Hochgehbürzelt und Hochgehswiggert - Paraderunde im Großen Lautertal


Publiziert von Nyn , 11. Dezember 2023 um 15:51.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwäbische Alb
Tour Datum:22 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Strecke:s. Karte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Norden am Besten über Bad Urach/Münsingen (B465), dann über Buttenhausen nach Bichishausen Von Süden die B312 ab Riedlingen bis Zwiefalten, dann über Hayingen hinüber ins Große Lautertal und diesem folgen

Das Große Lautertal ist ein ziemlich urtümlich-idyllisches, ausgesprochen kleinräumiges und gewundenes Tal im Südosten der mittleren Schwäbischen Alb gelegen, etwa zwischen Münsingen und Zwiefalten.
Etliche kleine Weiler und pittoreske Burgen/Ruinen prägen eine Landschaft, die man bei fast überall überschaubaren Besucherzahlen nicht anders denn als friedlich und beschaulich bezeichnen kann.

Und wie kommst du denn nun dahin?
Wie es bei guten, alten Freunden so ist, finden sich passende Live-Aktivitäten trotz räumlicher und zeitlicher Trennung und der damit verbundenen nachlassenden Überschneidungen der sonstigen Lebensumstände bei beharrlichem Bemühen. Nach mehreren "Anläufen", die aus Wetter oder privat anderen Gründen mehrfach ein Verschieben nötig machen, ist es dann so weit:
Ein herrlich warmer Herbsttag zieht herauf und meine Vorfreude auf ein Wiedersehen mit Jochen und Andreas, sehr "alten" Freunden aus dem Raum Stuttgart, ist riesig.

Da die von uns geplante Kombination in den zentralen Abschnitten a.a.O. ausführlich beschrieben ist und ich Euch nicht mit  "hier bei Kreuzung links", "dort dem Ww rechts folgen" langweilen möchte, verweise ich für die Route gern auf die Karte und folgende exemplarischen Quellen:

Premiumwanderweg "Hochgebürzelt"

Premiumwanderweg "Hochgeswiggert"

Hinweis: Sämtliche Abschnitte der beiden "Hochgehs" sind hervorragend beschildert und problemlos zu finden. Nur im Bereich Heinenberg/Klösterle, also am NO-Eck unserer Runde, die wir wegen Sperrung des WW von der Ruine Hohengundelfingen Richtung Spitziger Stein als Variante erstromerten, gibt es keine Markierungen und auch keinen durchgehenden WW.

Jede Menge Impressionen teile ich wie immer gerne. Sie mögen Euch einen Besuch dort schmackhaft machen. Uns hat es dort jedenfalls total gefallen. Danke an Jochen und Andreas für diesen tollen Tag!


Interessantes zu den "Burgen" (Quelle: Wikipedia):

Burg Bichishausen
Das Anwesen gehörte im 11. Jahrhundert den Grafen von Achalm und ab dem 13. Jahrhundert den Gundelfingern. Die Burg wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut, vermutlich von Swigger IV. von Gundelfingen oder Konrad II., dem späteren württembergischen Landrichter. Eine Notiz von 1306 bezeugt, dass ein Turm um 1300 abgerissen wurde, „um seine eigene Burg fester zu machen“. In dieser Zeit ist der völlige Neubau der Burg mit der Erbauung der wuchtigen Schildmauer anzusetzen. Eine typische Schildmauerburg mit zwei Burghöfen entstand. Bei der Restaurierung der Burg 1973 fand man den Stumpf des Bergfriedes aus dem 13. Jahrhundert.

Anno 1372 kämpfte ein Kuno Truchsess von Bichishausen auf württembergischer Seite in einer Schlacht gegen die Reichsstadt Reutlingen und fiel. Etwa Mitte des 14. Jahrhunderts, möglicherweise nach dem Tod des letzten Truchsess von Bichishausen, erwarben die Truchsessen von Magolsheim die Burg. Auf dem Erbweg ging die Burg, nach dem Tod der letzten Truchsessen, 1510 an die Familie Buttlar über. Heinrich Treisch von Buttlar, kaiserlicher Rat und Teilnehmer an den Türkenkriegen, ließ die Burg den Wohnansprüchen seiner Zeit anpassen und die Zwingermauern errichten. Seine Frau Anna, geborene Truchsessin von Ringingen, starb 1545. Nach ihrem Tod verfiel die Anlage allmählich. Als Besitzer folgten 1545 Wolf von Vellberg, 1552 Graf Georg II. von Helfenstein und 1627 der Fürst von Fürstenberg.

Die Burg wurde im 17. Jahrhundert zerstört. Im Jahr 1923 ging sie in Privatbesitz und 1972 an den Landkreis über. Zwischen 1973 und 1975 wurde die Anlage restauriert.


Ruine Niedergundelfingen
Vermutlich entstand um 1080 die erste Burg als Stammsitz der Herren von Gundelfingen und wurde um 1250 von dem Ritter Swigger IX. de Novogundelfing ausgebaut. 1264 und 1268 wurde Swigger von Neugundelfingen urkundlich erwähnt. Am 11. Februar 1407 verkaufte Friedrich III. die Besitzungen an Jörg von Woellwarth, der am 1. März 1409 an Wolf von Stein zu Klingenstein den Besitz verkaufte und noch vor 1617 ging der Besitz an Reichlin von Meldegg. Um 1700 gehörten zur Burg eine Kapelle, ein Backhaus, Scheuer und Stallungen sowie mehrere Wiesen, Äcker und Fischwasser. 1833 wurde die Burg von Baron Reichlin an Privat verkauft. Nach weiteren Besitzerwechseln erwarb Schulrat Freytag die Burg und errichtete eine Wohnung auf der Burgruine. Nach dem teilweisen Einsturz der Umfassungsmauer 1966 fand ein Wiederaufbau statt.

Die Burganlage, die über keinen für die Zeit typischen Bergfried verfügte, besteht aus einer rechteckigen Ringmauer, die von einer Zwingermauer umgeben war. Dem Eingang der Burg war eine Vorburg vorgelagert, von der noch Mauerreste erhalten sind.

Im Norden der Anlage lag der ursprüngliche Wohnbereich. Der Palas des Wohnbereichs verfügte über romanische Doppelfenster an der Nordwand. Eine gotische Torhalle, die über einen heute zugeschütteten Burggraben erreicht wurde, ist noch erhalten. Ebenso der Zisternenbrunnen im Inneren der Burg und der Keller an der Ostwand der Burgmauer. Wann die 1988 restaurierte Kapelle, die dem Heiligen St. Michael geweiht ist und 1715 als verfallen galt, entstand, ist nicht bekannt.

Burg Derneck
Es handelt sich um eine Schildmauerburg in Spornlage aus dem 14. Jahrhundert.

Die Burg wurde um 1350 durch Degenhard von Gundelfingen, einem Angehörigen des regional bedeutsamen Adelsgeschlechtes errichtet. In der ersten Bauphase entstand die auch heute noch baubestimmende Schildmauer mit nordwestlich integriertem Wehrturm. In einer späteren Erweiterungsphase wurden Schildmauer und Turm zu einem wohnturmartigen „Steinhaus“ ausgebaut.

Nach dem Aussterben der Gundelfinger von Derneck 1546 hatte die Burg verschiedene Besitzer, bis sie 1768 durch das Haus Fürstenberg gekauft wurde. Diese errichteten die übrigen heute noch vorhandenen Gebäude. 1828 gelangte die Burg an Württemberg. Bis 1965 wurde sie als Forstwohnung genutzt.
1967/1968 wurden umfangreiche Instandsetzungsarbeiten und ein Umbau zu einem Wanderheim des Schwäbischen Albvereins durchgeführt.

Die Burg ist frei zugänglich und beherbergt einen kleinen Gastronomiebetrieb („Burgschänke“) und ein Wanderheim des Schwäbischen Albvereins mit 41 Übernachtungsplätzen.

Burg Hohengundelfingen
Die Höhenburg gilt als die Stammburg des Freiadelsgeschlechtes der Gundelfingen. Dieses Geschlecht ist seit dem 12. Jahrhundert bekannt. Swigger IV. von Gundelfingen (etwa 1160–1228) ist als möglicher Erbauer der Burg zu nennen. Die Reste des Bergfrieds aus Buckelquadern stammen aus der Zeit des beginnenden 13. Jahrhunderts. Die Errichtung des hochwertigen Mauerwerks fällt hier mit der Blütephase des Adelsgeschlechtes zusammen. 1236 wird die Burg urkundlich zum ersten Mal genannt.

Beginnend mit der Gundelfingischen Erbteilung 1250 begann der Niedergang der Adelsfamilie. Nach 1293 wurde die Burg an die Habsburger verkauft. Von nun an hatte sie viele verschiedene Besitzer und wurde ebenso häufig verpfändet. Als Pfandgeber traten mehrfach auch Gundelfinger auf.

1389 wurde die Burg als Burgstall, d. h. als Ruine bezeichnet. Offenbar war sie im vorangegangenen Städtekrieg zwischen Eberhard dem Greiner und den Reichsstädten zerstört worden.

1774 ging Hohengundelfingen nach einer Zahlung von 5.000 Gulden ins Alleineigentum der Familie von Landsee über. Noch im gleichen Jahr erwarb Carl Joseph Reichsgraf von Palm (1749–1814) für 68.000 Gulden die Ruine samt Zubehör. 1783 wurde er in den Reichsfürstenstand erhoben; er und seine Nachkommen nannten sich nach ihrer reichsunmittelbaren Herrschaft auch „Palm-Gundelfingen“. 1805 ging die Reichsunmittelbarkeit verloren, und die Landeshoheit über Hohengundelfingen kam an die Krone von Württemberg. 1812 verkauften die Fürsten Palm den Besitz an den Freiherrn von Gumppenberg-Pöttmös.

1939 kaufte der Neu-Ulmer Fabrikant Hans Römer die Anlage. Er ließ umfassende Instandsetzungs- und Ergänzungsarbeiten durchführen. Die Arbeiten dauerten 17 Jahre
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Tourengänger: Nyn


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