Lange Tour vom Bedrettotal auf den "Corno Brunni" im obersten Formazzatal


Publiziert von johnny68 , 27. Juli 2023 um 22:14.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:27 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Grieshorn   Gruppo Pizzo San Giacomo   Gruppo Basodino   I   CH-TI 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1363 m
Abstieg: 1363 m
Strecke:Bedrettotal (Paltano) - San Giacomopass - Lago Toggia - Rifugio Maria Luisa - Valrossa - Lago Brunni - Corno Brunni und zurück

Heute war bei schönstem Bergwetter eine Tour im obersten Pomatt angesagt. Den Corno Brunni habe ich noch nie bestiegen. Der Berg liegt in der 2. Linie hinter den Bergen, welche die Staatsgrenze CH/I bilden (wie Grieshorn, Helgenhorn oder Rotentalhorn). Deshalb ist die Tour mit 22,7 km etwas länger als etwa jene auf das Helgenhorn. Man muss weiter südlich ausholen, um den Corno Brunni zu besteigen. Der lange Anmarsch lohnte sich aber sehr. Die Landschaft ist spektakulär, weil diese aus Bündner Schiefer bestehenden Berge rötlich leuchten, was der Landschaft ein ganz eigenes Gepräge gibt.

Zudem ist die Gegend gespickt mit natürlichen und künstlichen Seen. Das Highlight auf dieser Tour war der Lago Brunni, ein kreisrunder natürlicher See in einer Mulde unterhalb des Corno Brunni. Ein älterer italienischer Berggänger, der mir beim Aufstieg entgegenkam, lobte den Berg, die Aussicht und den See in den höchsten Tönen - ich muss ihm recht geben.

Ich startete meine Tour beim Parkplatz "Paltano" an der Nufenenpassstrasse. Von dort gibt es einen in der Landeskarte eingezeichneten, aber im Gelände nicht ausgeschilderten und markierten Weg auf den San Giacomo-Pass. Es handelt sich um den kürzesten Weg vom Bedrettotal auf den Pass. Deswegen wird der Weg gegenwärtig sehr schön ausgebaut. Wahrscheinlich wird er nachher als offizieller Bergweg klassiert. Ich dankte den beiden Arbeitern, welche gerade am Büsche roden und den Weg herrichten waren, herzlich.

Auf der Höhe des Passes angelangt, öffnet sich eine weite Almlandschaft, die sich zuerst bis zur Staatsgrenze hinzieht, nachher dem Lago Toggia entlang bis zur Staumauer. Die CIA-Hütte Maria Luisa liegt etwas unterhalb der Staumauer, und die Aussicht ist dort etwas eingeschränkt. 

Im übrigen bauen die Italiener direkt an der Staatsgrenze zur Schweiz das bisherige verkommene Zollgebäude vollständig um. Es entsteht ein Etappenziel für Biciclisti und natürlich auch Wanderer. Nachdem auf der Schweizer Seite gar keine Infrastruktur vorhanden ist, haben die Italiener die Chance gepackt, um hier etwas Rechtes hinzustellen. Ich werde diese Lokalität sicher einmal besuchen. Sie ist bald fertig gebaut und sieht sehr einladend aus.

Das Rifugio Maria Luisa des CAI liess ich beim Aufstieg links liegen und bog sogleich ins Valrossa ein. Wenn einmal die unterste Stufe überwunden ist, gelangt man in ein liebliches Tal, das hinten vom Helgenhorn abgeschlossen wird. In der Mitte des Tals überschreitet man den Bach und folgt dem gut ausgeschilderten und markierten Weg westwärts die Flanke hinauf. Die Vegetation wird immer spärlicher, und vor dem Lago Brunni ist es nur noch steinig. Hinter dem See geht es zuerst auf eine Krete hinauf, dann dem Südwestgrat entlang über schrofiges und zum Teil sandig-rutschiges Gelände auf den Gipfel. Von dort sieht man zuerst direkt runter ins obere Valrossa, wo es einmal einen Gletscher gab, nun aber nur noch eine Steinwüste. Im übrigen sieht man direkt vor sich den Basodino, die Ofenhorn-/Blinnenhorn-Gruppe, die höchsten Berge des Berner Oberlandes, die Bedretto- und Gotthard Alpen bis zum Tödi. Ganz in der Ferne Mischabel usw. Grün leuchten unten die Seen Lago di Morasco und Lago Kastel. 

Rückkehr auf demselben Weg ins Bedrettotal. Als besonderes Zückerchen räkelten sich an den Kreten oberhalb des Lago Brunni fast unzählige Steinböcke. Zwei Italiener zählten rund 26 Tiere. Ich glaube aber, dass es noch mehr waren, weil einige von ihnen hinter der Krete waren.

Im übrigen versäumte ich es nicht, im Rifugio Maria Luisa noch einzukehren - es war sehr gut besetzt. 

Ich habe der Tour ein T3 gegeben, weil der Schlussaufstieg auf den Gipfel im steilsten Teil rutschig/schmierig war. Der übrige Parcours ist T2 oder T1.

Tourengänger: johnny68


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Kommentare (1)


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siso hat gesagt:
Gesendet am 29. Juli 2023 um 17:25
Complimenti, bella gita Johnny!
Oggi, come ho visto il Corno Brunni dalla Punta di Valrossa l'ho inserito nell'elenco delle possibili cime da raggiungere. Vedo con piacere che la difficoltà escursionistica è data a T2/T3.
Saluti,
siso.


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