Großer Höllkogel (1862 m) - der weite Weg aus dem Trauntal


Publiziert von 83_Stefan , 16. April 2024 um 22:41. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Salzkammergut-Berge
Tour Datum:31 März 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-OÖ 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:B145 (Salzkammergutstraße); zwei Parkgelegenheiten an der Mündung des Aritzbachtals ins Trauntal; optional rund 200 Meter weiter nordöstlich kostenfreier Parkplatz neben der Hauptstraße.
Kartennummer:Austrian Map

Der Große Höllkogel ist der höchste Berg des Höllengebirges und im Sommer wie im Winter ein begehrtes Ziel. Die meisten Besucher kommen vom Feuerkogel herüber, auf den die Seilbahn vom Traunsee herauf führt. Wer den Berg allerdings "by fair means" angeht und tief drunten im Trauntal startet, der muss wesentlich mehr Körner für den langen Anstieg einplanen. Das gilt insbesondere früh in der Saison, wenn hoch droben auf dem Plateau noch tiefer Winter herrscht und das Stapfen im tiefen Schnee für eine extra Portion Freude bürgt. Auf der Tour vom Frühling in den Sommer kann man sich dann nach Kräften austoben, wird aber wahrscheinlich den ganzen Tag ziemlich alleine sein.

Der Ausgangspunkt für diese Tour befindet sich an der Mündung des Aritzbachtals ins Trauntal; hier gibt es Parkgelegenheiten für zwei Pkw. Sind diese belegt, kann man etwa 200 Meter weiter nordöstlich auf einem offiziellen Parkplatz am Rande der B145 parken. Vom Ausgangspunkt folgt man der Beschilderung zum Großen Höllkogel auf einem Fahrweg hinauf zu einer Hütte und danach in den Wald hinein. Bald schon verlässt man den Fahrweg und folgt dem Steig am Bach entlang aufwärts (beschildert). Ein hübscher Wasserfall wird passiert, dann schwenkt der Steig etwas nach rechts ab und leitet hinauf zu einem Fahrweg.

Dem Fahrweg folgt man kurz nach links, ehe man ihn rechter Hand auf einer schwächeren Fahrspur schon wieder verlässt (Markierungspflock). Eine Hütte wird passiert, nach der die alte Fahrspur bereits ziemlich verfallen ist. Gegenverkehr muss man hier wirklich nicht befürchten, eine alte Holzbrücke weist sogar bereits bedenklich große Löcher auf. Schließlich verlässt man die Wegtrasse nach rechts auf einem Steig, der durch steile, bewaldete Hänge in zahlreichen Kehren nach oben führt. Der Steig ist so geschickt angelegt, dass er die Schwachstellen des Geländes konsequent ausnützt. Deshalb gestaltet sich der Aufstieg recht bequem und kraftsparend. Wo das Terrain wieder flacher wird, erreicht man abermals einen Fahrweg. Hier hat man die ersten 400 Höhenmeter bereits geschafft.

Der Fahrweg wird rechts haltend gequert, dann geht es am Steig in vielen Schleifen weiter aufwärts. Meist ist der Aufstieg durch den gut angelegten Weg recht kommod, abschnittsweise geht es aber auch steiler zur Sache. Zwischen den Bäumen hindurch schaut man über das Trauntal zur Hohen Schrott im Toten Gebirge, weiter oben zeigt sich sogar der Große Priel. Das Gelände legt sich schließlich deutlich zurück und man erreicht die Vordere Spitzalm im Sattel zwischen Schneekogel und Grillkopf. Der Schneekogel hat seinen Namen übrigens zurecht, denn die weiße Pracht hält sich hier recht lange.

An der Verzweigung vor dem Almgebäude gibt die Beschilderung zum Großen Höllkogel die Richtung vor: Zunächst gewinnt man in der licht bewaldeten Südflanke des Grillkopfs an Höhe, ehe der Steig durch einen mit Latschen bestandenen Hang unterhalb eines Rückens hinauf zum weitläufigen Plateau des Höllengebirges leitet. Bald erscheint das Gipfelziel auf der Bildfläche und das Gelände wird deutlich flacher. Durch die wenig ausgeprägte Haselgasse marschiert man im Auf und Ab über das mit Latschen bewachsene Karstplateau auf den Großen Höllkogel zu, die Route ist im Winter durch einige Stangen kenntlich gemacht. Bei Schneelage kommt man auf diesem Abschnitt nur ausgesprochen mühsam voran, denn in den zahlreichen Latschenfeldern bricht man teils tief ein. Der Steig führt rechts am Gipfelaufbau vorbei.

Während man im Sommer dem markierten Steig weiter zur gutmütigen Nordflanke des Großen Höllkogels folgt und diesen von dort aus ersteigt, bietet sich bei winterlichen Bedingungen optional der Anstieg über die Ostseite an. Hierzu verlässt man die offizielle Route an einer Doline nach links, folgt einem Rücken in Richtung einer latschenbestandenen Erhebung südöstlich des Gipfels und quert unterhalb hinüber zu einem markanten Kessel zwischen der Erhebung und dem Gipfel. Dann geht es steil hinauf zum Südrücken, der in wenigen Minuten zum höchsten Punkt des Höllengebirges leitet. Hier findet sich ein metallenes Gipfelkreuz, ein paar Meter weiter ist auch eine Gipfelbuchbox installiert. Der Große Höllkogel ist weit und breit der höchste Berg, entsprechend gestaltet sich der Ausblick: Er reicht von den Berchtesgadener Alpen im Westen, über das weitläufige Karstplateau mit seinen runden Gipfelformen zu Traunstein und Großem Priel im Osten, im Süden dominieren der Hohe Dachstein und das Tennengebirge. Natürlich geben sich auch zahlreiche Gipfel der Salzkammergutberge die Ehre und es zeigen sich Teile des Mond- und des Attersees.

Nach der Gipfelpause erfolgt der Abstieg entlang der Aufstiegsroute. Insbesondere bei Schneelage ist die Länge des Abstiegs nicht zu unterschätzen, denn bei Schneelage kommt man im oberen, flachen Bereich nur langsam voran.

Schwierigkeiten:
Aus dem Trauntal via Vordere Spitzalm zum Großen Höllkogel: T2 (technisch nicht schwierig, gut markiert, aber recht wenig begangen und weit).

Fazit:
Eine landschaftlich sehr ansprechende 4*-Tour, die im oberen Bereich mit herrlichen Ausblicken glänzt. Zu Saisonbeginn wandert man vom Frühling in den Winter und muss insbesondere ab der Vorderen Spitzalm mit einem sehr mühsamen Vorankommen rechnen. Die Route ist recht wenig frequentiert, daher kann bei Schneelage auch die Orientierung ein Problem darstellen. Für einen Anstieg mit Schneeschuhen im Winter ist die Tour kaum geeignet, im unteren Bereich werden lawinengefährdete Bereiche gequert.

Mit auf Tour: maxl

Kategorien: Salzkammergutberge, 4*-Tour, 1800er, T2.

Tourengänger: maxl, 83_Stefan


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