Oberbauenstock, 2117m

Ich hatte wieder mal Zeit und Lust, eine Tour zu unternehmen. Für heute waren wiederum ca. 33 Grad angesagt, weshalb es im Büro sowieso zu heiss gewesen wäre … Abkühlung in den Bergen zu suchen war dennoch schwierig; heute wurde eine neue Rekord-Nullgradgrenze von 5298m vermeldet …
 
Und so stellte ich mir meine eigenen Anforderungen an die Tour in etwa vor: nicht allzu weit weg, nicht zu viele Höhenmeter, Bahnunterstützung erwünscht, ca. 20 Grad statt über 30 Grad Wärme …
Fündig geworden bin ich schliesslich beim Oberbauenstock, obwohl ich ursprünglich eigentlich den Niederbauen Chulm auserkoren hatte.
 
Das mit dem «nicht allzu weit weg» war dann allerdings erst mal relativ: da die ÖV-Verbindung nicht gerade der Brüller ist, benötigte ich doch mehr als 3 ½ Std., bis ich um ca. 9.15 Uhr endlich loslaufen konnte.
Losgelaufen bin ich auf der Bergstation Niederbauen (1570m), wo es selbstredend auch schon warm war. Ich hatte noch keinen genauen Plan gefasst für den Rückweg; erst sollte es mal auf den Oberbauenstock gehen. Es ist alles gut ausgeschildert, man kann hier nichts falsch machen. Mit mir sind noch vier andere Leute losgelaufen, welche aber offensichtlich andere Ziele anvisierten.
 
Die lange Querung unterhalb der Nordwand des Oberbauenstock war insofern angenehm, als dass sie im Schatten verlief. Das schwache Lüftchen sorgte zusätzlich für angenehme Temperaturen.
Es folgten ein paar Kraxel-Einlagen, Drahtseile und steiler werdendes Gelände. Schliesslich gelangte ich zum Passübergang Schwiren (2019m), wo gerade zwei Herren rasteten.
 
Ich ging gleich weiter und erreichte wenig später den Gipfel des Oberbauenstock (2117m), den ich für mich alleine hatte. Eine sehr schöne Rundumsicht! Ich genoss die Ruhe für ca. 30 Min., dann stieg ich langsam wieder ab.
Inzwischen hatte ich den Entschluss gefasst, nicht mehr den gleichen Weg zu beschreiten, sondern erst mal dem Grat entlang zu folgen.
 
Der Gratweg verläuft weitgehend auf der Südseite, wo es nun so richtig einheizte. Der Weg ist sehr schön angelegt, ein Auf- und Ab mit teilweise mit spannenden Tiefblicken. Der Baaberg war bald gequert, es folgte ein weiterer Aufstieg zum Lückli (1877m), einem Passübergang.
 
Ich war kaum auf diesem Pass angelangt, kläfften von Weitem die Hunde. Ein Schild weist darauf hin, dass Schutzhunde die Schafherde bewachen. Schön, aber wenn man doch einen Bogen um die Herde macht … - denkste: innerhalb von 2 Min. standen zwei grosse Schutzhunde ca. 50m vor mir. Ich blieb also erst mal stehen und liess mich ankläffen. Dann beruhigte sich der eine Hund und kam auf mich zu.
Schon ziemlich beklemmend, wenn ein so grosser Hund an Dir rumschnüffelt … Aber er taxierte mich dann offensichtlich als ungefährlich und trottete wieder gemütlich davon.
 
Um die Schafe, welche (natürlich) auf dem Wanderweg herumlagen, machte ich dann trotzdem einen grossen Bogen und stieg auf der direkten Linie ab, bis ich wieder auf den Wanderweg traf.
 
Es folgten weitere umzäunte Gebiete, wo v.a. Herden mit Mutterkühen weideten. So mussten einem Hindernislauf gleichend einige Weiden durchquert werden.
Im steilen Abstieg reklamierten bald wieder mal meine Knie (auch nichts Neues). Der folgende Gegenanstieg zur Lochhütte fand ich ziemlich mühsam, v.a. weil man auf der Strasse gehen musste. Der Direktweg von Ronen in Richtung P.1346 war abgesperrt, weil – richtig, eine weitere eingezäunte Weide.
 
Jedenfalls war ich dann bedient und froh, als ich die Stockhütte bzw. die Bergstation erreichte. Per Gondelbahn ging’s wieder runter nach Emmetten. Kurze Zeit später fuhr mich der Bus zurück zum Bahnhof nach Stans.
 
Fazit:
 
eine schöne Tour, wenig Leute unterwegs (6 Personen gesehen), geniales Panorama. Etwas gar viel eingezäuntes Weideland, durch welche der Wanderweg jeweils führt.