Auf den vulkanischen Meisenstein (559 m) mit traumhaftem Blick über den Thüringer Wald
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Meine beiden Söhne und ich machen gerade ein paar Tage Urlaub in Thüringen - sie sollen zum ersten Mal auch die "neuen Bundesländer" kennenlernen, die ja mittlerweile gar nicht mehr so neu sind. Dienstag, 4. April 2023, zwanzig Minuten vor Zehn. Für eine kurze, nicht zu schwierige Wanderung mit tollen Natureindrücken bietet sich die Tour vom Wanderparkplatz am Wartberg zwischen Seebach und Schmerbach zum vulkanisch-felsigen Meisenstein (559 m) an, der schon beim Parkplatz gut ausgeschildert ist. Mehr oder weniger steil und steinig arbeitet man sich südwestwärts über Forstwege zunächst das Tal des Schmerlingsbachs hoch, bis der Weg an einer Art Sattel zwischen Beerberg (589 m; hier liegt auch der Felsen des Meisensteins) und dem Großen Wartberg (568 m) nach links, also Südosten, zum Tagesziel abzweigt. Immer wieder sieht man auch die Auswirkungen des Borkenkäfers. Es ist am Morgen noch kühl, im Boden entdecken wir immer wieder sogenanntes Kammeis.
Ungefähr 10:20 Uhr sind wir nach gut 150 Höhenmetern oben am Meisenstein. In bester Lage steht hier ein Tisch mit Bänken; etwas unterhalb befindet sich auch eine Schutzhütte. Eine solche Aussicht hätte ich mitten in Deutschland - auch nicht im "grünen Herzen" Thüringen - nicht unbedingt erwartet, sind doch die meisten Landstriche heutzutage erkennbar zersiedelt. Aber hier hat man irgendwie den Eindruck von Wildnis. Über Abertausende von Bäumen hinweg wandert der Blick zum Großen Inselsberg (916 m) am Horizont, er ist die höchste Erhebung im westlichen Thüringer Wald. Beinahe hat man das Gefühl, irgendwo im Osten Kanadas zu sein. Knorrige Bäume säumen den vulkanischen Felsen, dessen Gesteine vor gut 280 Millionen Jahren in der Rotliegend-Zeit des Perm hier entstanden. Auf dem Felsen kann man wunderbar herumkraxeln und das Kliff erkunden, allerdings sollte man stets Vorsicht walten lassen, denn auf der Südwestseite geht es zumeist ungesichert steil und tief hinunter. Nicht umsonst ist der Meisenstein auch bei Kletterern beliebt.
Zwanzig nach Zehn machen wir uns wieder an den Abstieg, der wie der Aufstieg erfolgt. Unterwegs untersuchen wir die vulkanischen Gesteine des Thüringer Waldes. Reduziertes, zweiwertiges Eisen färbt die Minerale und Gesteine häufig grün; oxidiertes, dreiwertiges Eisen dagegen rötlich. Wer ein Stück unverfälschtes Thüringen abseits der gut besuchten Wartburg und der Drachenschlucht bei Eisenach erleben möchte, ist am Meisenstein genau richtig. Insgesamt verläuft die Tour auf einfachem T2-Gelände, stellenweise T1.
In Schmerbach lohnt sich ein Besuch der schiefergetäfelten, neoromanischen Christuskirche von 1851. Ein alter Brunnen von 1876 im Dorf sorgt für interessante Farbtupfer.
Der kurze Thüringen-Urlaub "unter Jungs" ist wirklich super. Bei der Anfahrt erkunden wir die alte, wehrhafte Michaeliskirche in Rohr bei Meiningen, die noch eine gut erhaltene karolingische Krypta besitzt (erbaut 815-824) und als älteste Kirche Mitteldeutschlands gilt. Die 1200 Jahre alten Säulen und Rundbögen unter der Kirche haben eine magische Ausstrahlung; das Kirchenschiff selbst versetzt einen in die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs. Neben dem obligatorischen Besuch in Eisenach mit der Altstadt, der Wartburg und einer Wanderung durch die spektakuläre Drachenschlucht besuchen wir auch das Berg- und Uhrenstädtchen Ruhla mit seinen schmucken Fachwerkhäusern, sowie den schneebedeckten Großen Inselsberg (916 m) mit traumhaften Ausblicken bis zum Dolmar und den Gleichbergen. Im gemütlichen Gipfelrestaurant direkt am Rennsteig ist eine Thüringer Rostbratwurst Pflicht. Danach haben wir jede Menge Spaß am benachbarten Kleinen Inselsberg mit seiner herrlichen Sommerrodelbahn (auch für Erwachsene toll!), dem "Wie-Flyer" und Gurt-Trampolins für die Kids. Im Sportpark Seebach, unweit des Parkplatzes zum Meisenstein, können die Kinder herrlich Ball spielen und sich austoben. In Suhl geht's in den Tierpark, die zutraulichen Schweine sind das Highlight, aber auch ein Bison und die Eulen beeindrucken uns. Zum Abschluss zeige ich meinen beiden neugierigen Rackern noch die alte innerdeutsche Grenze im absolut lohnenden Freilichtmuseum Behrungen - sie glauben mir zunächst gar nicht, dass die DDR mal ein anderer, eigenständiger Staat war... so ist für alle etwas dabei, viel Kultur, noch mehr Natur und etwas spannende deutsch-deutsche Geschichte.
Ungefähr 10:20 Uhr sind wir nach gut 150 Höhenmetern oben am Meisenstein. In bester Lage steht hier ein Tisch mit Bänken; etwas unterhalb befindet sich auch eine Schutzhütte. Eine solche Aussicht hätte ich mitten in Deutschland - auch nicht im "grünen Herzen" Thüringen - nicht unbedingt erwartet, sind doch die meisten Landstriche heutzutage erkennbar zersiedelt. Aber hier hat man irgendwie den Eindruck von Wildnis. Über Abertausende von Bäumen hinweg wandert der Blick zum Großen Inselsberg (916 m) am Horizont, er ist die höchste Erhebung im westlichen Thüringer Wald. Beinahe hat man das Gefühl, irgendwo im Osten Kanadas zu sein. Knorrige Bäume säumen den vulkanischen Felsen, dessen Gesteine vor gut 280 Millionen Jahren in der Rotliegend-Zeit des Perm hier entstanden. Auf dem Felsen kann man wunderbar herumkraxeln und das Kliff erkunden, allerdings sollte man stets Vorsicht walten lassen, denn auf der Südwestseite geht es zumeist ungesichert steil und tief hinunter. Nicht umsonst ist der Meisenstein auch bei Kletterern beliebt.
Zwanzig nach Zehn machen wir uns wieder an den Abstieg, der wie der Aufstieg erfolgt. Unterwegs untersuchen wir die vulkanischen Gesteine des Thüringer Waldes. Reduziertes, zweiwertiges Eisen färbt die Minerale und Gesteine häufig grün; oxidiertes, dreiwertiges Eisen dagegen rötlich. Wer ein Stück unverfälschtes Thüringen abseits der gut besuchten Wartburg und der Drachenschlucht bei Eisenach erleben möchte, ist am Meisenstein genau richtig. Insgesamt verläuft die Tour auf einfachem T2-Gelände, stellenweise T1.
In Schmerbach lohnt sich ein Besuch der schiefergetäfelten, neoromanischen Christuskirche von 1851. Ein alter Brunnen von 1876 im Dorf sorgt für interessante Farbtupfer.
Der kurze Thüringen-Urlaub "unter Jungs" ist wirklich super. Bei der Anfahrt erkunden wir die alte, wehrhafte Michaeliskirche in Rohr bei Meiningen, die noch eine gut erhaltene karolingische Krypta besitzt (erbaut 815-824) und als älteste Kirche Mitteldeutschlands gilt. Die 1200 Jahre alten Säulen und Rundbögen unter der Kirche haben eine magische Ausstrahlung; das Kirchenschiff selbst versetzt einen in die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs. Neben dem obligatorischen Besuch in Eisenach mit der Altstadt, der Wartburg und einer Wanderung durch die spektakuläre Drachenschlucht besuchen wir auch das Berg- und Uhrenstädtchen Ruhla mit seinen schmucken Fachwerkhäusern, sowie den schneebedeckten Großen Inselsberg (916 m) mit traumhaften Ausblicken bis zum Dolmar und den Gleichbergen. Im gemütlichen Gipfelrestaurant direkt am Rennsteig ist eine Thüringer Rostbratwurst Pflicht. Danach haben wir jede Menge Spaß am benachbarten Kleinen Inselsberg mit seiner herrlichen Sommerrodelbahn (auch für Erwachsene toll!), dem "Wie-Flyer" und Gurt-Trampolins für die Kids. Im Sportpark Seebach, unweit des Parkplatzes zum Meisenstein, können die Kinder herrlich Ball spielen und sich austoben. In Suhl geht's in den Tierpark, die zutraulichen Schweine sind das Highlight, aber auch ein Bison und die Eulen beeindrucken uns. Zum Abschluss zeige ich meinen beiden neugierigen Rackern noch die alte innerdeutsche Grenze im absolut lohnenden Freilichtmuseum Behrungen - sie glauben mir zunächst gar nicht, dass die DDR mal ein anderer, eigenständiger Staat war... so ist für alle etwas dabei, viel Kultur, noch mehr Natur und etwas spannende deutsch-deutsche Geschichte.
Tourengänger:
TheSwabian

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