Hradiště Burgstadt, hradiště Thebisberg a hradiště Stengelberg


Publiziert von lainari , 24. März 2019 um 15:11.

Region: Welt » Tschechien » Doupovské hory
Tour Datum:22 März 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Strecke:14,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Velichov oder Zug der ČD bis Vojkovice nad Ohří
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 4 Krušné hory Karlovarsko

Frühgeschichtliche Burgstätten im Egertal
 
 
Heute möchte ich eine Erkundungstour im Tal der Ohře (Eger) am Westrand der Doupovské hory (Duppauer Gebirge) absolvieren. Nach entspannter Fahrt verlasse ich in Damice die E442 - I/13 und erreiche über eine kurvenreiche Straße wieder den Boden des Egertales. In Velichov (Welchau) parke ich auf der linken Uferseite an der Egerbrücke. Zunächst laufe ich auf dem Ufersträßchen talwärts vorbei an einigen Gärten und Wochenendgrundstücken. Dann wird der rot markierte Wanderweg für etwa 300 m offiziell über eine Bahntrasse geführt. Die Bahnstrecke im Tal geht auf die 1895 eröffnete, ursprünglich 9 km lange Lokalbahn Wickwitz - Gießhübl-Sauerbrunn (Vojkovice nad Ohří - Kyselka) zurück, die hauptsächlich für den Mineralwassertransport errichtet wurde. Deshalb wird sie auch Mattoni-Bahn genannt. Zwischen 1998-2012 war die Bahnstrecke schon einmal stillgelegt, wird aber erfreulicherweise wieder für zwei wöchentliche Bedienfahrten genutzt. Des Weiteren findet in der Saison gelegentlicher Tourismusverkehr mit einem historischen Triebwagen (Mattoni-Express) statt. Nach dem Verlassen der Trasse folge ich noch wenige Meter dem Wanderweg, bevor ich an der Eger scharf nach rechts biege. Hinter dem letzten Grundstück steige ich von Osten auf die Anhöhe der einstigen Befestigung hradiště Burgstadt hinauf. Die ansässigen Deutschböhmer hatten den Ort zunächst stets als „Holzburg“ bezeichnet, was Historiker mit einer slawischen Burganlage in Verbindung bringen. Spuren sind so gut wie keine mehr zu sehen, einzig eine zwischen Ost und Südwest wenig unterhalb der Plateauhöhe umlaufende horizontale Geländekante könnte auf eine einstige hölzerne Palisadenmauer hinweisen. Ich steige nun nach Süden in eine Bebauungslücke am Bergfuß hinunter, gehe zur Bahn und weiter auf dem Zugangsweg nach Velichov zurück.
 
Dort bleibe ich auf dieser Flussseite und wandere entlang der Straße bergwärts. Hinter dem letzten Grundstück schlage ich einen Haken nach links um auf einen Flurweg zu gelangen, der weiter bergwärts führt. Im Offenland biege ich rechtwinklig nach links und steige direkt bergwärts. Oben auf dem Berg Liščí vrch treffe ich auf einen breiten Halsgraben, der den Beginn der einstigen Befestigungsanlage hradiště Thebisberg markiert. Den unmittelbar daneben liegenden, kreisrunden Burghügel neige ich von der Bauform her als slawisch/frühmittelalterlich einzuordnen. Dahinter folgt ein frühgeschichtlicher gerader Abschnittswall, der das großflächige Hochplateau sicherte. Hier ist eine bronzezeitliche Besiedlung nachgewiesen. Ich umrunde das Plateau und laufe über den Zugangsweg wieder nach Velichov.
 
Nach dem Wechsel der Flussseite durchquere ich den Ortskern und laufe entlang der Straße talaufwärts. Sie verlässt den Talboden und zieht sich zu einem bewaldeten Sattel hinauf, wo ich am Kulminationspunkt nach links biege. Durch die Einkerbung eines kleinen alten Steinbruchs arbeite ich mich durch den Wald bergwärts, bis ich vor einer für mich unüberwindlichen Felsenmauer am Westende des Berges Košťál stehe. Nach rechts an der Bergflanke ausweichend, finde ich einen geeigneten Aufstieg über ein großes Blockfeld. Die mächtigen Blockhalden umschließen den Berg fast vollständig und werden von Forschern als Mauerreste der einstigen Befestigungsanlage hradiště Jazyk/Stengelberg gedeutet. Für diese Lokation sind eine Nutzung während der frühen Bronzezeit, der Hallstattzeit sowie eine slawische Nachbesiedlung durch Funde belegt. Das langgestreckte Gipfelplateau ist völlig verfilzt und dornenverbuscht, was mögliche Spuren unzugänglich überdeckt. Ich halte mich entlang der nördlichen Bergkante Richtung Osten. An einer Kultstätte der „Duppauer Gebirgsindianer“ lege ich eine wohlverdiente Rast ein. Später finde ich an der Südostecke einen Abgang. Ein kleines 20 m tiefer liegendes Plateau könnte eine Art Vorburg gewesen sein. Der Zugang erfolgte über einen südöstlich verlaufenden schmaleren Grat. Dahinter mache ich einen Funkmast aus, von dem ab ein Flurweg talwärts nach Radošov (Rodisfort/Rodisfurth) führt. Im Ort überquere ich auf einer schönen gedeckten Holzbrücke die Eger und suche auf der anderen Seite ein altes Mordkreuz auf. Zurück auf der ursprünglichen Seite pausiere ich nochmals mit Blick auf das alpenländisch anmutende Brückenbauwerk. Anschließend gehe ich an der Straße zurück nach Velichov.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 4 h.
Die Strecke ist überwiegend mit T1 zu bewerten.
Der Besuch der hradiště Burgstadt hat die Schwierigkeit T2 und der absolvierte Aufstieg zum Košťál/hradiště Stengelberg hat die Schwierigkeit T3.

Tourengänger: lainari


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