Hochtirol Light
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Servus zusammen,
zum kurzen Vorwort dieses Berichtes. Dieser Bericht handelt von einer abgewandelten Durchquerung die aufgrund von den Wetterbedingungen leider abgebrochen werden musste. Die normale Hochtirol ist eine der bekanntesten Durchquerungen in Österreich, wenn nicht sogar die Bekannteste. Die Hochtirol startet normalerweise in Südtirol (Prettau) mit einer langen Etappe zur ersten Hütte (Essener Rostocker Hütte) und endet mit der Besteigung des Großglockners über die Stüdlhütte. Wir entschieden uns die erste Etappe "etwas" abzukürzen und eine Light Variante zu machen und so starten wir in Ströden aber lest selbst:
Tag 1 Hüttenzustieg (WS+ ; 830 HM )
Wir starten unsere kleine Hochtirol Runde in Ströden (1.403m) im Villgratental. Von dem großen Wanderparkplatz am Anfang des "Maurertal" starten wir um etwa 8 Uhr den Hüttenzustieg zur Essener-Rostocker-Hütte (ERH). Der Hüttenzustieg ist ziemlich lawinengefährdet aufgrund der steilen Hänge die sich über einen befinden und daher empfiehlt sich auf jedenfall ein früher Hüttenzustieg. Die Schneelage auf etwa 1.400m ist dürftig und so können wir den Forstweg nur aufgrund der etwa 10cm frisch gefallenen Schneeauflage ein Stückchen laufen wobei wir ehrlich gesagt öfter nur auf Steinen herumliefen. Wir laufen so an der Stoanalm (1.469m) vorbei bis zur Materialseilbahn der ERH (etwa 1.550m). Dort verlassen wir den breiten Forstweg und laufen anfangs noch den flach verlaufenden Sommerweg direkt hinterher. Diesen verlassen wir jedoch sehr bald und steigen rechterhand den steilen Hang hinauf. Dabei können wir noch die ersten Meter mit Ski überwinden, allerdings aufgrund der Steigung und der schlechten Schneelage bzw. Lawinenkegel schnallen wir relativ bald die Ski ab - dabei hätte sich im Nachhinein ein Skirucksack durchaus rentiert. Wir entschieden uns die Ski abwechseln zu tragen und dann wieder in die Bindung zu gehen sobald möglich was am Ende ein ständiges aus und anziehen der Ski bedeutete. Dies ging dann etwa 150 bis 200 Höhenmeter so. Auf etwa 1.800m kamen wir wieder aus dem steilen Waldstück heraus und der Schnee war dort dann endlich durchgehend vorhanden. Der Weiterweg führt uns im Prinzip weitestgehend der Sommerroute hinterher und so laufen wir etwa 100Hm in dieser flachen Mulde hinauf. Kurz vor 1.900m zieht dann der Weg von der östlich verlaufenden Mulde nach links weg über eine kleine Geländekante gelangen wir so an einen etwas abfälligen Hang oberhalb des Maurerbaches. Den Bach überqueren wir schließlich nach einer etwas längeren Querung wieder auf einer kleinen Zwischenebene über eine Brücke. Die Hütte ist bereits auf der kleinen Ebene zu erkennen und so sind wir motiviert die etwa 150HM noch auf einmal durchzuziehen. Der restliche Aufstieg zur Hütte ist dann durch den leicht bewachsenen Hang schnell erfolgreich überwunden. An der Essener Rostocker Hütte (2.208m) kamen wir etwa um 10 Uhr vormittags bei leichtem Schneefall und kaum Sicht an. Wir checkten uns erstmal gemütlich ein und machten Pläne für den nächsten Tag oder den Nachmittag falls es nochmal ein Wetterfenster ergeben sollte. Und tatsächlich ergab sich um etwa 14 Uhr nochmal ein kleines Wetterfenster das wir für eine kleine Runde in Richtung Hausberg der Hütte nutzten. Nachdem es bald wieder zu zog entschieden wir uns lediglich 300Hm aufzusteigen und direkt wieder abzufahren. Zurück an der ERH hockten wir uns in die gemütliche Stube und genossen noch ein wenig die schöne Atmosphäre und das ein oder andere Getränk. Das Abendessen gab es um ca. 18 Uhr und im Sommer gibt es wohl als Nachspeise immer Waffeln daher muss ich wohl im Sommer wieder kommen. Auch ohne Waffeln war das Essen echt lecker und mit Liebe zu bereitet. Die Essener Rostocker Hütte ist eine alte aus zwei separaten Hütten zusammengelegte Hütte, welche durch ein junges und sehr motiviertes Team modern geführt wird. So hat die Hütte zwar ein paar Matratzenlager allerdings werden standardmäßig zu erst die vielen Mehrbettzimmer belegt was wohl dazu führt, dass viele den einen oder anderen Tag länger bleiben. Des Weiteren ist die Essenauswahl auf der Hütte echt einzigartig - habe noch nie so ein großes Kuchenbüffet auf einer Hütte gesehen und auch das reichhaltige Frühstück (u.a. Rührei, selbstgebackenes Brot) hat uns am nächsten Morgen sehr positiv überrascht.
Tag 2 Großer Geiger (ZS ; Aufstieg 1.750 HM ; Abstieg 1.400HM)
Wir starten unsere zweite Tagesetappe von der ERH (2.206m) um 7.30 Uhr. Wir gehen nun von der Hütte in nördlicher Richtung wieder zurück zum Maurerbach. Der Bach verläuft in einem breiten ehemaligen Gletscherbecken des Maurerkees. Der Weg ist anfangs flach und so geht es über mehrere Kilometer weit hinein bis wir unterhalb des Maurerkees am Stredacher Winkl (2.344m) ankommen. Dort wird es nun steiler zumindest für etwa 300 - 400 Hm. Auf dem Gletscher angekommen seilen wir uns an und dort geht es nun in nördostlicher Richtung erstmal wieder deutlich flacher zum Großer Geiger, welcher bereits vor uns zu sehen ist. Erst am Fuße des Gipfelhangs auf etwa 3.150 m steilt es dann wieder auf. Dort nahmen wir unser Seil wieder auf da die Absturzgefahr wieder gegenüber der Spaltensturzgefahr deutlich überwiegte. Der etwa 40° steile Gipfelhang ist an dem Tag gut mit Ski zu gehen und auch sehr gut gespurt - ein Danke an die erste Gruppe fürs Spuren. Nach etwa 120Hm wird der Hang wieder flacher und die restlichen Höhenmeter kann die Aussicht auf Großvenediger, Großglockner und die drei Zinnen auf der anderen Seite genossen werden. Am Gipfel des Großen Geigers (3.360m) machten wir eine etwas längere Pause (wir hatten überraschender Weise mal kaum Wind). Vom Großen Geiger ging es nun wieder über den Gipfelhang hinab welchen wir aufgrund des vielen Neuschnees und dem windigen Vortages einzeln befuhren - auch wenn dieser bereits gut verspurt war. Nachdem wir nicht zur Johannishütte fuhren hielten wir uns dann nicht wie die meisten an dem Tag in nordöstlicher Richtung sondern fuhren anfangs der morgentlichen Aufstiegsspur auf dem Gletscher hinterher und versuchten uns möglichst hoch am Grat zu halten. Uns gelang es so mit etwa 250Hm Gegenanstieg das Mauerertörl (3.104m) zu erreichen. Der Aufstieg dorthin war nicht gespurt und so spurten wir zum Törl - durch eine kluge Spuranlage benötigten wir keine Spitzkehre dafür. Am Mauertörl erwartete uns ein starker Wind der allerdings nur an der Scharte war. Die Abfahrt über das Krimmlertörlkees war an dem Tag ein Traum bis auf etwa 2.600m von dort wird es dann sehr flach und es muss ein wenig angeschoben werden um zur Abfahrtsrampe zu gelangen. Diese befindet sich vor dem Felsriegel, welcher sich rechter Hand des Gletschers erhebt. Aufgrund der Schneelage und des wahrscheinlich stark zurückgegangenen Gletscher hätte man unserer Meinung nach auch gerade aus weiter auf der Gletscherzunge fahren können (Angabe ohne Gewähr). Wir fuhren also die Abfahrtsrampe (etwa 40 Grad und schlechter Schnee - Harschdeckel und Sulz) zum Gletschersee des Obersulzbach. Von dort geht es nun über das Gletscherbecken Venedigerkees erstmal hinauf auf etwa 2.350m. Auf 2.350m geht man über die steile Gletschermörane. Dabei befindet man sich bereits auf dem normalen Winterhüttenzustiegsweg. Man kommt dann etwas oberhalb der Kürsinger Hütte und muss ein paar Meter (50 Hm max) wieder abfahren um an die Kürsinger Hütte (2.549m) zu gelangen.
Tag 3 via Großvendiger zum Matreier Tauernhaus (WS+ I 1.100 HM I 20km I 6 Stunden)
Von der Kürsinger Hütte (2.549m) ging es dann am nächsten Morgen um etwa 7 Uhr los. Die Wettervorhersage ist positiver als erwartet und auch das tatsächliche Wetter ist vielversprechend. Wir starten in östlicher Richtung und laufen aufgrund der Empfehlung des Hüttenwirts die Route über den Vendigerkees von Anfang an und nicht die Route oberhalb des Gletscherbeckens. Dazu müssen wir nun erstmal etwa 100Hm abfahren was erstaunlich gut mit Fellen an diesem Tag geht. Dabei ist die Orientierung nicht wirklich schwer da es erst in etwa den gleichen Weg zurück geht wie am Vortag und dann in östlicher Richtung die flacherste Route zum Gletscherbecken. Am Gletscher angekommen seilen wir wieder an und laufen so über den Venedigerkees hinauf. Anfangs muss man tatsächlich aufpassen da wir uns durch eine Spaltenzone bewegen die in diesem Winter gut eingeschneit ist. Nach etwa 300Hm gelangt man an die Kreuzung der beiden Routen. Die Wegfindung dabei ist nicht besonders schwer wenn Sicht vorhanden ist. Als wir die Scharte das erste mal sehen ist der Gipfel bereits in der Föhnwolke. Nichts desto trotz laufen wir munter weiter da wir sowieso zur Vendigerscharte müssen. Am Fuße des kurzen Steilstückes machen wir eine kurze Pause. Der Weiterweg ist nun etwas unangenehm da der Schnee bretthart ist und der Hang doch eine etwa 35° Steilheit aufweist (zumindest an diesem Tag). Dazu weht noch ein sehr starker Wind der allerlei Schnee uns entgegen wirft. An der Venedigerscharte (3.387m) entscheiden wir uns es trotz Wind und der nicht vorhandenen Sicht den Aufstieg zum Gipfel zu probieren. Auf etwa 3.500m ist dann allerdings Schluss für uns da es einfach uns zu windig ist. Im Nachhinein lag es wohl daran das wir eine etwas suboptimale Route wählten anstelle des Normalaufstiegs welcher vor dem kleinen Rücken verlief auf dem wir aufstiegen. Also kein erfolgreicher Gipfeltag - naja kann halt nicht immer alles rosig sein.
Wir fahren also aufgrund von Sturmböen von über 80km/h und einer Sichtweite von etwa 2m erstmal zurück zur Venedigerscharte. Von der Scharte fahren wir nun zur bereits sichtbaren Neuen Prager Hütte über das Schlatenkees. Um die doch sehr ausgeprägte Spaltenzone zu umgehen fahren wir erst in Richtung des Kleinvenediger und hätten diesen im Nachhinein einfach noch besteigen sollen. Naja so fahren wir nun über die Stufen hinab auf das Plateau unterhalb der Neuen Prager Hütte (2.782m). Unterhalb der Neuen Prager Hütte fahren wir über die Alte Prager Hütte und die Sommerroute hinab bis auf 2.100m. Auf etwa 2.100m kann nun weiterhin auf dem Sommerweg abgefahren werden oder wie wir auf der nördlichen Seite des Schlatenbaches etwa südlicher vom Sommerweg. Den Talboden erreichen wir so über eine steile bewaldete Stufe die an dem Tag recht gut zu fahren ist. Am Talboden erreichen wir perfektes Skating Gelände und so skaten wir erst durch Innergschlöß (1.691m) und anschließend durch Außergschlöß (1.680m). Erst nach Außergschlöß geht es wieder nennenswert hinab bevor dann der Schnee ausging und wir die letzten Kilometer mit Skirucksack zum Matraier Tauernhaus (1.520m).
Aufgrund der Wettervohersage (starker Wind und Sichtweiten von etwa 5m) haben wir uns dazu entschieden die nächste Etappe zur Rudolfshütte und auch die letzte Etappe zum Glockner auszulassen und in den nächsten Jahren mal die normale Hochtirol anzugehen.
Ausrüstung:
Vollständige Skitourenausrüstung und Hochtourenausrüstung + Hüttenzeug
zum kurzen Vorwort dieses Berichtes. Dieser Bericht handelt von einer abgewandelten Durchquerung die aufgrund von den Wetterbedingungen leider abgebrochen werden musste. Die normale Hochtirol ist eine der bekanntesten Durchquerungen in Österreich, wenn nicht sogar die Bekannteste. Die Hochtirol startet normalerweise in Südtirol (Prettau) mit einer langen Etappe zur ersten Hütte (Essener Rostocker Hütte) und endet mit der Besteigung des Großglockners über die Stüdlhütte. Wir entschieden uns die erste Etappe "etwas" abzukürzen und eine Light Variante zu machen und so starten wir in Ströden aber lest selbst:
Tag 1 Hüttenzustieg (WS+ ; 830 HM )
Wir starten unsere kleine Hochtirol Runde in Ströden (1.403m) im Villgratental. Von dem großen Wanderparkplatz am Anfang des "Maurertal" starten wir um etwa 8 Uhr den Hüttenzustieg zur Essener-Rostocker-Hütte (ERH). Der Hüttenzustieg ist ziemlich lawinengefährdet aufgrund der steilen Hänge die sich über einen befinden und daher empfiehlt sich auf jedenfall ein früher Hüttenzustieg. Die Schneelage auf etwa 1.400m ist dürftig und so können wir den Forstweg nur aufgrund der etwa 10cm frisch gefallenen Schneeauflage ein Stückchen laufen wobei wir ehrlich gesagt öfter nur auf Steinen herumliefen. Wir laufen so an der Stoanalm (1.469m) vorbei bis zur Materialseilbahn der ERH (etwa 1.550m). Dort verlassen wir den breiten Forstweg und laufen anfangs noch den flach verlaufenden Sommerweg direkt hinterher. Diesen verlassen wir jedoch sehr bald und steigen rechterhand den steilen Hang hinauf. Dabei können wir noch die ersten Meter mit Ski überwinden, allerdings aufgrund der Steigung und der schlechten Schneelage bzw. Lawinenkegel schnallen wir relativ bald die Ski ab - dabei hätte sich im Nachhinein ein Skirucksack durchaus rentiert. Wir entschieden uns die Ski abwechseln zu tragen und dann wieder in die Bindung zu gehen sobald möglich was am Ende ein ständiges aus und anziehen der Ski bedeutete. Dies ging dann etwa 150 bis 200 Höhenmeter so. Auf etwa 1.800m kamen wir wieder aus dem steilen Waldstück heraus und der Schnee war dort dann endlich durchgehend vorhanden. Der Weiterweg führt uns im Prinzip weitestgehend der Sommerroute hinterher und so laufen wir etwa 100Hm in dieser flachen Mulde hinauf. Kurz vor 1.900m zieht dann der Weg von der östlich verlaufenden Mulde nach links weg über eine kleine Geländekante gelangen wir so an einen etwas abfälligen Hang oberhalb des Maurerbaches. Den Bach überqueren wir schließlich nach einer etwas längeren Querung wieder auf einer kleinen Zwischenebene über eine Brücke. Die Hütte ist bereits auf der kleinen Ebene zu erkennen und so sind wir motiviert die etwa 150HM noch auf einmal durchzuziehen. Der restliche Aufstieg zur Hütte ist dann durch den leicht bewachsenen Hang schnell erfolgreich überwunden. An der Essener Rostocker Hütte (2.208m) kamen wir etwa um 10 Uhr vormittags bei leichtem Schneefall und kaum Sicht an. Wir checkten uns erstmal gemütlich ein und machten Pläne für den nächsten Tag oder den Nachmittag falls es nochmal ein Wetterfenster ergeben sollte. Und tatsächlich ergab sich um etwa 14 Uhr nochmal ein kleines Wetterfenster das wir für eine kleine Runde in Richtung Hausberg der Hütte nutzten. Nachdem es bald wieder zu zog entschieden wir uns lediglich 300Hm aufzusteigen und direkt wieder abzufahren. Zurück an der ERH hockten wir uns in die gemütliche Stube und genossen noch ein wenig die schöne Atmosphäre und das ein oder andere Getränk. Das Abendessen gab es um ca. 18 Uhr und im Sommer gibt es wohl als Nachspeise immer Waffeln daher muss ich wohl im Sommer wieder kommen. Auch ohne Waffeln war das Essen echt lecker und mit Liebe zu bereitet. Die Essener Rostocker Hütte ist eine alte aus zwei separaten Hütten zusammengelegte Hütte, welche durch ein junges und sehr motiviertes Team modern geführt wird. So hat die Hütte zwar ein paar Matratzenlager allerdings werden standardmäßig zu erst die vielen Mehrbettzimmer belegt was wohl dazu führt, dass viele den einen oder anderen Tag länger bleiben. Des Weiteren ist die Essenauswahl auf der Hütte echt einzigartig - habe noch nie so ein großes Kuchenbüffet auf einer Hütte gesehen und auch das reichhaltige Frühstück (u.a. Rührei, selbstgebackenes Brot) hat uns am nächsten Morgen sehr positiv überrascht.
Tag 2 Großer Geiger (ZS ; Aufstieg 1.750 HM ; Abstieg 1.400HM)
Wir starten unsere zweite Tagesetappe von der ERH (2.206m) um 7.30 Uhr. Wir gehen nun von der Hütte in nördlicher Richtung wieder zurück zum Maurerbach. Der Bach verläuft in einem breiten ehemaligen Gletscherbecken des Maurerkees. Der Weg ist anfangs flach und so geht es über mehrere Kilometer weit hinein bis wir unterhalb des Maurerkees am Stredacher Winkl (2.344m) ankommen. Dort wird es nun steiler zumindest für etwa 300 - 400 Hm. Auf dem Gletscher angekommen seilen wir uns an und dort geht es nun in nördostlicher Richtung erstmal wieder deutlich flacher zum Großer Geiger, welcher bereits vor uns zu sehen ist. Erst am Fuße des Gipfelhangs auf etwa 3.150 m steilt es dann wieder auf. Dort nahmen wir unser Seil wieder auf da die Absturzgefahr wieder gegenüber der Spaltensturzgefahr deutlich überwiegte. Der etwa 40° steile Gipfelhang ist an dem Tag gut mit Ski zu gehen und auch sehr gut gespurt - ein Danke an die erste Gruppe fürs Spuren. Nach etwa 120Hm wird der Hang wieder flacher und die restlichen Höhenmeter kann die Aussicht auf Großvenediger, Großglockner und die drei Zinnen auf der anderen Seite genossen werden. Am Gipfel des Großen Geigers (3.360m) machten wir eine etwas längere Pause (wir hatten überraschender Weise mal kaum Wind). Vom Großen Geiger ging es nun wieder über den Gipfelhang hinab welchen wir aufgrund des vielen Neuschnees und dem windigen Vortages einzeln befuhren - auch wenn dieser bereits gut verspurt war. Nachdem wir nicht zur Johannishütte fuhren hielten wir uns dann nicht wie die meisten an dem Tag in nordöstlicher Richtung sondern fuhren anfangs der morgentlichen Aufstiegsspur auf dem Gletscher hinterher und versuchten uns möglichst hoch am Grat zu halten. Uns gelang es so mit etwa 250Hm Gegenanstieg das Mauerertörl (3.104m) zu erreichen. Der Aufstieg dorthin war nicht gespurt und so spurten wir zum Törl - durch eine kluge Spuranlage benötigten wir keine Spitzkehre dafür. Am Mauertörl erwartete uns ein starker Wind der allerdings nur an der Scharte war. Die Abfahrt über das Krimmlertörlkees war an dem Tag ein Traum bis auf etwa 2.600m von dort wird es dann sehr flach und es muss ein wenig angeschoben werden um zur Abfahrtsrampe zu gelangen. Diese befindet sich vor dem Felsriegel, welcher sich rechter Hand des Gletschers erhebt. Aufgrund der Schneelage und des wahrscheinlich stark zurückgegangenen Gletscher hätte man unserer Meinung nach auch gerade aus weiter auf der Gletscherzunge fahren können (Angabe ohne Gewähr). Wir fuhren also die Abfahrtsrampe (etwa 40 Grad und schlechter Schnee - Harschdeckel und Sulz) zum Gletschersee des Obersulzbach. Von dort geht es nun über das Gletscherbecken Venedigerkees erstmal hinauf auf etwa 2.350m. Auf 2.350m geht man über die steile Gletschermörane. Dabei befindet man sich bereits auf dem normalen Winterhüttenzustiegsweg. Man kommt dann etwas oberhalb der Kürsinger Hütte und muss ein paar Meter (50 Hm max) wieder abfahren um an die Kürsinger Hütte (2.549m) zu gelangen.
Tag 3 via Großvendiger zum Matreier Tauernhaus (WS+ I 1.100 HM I 20km I 6 Stunden)
Von der Kürsinger Hütte (2.549m) ging es dann am nächsten Morgen um etwa 7 Uhr los. Die Wettervorhersage ist positiver als erwartet und auch das tatsächliche Wetter ist vielversprechend. Wir starten in östlicher Richtung und laufen aufgrund der Empfehlung des Hüttenwirts die Route über den Vendigerkees von Anfang an und nicht die Route oberhalb des Gletscherbeckens. Dazu müssen wir nun erstmal etwa 100Hm abfahren was erstaunlich gut mit Fellen an diesem Tag geht. Dabei ist die Orientierung nicht wirklich schwer da es erst in etwa den gleichen Weg zurück geht wie am Vortag und dann in östlicher Richtung die flacherste Route zum Gletscherbecken. Am Gletscher angekommen seilen wir wieder an und laufen so über den Venedigerkees hinauf. Anfangs muss man tatsächlich aufpassen da wir uns durch eine Spaltenzone bewegen die in diesem Winter gut eingeschneit ist. Nach etwa 300Hm gelangt man an die Kreuzung der beiden Routen. Die Wegfindung dabei ist nicht besonders schwer wenn Sicht vorhanden ist. Als wir die Scharte das erste mal sehen ist der Gipfel bereits in der Föhnwolke. Nichts desto trotz laufen wir munter weiter da wir sowieso zur Vendigerscharte müssen. Am Fuße des kurzen Steilstückes machen wir eine kurze Pause. Der Weiterweg ist nun etwas unangenehm da der Schnee bretthart ist und der Hang doch eine etwa 35° Steilheit aufweist (zumindest an diesem Tag). Dazu weht noch ein sehr starker Wind der allerlei Schnee uns entgegen wirft. An der Venedigerscharte (3.387m) entscheiden wir uns es trotz Wind und der nicht vorhandenen Sicht den Aufstieg zum Gipfel zu probieren. Auf etwa 3.500m ist dann allerdings Schluss für uns da es einfach uns zu windig ist. Im Nachhinein lag es wohl daran das wir eine etwas suboptimale Route wählten anstelle des Normalaufstiegs welcher vor dem kleinen Rücken verlief auf dem wir aufstiegen. Also kein erfolgreicher Gipfeltag - naja kann halt nicht immer alles rosig sein.
Wir fahren also aufgrund von Sturmböen von über 80km/h und einer Sichtweite von etwa 2m erstmal zurück zur Venedigerscharte. Von der Scharte fahren wir nun zur bereits sichtbaren Neuen Prager Hütte über das Schlatenkees. Um die doch sehr ausgeprägte Spaltenzone zu umgehen fahren wir erst in Richtung des Kleinvenediger und hätten diesen im Nachhinein einfach noch besteigen sollen. Naja so fahren wir nun über die Stufen hinab auf das Plateau unterhalb der Neuen Prager Hütte (2.782m). Unterhalb der Neuen Prager Hütte fahren wir über die Alte Prager Hütte und die Sommerroute hinab bis auf 2.100m. Auf etwa 2.100m kann nun weiterhin auf dem Sommerweg abgefahren werden oder wie wir auf der nördlichen Seite des Schlatenbaches etwa südlicher vom Sommerweg. Den Talboden erreichen wir so über eine steile bewaldete Stufe die an dem Tag recht gut zu fahren ist. Am Talboden erreichen wir perfektes Skating Gelände und so skaten wir erst durch Innergschlöß (1.691m) und anschließend durch Außergschlöß (1.680m). Erst nach Außergschlöß geht es wieder nennenswert hinab bevor dann der Schnee ausging und wir die letzten Kilometer mit Skirucksack zum Matraier Tauernhaus (1.520m).
Aufgrund der Wettervohersage (starker Wind und Sichtweiten von etwa 5m) haben wir uns dazu entschieden die nächste Etappe zur Rudolfshütte und auch die letzte Etappe zum Glockner auszulassen und in den nächsten Jahren mal die normale Hochtirol anzugehen.
Ausrüstung:
Vollständige Skitourenausrüstung und Hochtourenausrüstung + Hüttenzeug
Tourengänger:
McGrozy

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