vom Simmental Richtung Stockhornkette ziehen, kann nicht genügend gepriesen werden. Schaden anrichten wird der Lobgesang kaum, denn für Skifahrer sind die Täler wenig reizvoll und die meisten Schneeschuhläufer bevorzugen kürzere oder gar präparierte Wege. So kann es nicht verwundern, dass wir heute auf dem langen Weg von Weissenburgberg nach Blumenstein keinem Menschen begegnen und ab Beret auch keine Spuren mehr sehen.

Die Tour beginnt am Bahnhof Weissenburg, wo man an einem Brunnen die Feldflasche mit gesundem Schwefelwasser auffüllen kann. Via Weissenburgberg (ein friedliches, sonniges Dörfchen, in dem sich aurora nach der Pensionierung dereinst niederlassen möchte) erreichen wir die eingeschneite Fahrstrasse, die ins Buuschetal führt. Tief unten im Tobel befinden sich die kargen Überreste des ehemaligen Kurhotels Bad Weissenburg, ein Schattenloch sondergleichen. Kurz nach Beret trennen sich die Wege. Reisende Richtung Gantrisch halten links, wir gehen jedoch kurz rechts Richtung Stockhorn und halten bald aufwärts Richtung Chuelouene. Da es in den letzten Tagen einiges an Neuschnee gegeben hat, ist die Spurarbeit kein Zuckerschlecken. Irgendwann ist aber doch der Grat erreicht und in Kürze stehen wir auf dem Möntschelespitz. Der Blick ins eingeschneite Mittelland um Thun herum ist heute besonders schön und entschädigt für die Mühen des Aufstiegs.

Der Weiterweg über den Grat Richtung Hohmad weist einige knifflige Stellen auf, wenn viel Schnee liegt (wie heute). Man muss gut auf die Wächten acht geben. Von der Hohmad könnte man das sogenannte Bananencouloir abfahren, was mit Ski sicher die bessere Lösung wäre. Wir ziehen jedoch den Gratweg via Birespitz und Lägerlistand vor und stechen erst dann hinunter Richtung Salzmatten. Es folgt ein etwas langweiliger Abschnitt auf der Langenegg-Fahrstrasse, bevor wir die letzten Hänge (hier keine Unterlage mehr) Richtung Blumenstein hinunterstechen.

Hinweis:
Auf der aktuellen Skitourenkarte ist die Südflanke von Möntschelespitz-Hohmad nicht als Wildschongebiet bezeichnet (anders als in der Ausgabe 2003). Da der Kanton Bern jedoch daran ist, seine Wildschongebiete zu überarbeiten, könnte sich das mittelfristig ändern.