Hoher Zwölfer 3094m - 10 Uhr 40 in Sexten

Ewald fehlt noch ein Gipfel in seiner Sammlung, der Hohe Zwölfer! Keine Frage, auf so einen Berg kann man auch zweimal gehen, ich bin selbstverständlich dabei. Wir steigen diesmal von der Auronzohütte zu, mit Ewalds Jahresabo ist das finanziell vertretbar und wir sparen einige Höhenmeter, sowie eine dreiviertel Stunde Gehzeit.
Wir haben einen herrlichen Tag erwischt, Hochnebel verzaubern die Landschaft, die Sonne scheint, es ist nicht allzu kalt und wir sind sehr gut im Tritt. So stehen wir zeitig an der Zwölferscharte und wenig später am Einstieg. Natürlich wählt Ewald die Draschvariante, alles andere wäre unter seinem Niveau.
Nach kurzem Zögern willige ich ein, als Nachsteiger traue ich mir die zwei 4er Passagen zu. cubemaster hat die Route sehr gut dokumentiert hier. Es war eine gute Entscheidung, zwei Seillängen genügen uns, den Rest steigen wir frei und so sind wir in Rekordzeit am Gipfel, 10:40 in Sexten.
Wir schauen erstaunt auf die Uhr, das lief wie am Schnürchen, die Draschroute spart viel Zeit, wenn man sich die technischen Schwierigkeiten zutraut!? Natürlich helfen Ewalds Knowhow und Fitness, an seiner Seite ist der Zwölfer ein Kinderspiel!? Bis 12 Uhr wollen wir aber nicht warten, Wolken ziehen auf und es ist empfindlich kalt ohne Sonne. So steigen wir zurück, greifen das zurückgelassene Seil und fliegen auf der Drasch talwärts.
Auch die Abseiler kosten ihre Zeit und die Zwölferglocke läuten wir mit zwei Stunden Verspätung. Die Sonne zeigt sich nicht mehr, trotzdem beschließen wir den Abstecher zur Büllelejochhütte. Sie ist einfach zauberhaft gelegen und sympathisch geführt. Außerdem gibt es hier den besten Kaiserschmarrn der Sextener Dolomiten. Wir genießen es, trotz der kühlen Temperaturen.
Den Umweg und die Extrahöhenmeter zur Auronzohütte nehmen wir gerne in Kauf und trotten beseelt zurück, gemeinsam mit den Spaziergängern aus aller Herren Länder unter den Drei Zinnen. Was für eine perfekte Bergtour, kein Hauch von Unsicherheit, nur unser Zeitmanagemant war nicht ideal, 12 Uhr in Sexten am Hohen Zwölfer hätte besser geklungen ;-)