Hrad Andělská hora a Šemnická skála (Engelsburg und Schömitzstein)


Publiziert von lainari , 3. Oktober 2023 um 17:30.

Region: Welt » Tschechien » Slavkovský les
Tour Datum: 1 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 655 m
Abstieg: 655 m
Strecke:19 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Šemnice, Waldwegeinfahrt am Rettungspunkt KV 005
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 4 Krušné hory Karlovarsko

Auf zum Kaiserwald
 
Das Sonntagswetter verspricht längere Zeit Wolken im Osten und bessere Bedingungen im Westen. Deshalb werfe ich meinen ursprünglichen Plan über den Haufen und entschließe mich erstmals in die Region Slavkovský les (Kaiserwald) vorzustoßen. Die Anreise führt wie bei den Besuchen in der Region Doupovské hory (Duppauer Gebirge) über die E442 - I/13 und das Egertal. Oberhalb des Ortes Šemnice (Schömitz) parke ich an einer Waldwegeinfahrt am Bod záchrany KV 005 (Rettungspunkt).
 
Zu Fuß gestartet, folge ich einer gelben Wanderwegmarkierung entlang der Straße. Nach kurzer Zeit biegt der Weg links ab und führt talwärts ins Tal des Dubinský potok (Hotschelohbach). Kurz nachdem sich der Weg wieder bergwärts gewendet hat, wird das Siedlungsgebiet der einstigen Kleinsiedlung Stichelmühle/Stichlův mlýn erreicht. Bis heute haben sich einige Gebäudereste und eine kleine Kapelle erhalten. Nun steigt es stärker an und ich komme im Verlauf hinauf in den Ort Andělská Hora (Engelhaus). Über dem Ort thront die Ruine der hrad Andělská hora (Engelsburg). Die Erbauung der Burg Ende des 14. Jh. wird den Herren von Riesenburg zugeschrieben. Eine erste urkundliche Erwähnung folgte 1402. Trotz der imposanten Größe und des auch heute noch wehrhaften Aussehens wurde die Burg im Laufe der Geschichte mehrfach erobert, zuletzt im Dreißigjährigen Krieg 1635 von den Schweden. Danach wurde sie nicht mehr bewohnt und ist 1718 abgebrannt. Ich gehe hinauf zu einer Besichtigung und genieße den ausgezeichneten Rundblick. Zurück im Ort laufe ich auf einem grün markierten Wanderweg weiter. Außerorts geht es durch Wiesenland, durch Wald und um einen Golfplatz herum. Später führt der Weg längs zur lärmigen Hauptstraße. An einer Wegeinfahrt gehe ich zur Straße vor und auf dem Seitenstreifen einige Meter aufwärts. Die Querung der hier dreispurigen I/6 erforderte einige Geduld. Schließlich ergibt sich eine kleine Lücke im Fahrzeugstrom und ich sprinte hinüber. Die anvisierte Wegeinfahrt ist links und rechts mit roten Pfählen markiert. Der etwas verwachsene Weg bringt mich zu einer Stromleitungstrasse, hier biege ich bergwärts ab. Etwas mühsam geht es weglos durch hohes Gras den Sonnenhang hinauf. Oben treffe ich auf ein Sträßchen mit einer gelben Wanderwegmarkierung.
 
Diese führt mich auf den heute nicht mehr namentlich erwähnten Berg Ewiges Leben, der mit einem Aussichtsturm bebaut ist. Dieser wurde 1888/89 als Kronprinzessin Stephanie Warte errichtet, hieß danach Stiftler Warte, später Stalinova rozhledna und wurde 1957 in Goethova vyhlídka umbenannt. Ein Besuch ist nur während der Öffnungszeiten des im Haus befindlichen Kaffees möglich und ist kostenlos. Der Ausblick vom Turm beschränkt sich allerdings auf einen Halbkreis Richtung Westen. Wieder unten, laufe ich auf dem gelb markierten Weg weiter, nun in Schleifen talwärts führend. An einer Kreuzung biege ich nach rechts auf einen rot markierten Weg ab. Dieser ist abwechslungsreich geführt, das größte Abenteuer ist wieder die Überquerung der Straße I/6. Kurz vor der Straße verliert sich der Weg, man muss über die Leitplanke klettern und die dreispurige Fahrbahn in Kurvenlage queren. Gegenüber geht es auf einem Waldweg weiter, der ohne größere Höhenunterschiede am Hang des Egertales trassiert ist. Dabei umläuft er einige Felsnasen und läuft die Seitentäler aus. Nach einer Taleinkerbung mit Bach wird der Weg heute nicht mehr als Fahrweg genutzt und hat ein Stück weit Pfadcharakter. Später wird wieder ein Forstweg daraus. Als er im Bereich eines Teiches am Waldrand bergwärts abknickt, spurte ich den dritten Hohlweg von rechts hinauf. Dann vermisse ich die Wanderwegmarkierung, konsultiere die Karte und stelle fest, dass ich zu Beginn des Hohlweges eigentlich nach links abbiegen musste - also wieder zurück und auf den unscheinbaren Pfad abbiegen. Nun rampt es ordentlich bergwärts. Etwas ausgepowert komme ich an eine Rasthütte und biege auf einen gelb markierten Pfad ab, der weiter bergwärts führt. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Felsgipfel (Phonolith) der Šemnická skála (Schömitzstein). Der Hauptgipfel hat einen TP und ist ringsherum bewaldet. Über einen kleinen Grat geht es zu einem Nebengipfel mit fantastischer Aussicht, die nahezu einen Dreiviertelkreis abdeckt. Nach einer kleinen Pause geht es auf dem gelben Weg zum Bod záchrany KV 005 zurück.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 5 h. Die Strecke ist überwiegend mit T1 zu bewerten.
Der Aufstieg zur Hrad Andělská hora, der Weglosabschnitt unter der Stromleitung und der Pfad auf die Šemnická skála haben die Schwierigkeit T2. Die Tour ist weitgehend als Wanderweg markiert.

Tourengänger: lainari


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