Chaiserstock (2515m) und Rossstock (2461m)
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Howdy
Für mein Uri-Weekend hatte ich mir nebst einer Hölloch-Tour auch eine Wanderung zum Chaiserstock zum Ziel gesetzt. Das stellenweise lange, gebückte Kraxeln in der Höhle hat meinem Rücken dann derart zugesetzt, dass ich es mir am Folgetag sprichwörtlich zweimal (tatsächlich aber viel mehr) überlegen musste, ob ich mich effektiv ganz auf den Chaiserstock wagen soll. Wenn am Berg aus einem halben nämlich ein ganzer Hexenschuss werden sollte, wäre der Spass vorbei.
Bahnfahrt mit dem Spilauer Bähnli und nach kurzem Einlaufen ist man auch schon bei der Lidernenhütte. Dort sieht man gähnende und sich streckende Übernachtungsgäste oder solche, die gerade zu einer Wanderung aufbrechen. Leider viel zu früh für eine Einkehr ziehe ich an der Hütte vorbei und folge den Wegmarkierungen in Richtung Chaiserstock. Ob ich den Berg besteige oder einfach eine Rundtour ohne Gipfel mache, habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden. Unterwegs verliere ich meine Kopfbedeckung und rätsle dann, ob es sich lohnt, dafür umzukehren. Schliesslich weiss man ja nicht, wie weit das zurückliegt und ob sich die Mütze nicht an einer doofen Stelle versteckt. Ich hab's riskiert und wurde zum Glück belohnt. Mit ca. 15 Minuten Zusatzaufwand bin ich wohl glimpflich davon gekommen. Vielleicht ist es dann auch die Freude darüber, dass ich mich doch an den Aufstieg zum Chaiserstock mache und den Rücken im 10-Minuten-Takt entscheiden lasse, ob eine Fortsetzung vertretbar ist. Trotz eines kleinen Verhauers unterwegs erreiche ich in unternehmerischer Laune das Chaisertor, wo ich kurz raste. Zwei andere Wanderer montieren oben am Chaisertor Klettersteigsets, was mich etwas verunsichert. Aber ich wage mich dann doch puristisch weiter. Rückblickend wären Handschuhe vielleicht eine gute Idee für die steilen Passagen im rauen Fels oder die zahlreichen Griffe ans Stahlseil, aber Klettersteigausrüstung dünkt mich doch etwas viel. Der Grataufstieg nach dem Chaisertor ist sicherlich der anspruchsvollste, aber eben auch jener Teil, der am meisten Spass macht. Die zweite Hälfte auf den Chaiserstock ist dann eher Pflicht als Kür. VOR ALLEM, wenn man oben nicht mit der erhofften Aussicht belohnt wird, sondern in dicke Wolken eingehüllt ist! :-(
Im Abstieg ist wie immer doppelte Vorsicht angebracht, nach dem Chaisertor nimmt der Weg dann aber fast wieder meditativen Charakter an. Bis auf ein paar wenige Schneefelder (wo ich keinen Aufwand scheue, um solide Tritte reinzutreten) stellen sich keine grösseren Herausforderungen mehr. Den als Option eingeplanten Gipfelbesuch auf dem Fulen lasse ich angesichts meines angespannten Rückens aus, für den Rossstock mobilisiere ich dann aber nochmals alle Kräfte. Hier reisst sogar mal kurz die dichte Wolkendecke auf, sodass ich erahnen kann, was es hier punkto Aussicht zu geniessen gäbe.
Nun steht noch der Abstieg bevor, was dann für den Gelegenheitswanderer mit ein paar unnötigen Wohlstandspfunden noch ordentlich in die Beine und Knie geht. Nach einer Erfrischung auf der gut besuchten Terrasse der Lidernenhütte ist der Weg zurück zur Bähnli-Station bekanntlich nicht mehr weit. Da ich von gelegentlich langen Wartezeiten gelesen hatte, hat mich die lästige Zusatzstunde dann auch nicht mehr geschockt. Dummerweise kam hier dann die Sonne noch so richtig raus und ich erachtete es nicht als nötig, den Sonnenspray noch hervorzukramen. Wer nicht hören will...
Ein schönes Gebiet, das mit dem Chaiserstock einen richtigen Leckerbissen zu bieten hat. Noch schöner wäre es, wenn ich den Fulen noch hätte reinpacken können und auf eine Gipfeltrilogie zurückblicken könnte. Andererseits gibt es so einen guten Grund irgendwann zurückzukehren.
Streckenabschnitte:
Lidernenhütte - Einstieg Chaisertor T2
Chaisertor mit anschliessendem Gratabschnitt T4
Chaiserstock obere Hälfte T2
Einstieg Chaisertor - Rossstocklücke T2
ab Rossstocklücke kurz T3
Aufstieg Rossstock und Abstieg zur Lidernenhütte T2
Eingesetzte Utensilien/Hilfsmittel: Wanderstöcke (beim Chaisertor definitiv wegpacken)
Nachdem ich das Jahr 2024 mit Kurzberichten am Aufarbeiten bin, dachte ich mir, der Chaiserstock bräuchte was halbwegs Vernünftiges. ;-)
Für mein Uri-Weekend hatte ich mir nebst einer Hölloch-Tour auch eine Wanderung zum Chaiserstock zum Ziel gesetzt. Das stellenweise lange, gebückte Kraxeln in der Höhle hat meinem Rücken dann derart zugesetzt, dass ich es mir am Folgetag sprichwörtlich zweimal (tatsächlich aber viel mehr) überlegen musste, ob ich mich effektiv ganz auf den Chaiserstock wagen soll. Wenn am Berg aus einem halben nämlich ein ganzer Hexenschuss werden sollte, wäre der Spass vorbei.
Bahnfahrt mit dem Spilauer Bähnli und nach kurzem Einlaufen ist man auch schon bei der Lidernenhütte. Dort sieht man gähnende und sich streckende Übernachtungsgäste oder solche, die gerade zu einer Wanderung aufbrechen. Leider viel zu früh für eine Einkehr ziehe ich an der Hütte vorbei und folge den Wegmarkierungen in Richtung Chaiserstock. Ob ich den Berg besteige oder einfach eine Rundtour ohne Gipfel mache, habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden. Unterwegs verliere ich meine Kopfbedeckung und rätsle dann, ob es sich lohnt, dafür umzukehren. Schliesslich weiss man ja nicht, wie weit das zurückliegt und ob sich die Mütze nicht an einer doofen Stelle versteckt. Ich hab's riskiert und wurde zum Glück belohnt. Mit ca. 15 Minuten Zusatzaufwand bin ich wohl glimpflich davon gekommen. Vielleicht ist es dann auch die Freude darüber, dass ich mich doch an den Aufstieg zum Chaiserstock mache und den Rücken im 10-Minuten-Takt entscheiden lasse, ob eine Fortsetzung vertretbar ist. Trotz eines kleinen Verhauers unterwegs erreiche ich in unternehmerischer Laune das Chaisertor, wo ich kurz raste. Zwei andere Wanderer montieren oben am Chaisertor Klettersteigsets, was mich etwas verunsichert. Aber ich wage mich dann doch puristisch weiter. Rückblickend wären Handschuhe vielleicht eine gute Idee für die steilen Passagen im rauen Fels oder die zahlreichen Griffe ans Stahlseil, aber Klettersteigausrüstung dünkt mich doch etwas viel. Der Grataufstieg nach dem Chaisertor ist sicherlich der anspruchsvollste, aber eben auch jener Teil, der am meisten Spass macht. Die zweite Hälfte auf den Chaiserstock ist dann eher Pflicht als Kür. VOR ALLEM, wenn man oben nicht mit der erhofften Aussicht belohnt wird, sondern in dicke Wolken eingehüllt ist! :-(
Im Abstieg ist wie immer doppelte Vorsicht angebracht, nach dem Chaisertor nimmt der Weg dann aber fast wieder meditativen Charakter an. Bis auf ein paar wenige Schneefelder (wo ich keinen Aufwand scheue, um solide Tritte reinzutreten) stellen sich keine grösseren Herausforderungen mehr. Den als Option eingeplanten Gipfelbesuch auf dem Fulen lasse ich angesichts meines angespannten Rückens aus, für den Rossstock mobilisiere ich dann aber nochmals alle Kräfte. Hier reisst sogar mal kurz die dichte Wolkendecke auf, sodass ich erahnen kann, was es hier punkto Aussicht zu geniessen gäbe.
Nun steht noch der Abstieg bevor, was dann für den Gelegenheitswanderer mit ein paar unnötigen Wohlstandspfunden noch ordentlich in die Beine und Knie geht. Nach einer Erfrischung auf der gut besuchten Terrasse der Lidernenhütte ist der Weg zurück zur Bähnli-Station bekanntlich nicht mehr weit. Da ich von gelegentlich langen Wartezeiten gelesen hatte, hat mich die lästige Zusatzstunde dann auch nicht mehr geschockt. Dummerweise kam hier dann die Sonne noch so richtig raus und ich erachtete es nicht als nötig, den Sonnenspray noch hervorzukramen. Wer nicht hören will...
Ein schönes Gebiet, das mit dem Chaiserstock einen richtigen Leckerbissen zu bieten hat. Noch schöner wäre es, wenn ich den Fulen noch hätte reinpacken können und auf eine Gipfeltrilogie zurückblicken könnte. Andererseits gibt es so einen guten Grund irgendwann zurückzukehren.
Streckenabschnitte:
Lidernenhütte - Einstieg Chaisertor T2
Chaisertor mit anschliessendem Gratabschnitt T4
Chaiserstock obere Hälfte T2
Einstieg Chaisertor - Rossstocklücke T2
ab Rossstocklücke kurz T3
Aufstieg Rossstock und Abstieg zur Lidernenhütte T2
Eingesetzte Utensilien/Hilfsmittel: Wanderstöcke (beim Chaisertor definitiv wegpacken)
Nachdem ich das Jahr 2024 mit Kurzberichten am Aufarbeiten bin, dachte ich mir, der Chaiserstock bräuchte was halbwegs Vernünftiges. ;-)
Tourengänger:
countryboy

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