Lenkjöchl 2573m - Zurück in den Winter

Vor wenigen Tagen habe ich noch beim Bergwandern geschwitzt und meine Wasservorräte haben kaum ausgereicht. Den ganzen Tag bin ich in kurzen Hosen und kurzärmlig unterwegs gewesen, der Sommer ist da!? Drei Tage später sitzen wir in Prettau im Auto und zögern überhaupt auszusteigen. Die Gipfel sind wolkenverhangen und es bläst ein eiskalter Wind. Wir legen alle mitgebrachten Kleidungsstücke an und schleichen erstmal in die Bar zum zweiten Frühstück.
Der Wetterbericht verspricht Besserung im Laufe des Vormittags und so machen wir uns hoffnungsvoll auf den Weg ins Röttal. Im Wald sind wir wenigstens vor dem Wind geschützt, aber vor der Rötalm blafft er uns wieder voll an. Ich komme mir ein wenig lächerlich vor in meinen kurzen Hosen, aber trotzdem steigen wir weiter, es wird ja bald besser!? Inzwischen ist es 1 Uhr, von Sonne immer noch keine Spur und der Wind weht weiter, wie im Winter. So bleiben wenigstens die Schneefelder trittfest und wir kommen locker zur noch geschlossenen Lenkjöchlhütte.
Nach einer kurzen Rast in der Kälte steigen wir auf der Gegenseite ins Windtal ab. Auch hier liegen noch beachtliche Schneereste, aber auch wenn der Name anderes verheißt, bläst hier der Wind weniger aggressiv, immerhin. Es geht inzwischen auf die Kaffeezeit zu und tatsächlich lockern die Wolken zum erstenmal etwas auf. Helmuth sitzt auf seiner Terrasse und wartet mit Brotzeit und Kaffee auf uns. Wie bestellt scheint jetzt endlich auch die Sonne und der Tag wird doch noch unser Freund.
Wir verabschieden uns und beim Prastmann hocken wir schon wieder mit Freunden zusammen, wenn es schonmal warm geworden ist. Nach einer sahnelastigen Erdbeerroulade und einem wasserlastigen Cappuccino wandern wir zurück zum Parkplatz und fahren vom Winter in Prettau wieder zurück in den Sommer.