Drei Klettersteige bei Bad Goisern


Published by Schubi , 21 August 2024, 16h09.

Region: World » Austria » Nördliche Ostalpen » Salzkammergut-Berge
Date of the hike:31 July 2024
Hiking grading: T3 - Difficult Mountain hike
Via ferrata grading: K3 (AD)
Waypoints:
Geo-Tags: A 
Height gain: 700 m 2296 ft.
Height loss: 700 m 2296 ft.
Route:7,3 km gesamt, darin 80, 100 und 40 hm Kletterei, der Rest sind Pfade.
Access to start point:Wanderparkplatz Wurmstein/Im Rath
Access to end point:s.o.

Allerlei Klettersteige sind in die Berge des Salzkammerguts gedübelt. Nachdem wir während unseres jährlichen Familientreff-Urlaubs dort im letzten Jahr *drei Steige am Hohen Krippenstein durchkraxelt hatten, sollte es heuer zu wiederum dreien bei Bad Goisern gehen: "Mein Land Dein Land", "Leadership" und "Ewige Wand Höhenweg" sind sie benannt. Sie lassen sich zu einer Rundtour verbinden, die ich hier vorstellen möchte.

Für die höhere Herzfrequenz an den knackigen Stellen der Steige ist Heartache Avenue von den Maisonettes der richtige Tourenberichts-Soundtrack.


Als Ausganspunkt wählen wir einen kleinen Wanderparkplatz (Wurmstein/Im Rath), etwas oberhalb der Rathlucken-Hütte. Denn in diese wollen wir nach dem letzten Steig einkehren und sie liegt dazu näher, als das Lesehotel weiter östlich, welches auch gern als Start/Ziel genommen wird. Vom Parkplatz weg einen Pfad am Waldrand hoch und über anschliessendes Pfaderl-Wegerl-Forstraßerl-Zickzack Höhe erarbeitet sowie weit nach Nordosten herauf (siehe gpx), um zum Einstieg des Mein-Land-Dein-Land-Klettersteigs zu gelangen. Hinweis für den letzten Abschnitt des Zustiegs: der Beginn dieses Pfaderls, gelegen Nähe "Törl" (dort links von der Rossmoosstraße abzweigend) ist derzeit nicht sichtbar, weil depperte Forstleut ihn mit Stückholz zugekippt haben. Nochmal kurz steil durch den Bergwald, schon stehen wir am Fuße der Thörlwand und am Einstieg des

Mein-Land-Dein-Land-Klettersteigs. Der Beginn ist – sehr spannend – in eine enge Felsspalte gelegt und diese klettert man erstmal herauf – vom Dunklen ins Helle sozusagen. Fantastisches Ambiente und eine super Routenführungs-Idee! Oben kommt gleich die nächste Entertainment-Idee: es geht über eine Seilbrücke heraus aus dem Spalt und an die Südostseite der langgezogenen Felswand die zunächst mit einer langen Leiter und anschliessend mit einer noch längeren Querung erobert werden will. Hier helfen keinerlei Bügel oder Eisenstifte, man macht alles auf Reibung, höchste Konzentration also beim Tritte setzen! Es folgt etwas strukturierter und gestufter Fels. Darin wieder steil ganz herauf auf die Thörlwand, inkl. schöner Blicke in die umliegende Bergwelt. Oben angekommen suchen wir uns ein schattiges Platzerl zum Brotzeiten und Verschnaufen. Der Steig hat die Schwierigkeit C, genauso empfanden wir ihn auch, und definitiv abwechslungsreich.

Nun dem Pfad südwärts gefolgt, er verliert sich auf einer Waldlichtung leider etwas in der wuchernden Botanik. Im Zweifel leicht links halten. Bald ist damit ein markierter Pfad in einer Einsattelung erreicht (Wanderweg 245), auf ihm links runter in den Osthang des Bergs, aber gar nicht weit und Augen auf für den Abzweig (rechts) des Zustiegspfads zum nächsten Klettersteig namens "Leadership" (gleichfalls Schwierigkeit C). Im steilen Waldhang etwas herauf gen Südwest, schon ist der Einstieg erreicht. Unser Kletterzeugs haben wir noch an, also wacker herauf, es fängt direkt wandig an, erst gestuft, dann plattig. Über ein paar kurze Leitern geht es zu einem Spalt mit einem Klemmblock drin, der mit leichtem Überhang unterkraxelt werden muss. Danach eine fast senkrechte Passage, kurzes Gehgelände und ein pittoresken Mini-Grat. Nach ihm noch plattig-wurzelig bis ganz herauf auf den Gipfel des Predigtstuhls (1278 m). Seh hübsch hier dr Blick gen Hallstätter See, das Dachstein-Massiv und auch zum Hohen Krippenstein, wo wir grad vor einem Jahr *ebenfalls drei Klettersteige gemacht haben.

Nach einer Gipfelrast nun direkt gegenüber des Kreuz runter in den Wald. hier gibt es ein rechtes Pfade-Wirrwarr. Wir gehen kurz rechts/nordwärts, dann biegen wir links/westwärts ab, auf den vorhin bereits genutzten Wanderweg 245. Dieser führt uns nun ein ganzes Eck lang durch den Wald, größtenteils pfadig, zwischendurch kurz forstwegig. Vorbei geht es auch an mehreren Aussichtspunkten ins Tal gen Bad Goisern und wieder zum Hallstätter See, zB am Abzweig des Wegs 246 (Radsteig). Dieer geht südwärts links weg und böte auch noch eine Mini-Klettersteig in Stufe A (lassen wir aus). Der Pfad führt nun, mit etwas Abstand, an der oberen Kante der Ewigen Wand entlang, einer markant langgezogenen Felswand oberhalb von Bad Goisern. Sehr froh sind wir hierüber den schattenspendenden Wald am heutigen heißen Tag, auch auf 1000 m hat es noch 28 bis 30 Grad. Es geht eine ganze Weile absteigend nach Westen. Wir pasieren den Ausstieg des heutigen dritten und letzten Klettersteigs. Um zu seinem Einstieg zu kommen, noch kurz herab, unser Pfad mündet nun bald in den Sagenweg, dort direkt auch ein schöner Aussichtspunkt auf den Ort und die Ewige Wand. Links geht es für uns weiter, der Sagenweg führt hier durch zwei in die Wand gebohrte Tunnel, sehr pittoresk. Der Klettersteig "Ewige Wand Höhenweg" beginnt am östlichen Tunnelmund des westlichen Tunnels (wenn man wie wir von Westen kommt also der erste Tunnel :-) und geht ziemlich schnurstrack und recht kurz die Ewige Wand herauf (gleichfalls C). Amelie lässt diesen Steig aus und huscht fix nochmal hoch zum Ausstieg. Für mich heißt es nun: Vom Einstieg äußerst ausgesetzt (toller Tiefblick auf den Ort!) unter Überhängen nach links queren, um eine Kante herum. Das Drahtseil ist sehr heiß (südseitige Exposition) und ohne Kletterhandschuhe wär das heut kein Spaß ... Anschließend senkrecht bis leicht überhängend die ausgesetzte Wand empor. Unter leichten Überhängen nach rechts queren und einen steilen Aufschwung hoch. Durch eine erdige Rinne zum Ausstieg. Kurz und knackig!

Gemeinsam wandern wir wieder herab zu den Tunneln und dem Sagenweg. Auf ihm noch ein Stück am Fuß der Ewigen Wand entlang, dann südostwärts absteigend durch den Wald runter zu unserem Einkehr-Ziel, der Rathlucken-Hütte. Das dort ausgeschenkte Weizen stammt aus meiner alten Heimat Oberfranken (Maisel's aus Bayreuth) – was für eine freudige Überraschung.

Gute Infos zu den Klettersteigen auf bergsteigen.com
Mit auf Tour: Amelie

Fazit: alle drei Klettersteige sind in Bezug auf ihre jew. Länge durchaus abwechslungsreich und originell geführt. Schade ist, dass ziemlich viel Eisen für Tritte verbohrt wurde und somit Passagen mit natürlichen Tritt-/Griff-Möglichkeiten in der Unterzahl sind. Da die Pfade zwischen den Steigen teils bissel überwuchert waren und man für den Höhenweg-Steig in den Ewigen Wand eine Extraschleife drehen muss (zweimal durch den West-Tunnel), habe ich mal eine gpx-Datei hinterlegt.

Hike partners: Schubi


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