Dolský Mlýn - Zámecký vrch - Tesaná cesta


Publiziert von lainari , 16. April 2025 um 21:25.

Region: Welt » Tschechien » České Švýcarsko
Tour Datum:13 April 2025
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Strecke:26 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Bus (DÚK, linka 432) bis Růžová
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 12 Česke a Saské Švýcarsko

Start in den Frühling
 
Traumtage beginnen anders: Ich gehe in meine Küche und nach einem grellen Lichtblitz ist die ganze Wohnung finster. Also Taschenlampe geholt, Sicherung wieder rein und die defekte Halogenlampe gesucht und ausgebaut. Ich steige in mein Auto, mache Motor und Licht an, es flackert und das linke Abblendlicht tut’s nicht mehr, also Motorhaube auf und ein wenig morgendliche Fingerakrobatik im Motorraum absolviert. Trotz der zeitlichen Verzögerungen komme ich doch noch an eine günstige Sonnenaufgangsstelle. Dann geht es weiter, im Radio spielt man jetzt gerade „Fade Into You“ von Mazzy Star - so schön zum Dahingleiten und treiben lassen.
Treiben lassen ist ein gutes Stichwort - wo geht’s überhaupt hin? Die wiederentdeckte Standhaftigkeit der Elbbrücke Bad Schandau wird gleich mal auf die Probe gestellt und bei noch vorösterlicher Ruhe zur schnellen Anreise in die Česke Švýcarsko (Böhmische Schweiz) genutzt. Ich fahre nach Růžová (Rosendorf). Am oberen Ortsende biege ich auf das Fahrsträßchen nach Kamenická Stráň ein, halte auf den markanten Růžovský vrch zu bis die Weiterfahrt gesperrt ist und parke auf dem neuangelegten Parkplatz Parkoviště Růžová. Ein parksäulenartiges Gerät dient meinem Dafürhalten nach zum Erwerb von Eintrittskarten für den nahen Aussichtsturm Růženka, einer Art Betonkugel mit Gucklöchern, die von Einheimischen und Touristen schnell „Nippel“ getauft wurde. Meine heute geplante Runde hat die Aufgabe, die in der Überschrift genannten Punkte mit einer möglichst ausladenden und abwechslungsreichen Laufstrecke zu verbinden, um den Stand der Befindlichkeit nach dem Winter zu testen.
 
Ich starte zu Fuß und laufe entlang des Sträßchens nach Kamenická Stráň (Kamnitzleiten). Hinter dem Ort geht es in den Wald hinein. Unterwegs mache ich einen Abstecher zum Aussichtspunkt Kamenická vyhlídka. Der Blick hinunter ins Tal der Kamenice (Kamnitzbach) mit den Unmengen von stehendem Totholz bereitet schon erheblichen Schmerz, wenn man die grünen Täler mit ihren uralten Fichtenbeständen von früher her kennt. Dass die Bäume an diesen mikroklimatischen Feuchtstandorten abgestorben sind, kann nicht dem Klimawandel in die Schuhe geschoben werden. Zurück auf dem Hauptweg folgt nun der Abstieg ins Tal zu den Ruinen der Kleinsiedlung Dolský Mlýn (Grundmühle). Neben einer Mühle gab es hier früher einen Stützpunkt der k.k. Finanzwache. Die Mühle war eine Gründung aus dem 16. Jh. und bis 1931 in Betrieb. Auf der anderen Talseite geht es steil hinauf nach Vysoká Lípa (Hohenleipa). Ich durchquere den oberen Ortsteil und gehe auf einem unmarkierten Weg hinauf auf den Zámecký vrch/Na Zámecků (Schlossberg). Hier soll im 16. Jh. eine Burg gestanden haben, nähere Informationen sind jedoch rar. Später wurde auf Karten der Begriff „Das Lusthäusel“ verwendet, was eventuell auf eine Jagdunterkunft hinweist. Nach einer wohlverdienten Pause kehre ich in den Ort zurück und passiere den unteren Ortsteil. Im Wald, oder was davon übrig ist, folge ich der Vysokolipská silnice (Hohenleipaer Straße) und später der Česká silnice (Böhmerstraße). Nach zweimaligem Rechtsabbiegen wird im Verlauf Jetřichovice (Dittersbach) erreicht. Der touristisch geprägte Ort ist schon etwas belebt, lässt jedoch noch nicht ansatzweise Ermessen, was sich Ostern hier abspielen wird.

Ich laufe durch den Ort und gehe an der Straße weiter. Nach einer Weile kann ich links auf den Kostelní cesta abbiegen. Dieser bringt mich nach Rynartice (Rennersdorf). Ich überquere die Fahrstraße und gehe unmarkiert aus dem Siedlungsgebiet heraus in den Wald hinein. Ein deutlich ausgeprägter Weg bringt mich zum Tesaná cesta/Kamenný úvoz. Der auf dem Berg liegende Felsenkanal soll wohl dem Holzflößen (ohne Wasser) gedient haben, die Gelehrten streiten aber noch darüber. Auf jeden Fall weicht die Form deutlich von allen Felsenwegen ab, die ich bis jetzt besucht habe. Am Waldrand komme ich zu einigen Wochenendhäusern. Ab hier geht es blau markiert durch das abwechslungsreiche Flurstück Vordere Folgen bis zum Ort Všemily (Schemmel). Am Bach pausiere ich in einem kleinen Park. Weitergelaufen, passiere ich einige Bunker und biege schließlich auf den grün markierten Wanderweg auf. Dieser steigt durch ein Seitental steil hinauf. Hier macht sich die Streckenlänge bei mir doch schon leicht bemerkbar. Später geht es am Fuß des Růžovský vrch zunächst durch den Wald und dann über Offenland zurück Richtung Parkoviště Růžová zum taktisch gewählten Parkplatz.
 
Die Gehzeit betrug pausenbereinigt 6 h 45 min.
Die Rundtour hat die Schwierigkeit T2, einige Teilabschnitte sind nicht markiert.

Tourengänger: lainari


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