Crasta Burdun


Publiziert von Delta Pro , 26. Februar 2024 um 16:09.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:18 Februar 2024
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1600 m

Traumtour im Val Chamuera

Seit einigen Jahren habe ich nicht mehr viele Bergprojekte und bin meist froh, wenn ich in der eingeschränkten Zeit mir bekannte Touren zügig wiederholen kann. Aber die Crasta Burdun mit Ski, insbesondere ihre Nordrinne, war schon lange im Hinterkopf. Schon oft hatte ich die eindrückliche Abfahrt aus der Ferne betrachtet und immer gefunden, dass der Hang zu steil wäre, um sich alleine dorthin zu wagen. Und dann der endlose Aufstieg durchs Val Chamuera... Dazu kommt, dass ich vor einem Jahr auf dieser Route aufgeben musste (Sturz und Stockbruch in der Nacht, bodenloser, nicht spurbarer Schnee), bzw. eine spannende Alternative am Piz Malat fand. Der letzte Tag der Schönwetterphase mit sicheren Lawinenverhältnissen schien also meine Chance für diese Traumtour zu sein - und es hat geklappt!

Zu Hause hatte ich versprochen um 9.00 fürs Familien-Wintersport-Programm zurück zu sein. Zurückgerechnet heisst dies: 5 Uhr Abmarsch direkt von der Haustür ins Val Chamuera. Zwar kann ich die Ski schon bald anschnallen, doch erste Kilometer ist nach Schmelzmassaker der Vortage eine Eispiste, die auch mit Schlittschuhen begangen werden könnte... Es gibt Spuren ins Val Chamuera hinein, doch weniger als ich erwartet hatte. Nach einer knappen Stunden zügigen Gleitens ist die Abzweigung ins Val Burdun erreicht. Und mir wird klar, dass mir noch einige Arbeit bevor steht, da noch niemand seit dem letzten Schneefall diesen Anstieg angespurt hat. Die Oberfläche ist zum Glück meist mehr oder weniger tragend, erst weiter oben sinke ich etwas mehr im Pulver ein. Die Strecke ist beträchtlich. Nur bis zum Schlussaufstieg sind es mehr als 10km. Vor allem der letzte Teil ist wunderschön, genauso wie ich Skitouren mag. Über eine Seenplatte mit dem ersten Licht des Morgens vollzieht man einen Bogen unter dem Piz Malat in ein Tälchen, das nordseitig zum Gipfel führt. Der Sonnenaufgang in den Einsamkeit dieser Hochgebirgslandschaft ist grandios - was für ein Erlebnis! Ich deponiere die Ski rund 50 Höhenmeter unter dem Gipfel. Der Fussaufstieg ist kraftraubend, da der Schnee am Grat bodenlos ist und ich teils über die Hüften einsinke. Um den Pickel in der Hand bin ich nicht unglücklich, vor allem in der steileren Passage kurz vor dem Gipfel. Nach nicht ganz drei Stunden ab Chamues-ch, genau wie geplant, bin ich auf dem Gipfel. 

Vom Skidepot kann ohne Probleme in die Rinne gefahren werden, welche auch ganz von oben geht. Die Steilheit ist geringer als es von Weitem aussieht (gut 35 Grad auf 200m), und ich finde heute fantastischen Pulver von oben bis unten - einfach genial. Dann gleite ich zügig durch das obere Val Malat gegen den Munt Müsella in der Morgensonne. Man muss nochmals anfellen, um die beträchtliche Distanz zu überwinden. Bald bin ich wie schon vor zwei Tagen beim Gipfelsteinmann. Diesmal fahre ich direkt nordseitig ab, wo es oben noch etwas Pulver gibt. Weiter unten treffe ich aber auf üblen Bruchharst, so dass die Abfahrt ins Tal recht anstrengend wird.

Durchgangszeiten:
Chamues-ch: 4.59
Crasta Burdun: 7.57
Munt Müsella: 8.37
Chamues-ch: 8.58

Tourengänger: Delta


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