Monte Re (1912 m) - von Cave del Predil auf den Königsberg


Publiziert von 83_Stefan , 13. August 2023 um 10:30.

Region: Welt » Italien » Friaul-Julisch Venetien
Tour Datum: 8 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SS54 nach Cave del Predil; Parkplatz am Ende der Via della Miniere vor dem Informationsschild; optional kann man auf der rumpligen Schotterstraße weiter bis zu ihrem Ende auf 1050 Meter hinauf fahren.
Kartennummer:OpenTopoMap

In Cave del Predil (deutsch: Raibl) fällt sofort der morbide Charme auf, der durch die Gassen des ehemaligen Bergbauorts weht. Dem Verfall preisgegebene Gebäude, verlassene Arbeiterunterkünfte und die vor sich hin rostende Bergbauinfrastruktur lassen nur den einen Schluss zu: Die goldenen Zeiten sind definitiv vorbei. Aber auch wenn der Ausgangspunkt nicht gerade eine Perle in der Landschaft ist, lohnt sich eine Tour zum Monte Re ungemein. Der Berg wartet nämlich mit einem derart königlichen Ausblick auf die steilen Nordwände von Jôf Fuart (Wischberg) und Jôf di Montasio (Montasch) auf, dass er seinen Namen ohne jeden Zweifel verdient hat. Ob ihn allerdings König Albuin wie überliefert im sechsen Jahrhundert wirklich bestiegen hat, ist da eher zweitrangig.

Die Wanderung zum Monte Re beginnt am westlichen Ortsrand von Cave del Predil. Parken kann man am Ende der Via della Miniere vor dem Informationsschild der ehemaligen Mine, wo der Asphaltbelag endet. Man folgt der Schotterstraße entlang dem Rio Combattenti und passiert bald ein großes, verfallendes Gebäude. Mit hübschen Ausblicken auf die andere Talseite gewinnt man am Fahrweg an Höhe und gelangt hinauf zu einem alten Bergbaugebäude mit rostenden Metallsilos, wo der Fahrweg endet. Wer ruppige Schotterwege nicht scheut, der kann auch mit dem Auto herauf fahren und am Rand parken.

Am Bergbaugebäude beginnt der Steig zum Monte Re. Er führt im Wald hinüber zu einem schwach ausgeprägten Rücken und leitet in zahlreichen engen Kehren steil bergauf. Schon bald tun sich zwischen den Bäumen erste Blicke über den Lago del Predil (Raibler See) zur Cima del Lago (Raibler Seekopf) auf, weiter oben fesseln die steilen Nordwände um den Jôf Fuart das Auge des Betrachters. Nach rund 600 steilen Höhenmetern über Stock und Stein erreicht man das erste Teilziel, den Piccolo Monte Re. Eigentlich handelt es sich hierbei nicht um einen eigenständigen Berg, sondern nur um eine Gratschulter. Trotzdem hat man ihm ein einzigartiges Gipfelkreuz spendiert, das an die Bergbautradition der Gegend erinnert. Wirklich sehenswert! Auch wenn der Ausblick vom Piccolo Monte Re recht eingeschränkt ist, bietet er sich als Pausenplatz an, denn der weitere Aufstieg ist steil und anstrengend.

Der Steig leitet in einen bewaldeten Sattel hinunter, dabei verliert man kaum an Höhe. Jenseits geht es im Buchenwald zunächst gemächlich bergauf, aber bald schon zieht der Steig merklich an. Über zahlreiche Felsabsätze geht es in die Latschenzone hinein und teils sehr steil und schweißtreibend gewinnt man einen Vorgipfel. Der Ausblick ist bereits beim Anstieg enorm. Vom Vorgipfel steigt man zunächst wenige Meter ab und folgt dann dem breiten, dicht mit Latschen bestandenen Verbindungskamm hinüber zum höchsten Punkt; der Steig ist stets zuverlässig freigeschnitten. Am Gipfel des Monte Re breitet sich ein königliches Panorama vor den Augen des Betrachters aus. Den fahlgrauen Felswänden von Jôf Fuart und Jôf di Montasio im Süden stehen die sanfteren Berge des Karnischen Hauptkamms und der Gailtaler Alpen gegenüber, im Hintergrund der teilweise vergletscherte Alpenhauptkamm. Links und rechts tief eingeschnittene Täler und Kalkburgen, im Osten brillieren Mangart und Jalovec. Anstelle eines Gipfelkreuzes befindet sich am Monte Re eine goldene Krone, das passt natürlich bestens.

Nach ausgiebiger Rast geht es am Aufstiegsweg wieder retour nach Cave del Predil.

Schwierigkeiten:
Von Cave del Predil zum Monte Re: T3 (steiler Steig mit vielen felsigen Absätzen).

Fazit:
Eine sehr aussichtsreiche 4*-Wanderung, die wirklich Spaß macht. Einziges Manko ist der Abstieg am Aufstiegsweg. Der steile Steig mit seinen unzähligen Felsabsätzen ist ein echter Knieschinder. Aufgrund der südostseitigen Lage wird es beim Aufstieg schnell heiß, daher sollte man im Sommer früh starten.

Kategorien: Julische Alpen, 4*-Tour, 1900er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
 60451.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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