Weite Blicke über den Attersee: Schoberstein - Mahdlgupf - Brennerin


Publiziert von Schubi , 2. Oktober 2023 um 17:45.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Salzkammergut-Berge
Tour Datum: 2 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-OÖ 
Aufstieg: 1208 m
Abstieg: 1208 m
Strecke:12,4 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wanderparkplatz an der B153 in Weißenbach
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.

Gegen Ende unseres neulichen Salzburger-Land-Urlaubs besserte sich das Wetter. Wir hängten noch eine Übernachtung dran und konnten so auch mal auf Schobrstein und Brennerin (1602 m) steigen, den Gebirgsstock, der das Südostufer des Attersees eindrucksvoll rahmt und den wir von unserem Hotel aus schon die ganze Zeit bewunderten. Eines Abends im Hotel haben wir auch verstanden, woher die Brennerin wohl ihren Namen hat: leuchtend rot "brannte" sie im Sonnenuntergang.

Für über Seen untergehende Sonnen haben Gold Lake ihr Light Into The West als Soundtrack geschrieben.

Zunächst ab Weißenbach in einem langen Zick-Zack recht steil die waldige  Südwestnase des Bergzugs herauf. Oft ist man unsicher ob der Steigführung: viele Abkürzungen wurden zwischen die Kehren dieses wohl beliebten Wegs ins Waldgelände getrampelt. Ein rechter Verkehr herrscht. Wie sich später herausstellt, zieht es den Großteil der Leute aber nur bis auf den Schoberstein, genaugenommen auf den Großen Schoberstein. An seiner Flanke dann ein paar kurze Seilversicherungen, nix dramatisches. Eigentlich wollten wir auch auf den (vorgelagerten) Kleinen Schoberstein, beide Steine wären auch in II kraxelbar. Aber wir vergessen, im Sattel zwischen den Felsen abzubiegen und sind vom gestrigen Klettersteigen eh noch etwas groggy. Also bleiben wir brav auf auf dem offiziellen Weg und genießen oben auf dem Großen Schoberstein (1037 m) zusammen mit doch recht vielen anderen Besuchern den prächtigen Blick auf den Attersee.

Amelie macht einen müden Eindruck und ich schlage vor, dass ich alleine die Runde vollende und sie doch lieber noch etwas am See relaxen solle. So trennen wir uns hier und sie steigt wieder ab. Der Pfad führt für mich nun, größtenteils rechts vom Grat, aber immer mal mit schönen Durchblick-Fenstern runter zum See, herauf auf den Mahdlgupf (1261 m). Hier ist schon deutlich weniger Betrieb und im weiteren Verlauf nehmen die Begegnungen sukzessive ab. Aber so insgesamt hab ich den Eindruck, dass die bisherigen Wegpunkte sehr beliebt sind. Kein Wunder, Blicke auf Seen von Bergen herab sind halt einfach schön. Weiter geht's, über die Mahdlschneid, gen Dachsteinblick (1559 m), kurz vor ihm führt der Steig hoch über eine Nase mit schöner offener Exposition zum See hin. Dann Brotzeit am Gipfelkreuz mit vergeblicher Dachstein-Suche, er versteckt sein oberes Ende in Wolken. Jetzt noch der Abstecher rüber zum höchsten Punkt des Gebirgsstocks Brennerin (1602 m). Dort (und auch auf den bisherigen Zwischengipfeln) war es interessant, nun auf dem Gebirgsstock zu stehen, auf den wir von unserem Hotel aus herauf geblickt hatten. Der Brennerin-Gipfel ist eher eine latschenbewachsene Kuppe und so ist auch der Weg zu ihr nimmer aussichtsreich. Immerhin einen Blick in die Fortsetzung des Höllengebirges (die Brennerin ist sein westliches Ende) gibt es.

Auf zum Abstieg: zurück in den Sattel vor dem Dachsteinblick und beschildert rechts auf den Brenneriesensteig abgebogen. Ein Hinweis unterrichtet über Ausgesetztheit, man solle trittsicher und bergwandererfahren sein. Ich würd den Steig mit T3+ einstufen: er ist praktisch durchgehend sehr steil, es gibt reichlich hochtrittige Blöcke im Steig, im oberen Bereich leider arg viel feines Geröll (beides im Abstieg sehr unterhaltsam), zwischendrin auch mal Seilversicherungen, im letzten Abschnitt eine lange Stahlleiter, aber eigentlich nie arge Ausgesetztheit. Das Wichtigste: die Aussicht ist durchgehend saumässig schön. Man steigt in vielen Kehren durch eine weite Rinne sozusagen auf den See herab, mit den wunderbarsten Tiefblicken, die gerahmt sind von steil aufragenden Felswänden. Die Sonne spiegelt golden im See auf, Schäfchenwolken im Himmel, das ist alles schon nah am Kitsch. Blöderweise hab ich nur zwei Akkus für die Kamera mit. Mitten im Steig aus Strommangel dann also Fotowechsel aufs Smartphone. Nach der erwähnten Leiter noch etwas Block-Gelände und der Steig läuft im Wald aus. Nun noch ein ganzes Stück durch den in güldene Sonne getränkten Buchenforst, teils pfadig, teils forstwegig. Interessant sind hier die Infotafeln zum Thema "Der Bergwald als Schutzwald". Denn regelmässig gibt es hier Felsstürze, die teils bis in den See rollen. Im Idealfall eines gesund-gemischten Walds werden die herabstürzenden Felsblöcke aber von den stark verwurzelten Bäumen aufgehalten. Jedoch gab es erst vor wenigen Jahren einen Sturz, der sogar ein stählernes Auffangnetz durchschlug. Auf den See habe ich zwischen den Bäumen hindurch noch den ein oder anderen Tropical-Sunset-Blick und bald bin ich wieder in Weißenbach.

Mit auf Tour: Amelie

Fazit: Die Brennerin ist ein Voralpen-Gebirgsstock wie aus dem Bilderbuch. Bis auf den Forstweg-Abschnitt am Ende durchgehend schöne Wegführung, wirklich etwas für die Augen mit den vielen Seeblicken. An sonnigen Tagen lohnt sich die Gehrichtung wie hier gegen den Uhrzeigersinn, so hat man die tiefstehende/untergehende Sonne im See spiegelnd beim Abstieg über den Brennerriesensteig.

Tourengänger: Schubi
Communities: Photographie


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