Augstberg (2449m), das Ende einer Dienstfahrt


Publiziert von Solanum , 12. November 2009 um 20:52.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Davos
Tour Datum:31 Januar 2009
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke: Skiroute 164a: Glaris- Bärentaler Alp- dem Fahrweg oberhalb der Alp Richtung Nord-Ost um den Bergkamm herum folgen- dem Ostgrat zum Gipfelplateau folgen. Abfahrt wie Aufstieg.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Entweder von Tiefencastel oder von Davos nach Glaris. Wenige Parkplätze direkt an der Hauptstrasse an einer Beiz neben der Brücke, die in den Ort führt.
Kartennummer:258s

Kongressbesuch Teil 4: Wenn doch alle Dienstreisen so enden würden...

Mein geschätzter Arbeitgeber entsandte mich in dieser herrlichen Januarwoche zu einem Kongress fern von den pulverschneeglitzernden Alpen in die pittoreske Altstadt von Venedig. Tja man hat es nicht leicht. Eine ganze Woche Workshops in einem mittelalterlichen Palazzo, langweiligste Stadtführungen und zu allem Übel noch jeden Abend italienische Spezialitäten. Aber an den Wochenenden lasse ich mich nicht verdriessen. Freitags Rückreise in die Schweiz via Münstertal (herrliches Tourenrevier!) und sonntags weiter über Davos ins Mittelland. Konnte ich dabei den wunderbaren Pulverschnee unberührt lassen? Das konnte ich natürlich nicht. Zufällig fand ich doch bei einer Pause meine Skier im Kofferraum meines Autos. Warum die wohl dort gelandet waren...

Vom Auto folgte ich zunächst dem kleinen Sträßchen über die Brücke in den Ort. An einer Linkskehre unter der ersten Hangstufe verlasse ich das Strässchen nach rechts und folge einer von mehreren Spuren in den Hang. Die Spur zieht sich unmittelbar rechts eines kleinen Bachgrabens. Leichter geht es sicherlich wenn man sich weiter rechts hält. ca. 50 m weiter oben kreuzt man wieder ein Strässchen bzw. folgt diesem an einigen Häusern zu bis zum Waldrand. Ich folge nun der Steigspur, die rechts des Bachgrabens angelegt ist, über einen schmalen Waldweg in mässiger Steigung ins Bärental. Die Äste der Bäume um mich herum sind schwer mit Schnee beladen und hängen tief in die Spur hinab. Die eine oder andere Gratisschneedusche staube ich so ab. Nach vielleicht einer 3/4-Stunde eher monotonen Steigens erreiche ich die Bärentaler Alp. Hier weitet sich der Graben zu einem Talkessel und man steig über weite Alphänge. Hier erblickt man erstmals die Gipfel, die das Tal abschliessen. Tolle Skigipfel allesamt, Valbellahorn, Strel, Amselflue, Schiesshorn. Aber nichts für mich an diesem Tag. Zu schwierig und gefährlich bei den derzeitigen Verhältnissen. Man quert nun unter der Alphütte weiter nach Westen. Nach vielleicht 200 m schwenkt man nach rechts ab. Erreichen muss man nun den Fahrweg, der oberhalb der Alp nach Nord-Ost  um die steilen Südhänge des Augstbergs herumführt.  Die Lawinenverbauungen in diesem Hang lassen nichts Gutes vermuten. Lieber bleibe ich auf dem Weg, der teilweise fast eben einmal halb um den Berg herumführt. Auf der Ostseite des Augstbergs eröffnen sich schöne Blicke auf das gesamte Landwassertal quasi von halber Hanghöhe. Ich verlasse den Weg, als er das sich nördlich anschliessende Chummertälli erreicht.  Nun folge ich dem Kamm in wechselnder Steigung bis zum Gipfelplateau des Augstbergs. Die Hänge bis zum Gipfel weisen eine angenehme Steigung auf, sind baumfrei, sind aber relativ lawinensicher. Aufpassen muss man aber, dass man nicht in die Steilflanke nach rechts ins Chummertälli gelangt. Der Föhn hat hier gewaltige Wechten aufgetürmt. Diese Hänge scheinen mir wahre Triebschneefallen zu sein. Am Gipfel (der eher einem Absatz im langen Grat zur Amselflue entspricht) bläst mir der Föhn wüst ins Gesicht. Das Abziehen der Felle ohne Handschuhe wird zu einer Qual. Kurz noch ein Schluck aus der Wasserflasche und ein Blick über die schönen Skigipfel der Davoser Landschaft und ich mache mich an die Abfahrt. Diese folgt mangels Mut der Aufstiegsroute. Den einen oder anderen schönen Hang nehme ich natürlich trotzdem mit. Der lange Fahrweg unter der Bärentaler Alp ist bei dem mittlerweile feuchten Schnee etwas mühsam. Nach 3 Stunden erreiche ich wieder mein Auto und mache mich an die letzte Etappe meiner Dienstreise.

Tourengänger: Solanum


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