Aletschgletscher Messrunde, Winter 2023


Publiziert von Delta Pro , 29. Juli 2023 um 22:06.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:26 Mai 2023
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   CH-BE 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1300 m
Strecke:26 km

Revival der Gletscher-Schnee-Messsaison am Jungfraujoch

Eigentlich haben wir die Schneemessungen für dieses Jahr schon vor mehreren Wochen abgeschlossen, aber da im Mai nochmals recht etwas dazugekommen ist, und die Abdeckung der Messpunkte am Grossen Aletschgletscher mit der schon Ende März durchgeführten Traverse (Jujoch bis Fiescheralp) ziemlich linear ist, und wenig Rückschlüsse auf die anderen Teile des riesigen Nährgebietes erlaubt, reifte die Idee, zum ersten Mal eine ausgedehnte Messrunde zu versuchen. Das hat an einem Tag wie aus dem Bilderbuch perfekt geklappt, war aber ein hartes Stück Arbeit.

Um 8.15 sind wir ein weiteres Mal beim Stollenausgang auf dem Jungfraujoch, montieren die Sondierstange und die Ski - und los geht's. Der Tag ist auf "fast and light" ausgelegt. Denn das ist nötig, wenn wir die Runde übers Lauitor und zurück übers Ewigschneefeld hoch mit Sondierungen alle ca. 200 m schaffen wollen. In den Tagen zuvor hat es nochmals recht geschneit, so dass wir das Lauitor anspuren müssen. Die Höhe ist zu spüren, besonders, wenn die Sonde immer wieder durch die 5 Meter konsolidierten Schnee gerammt werden muss... Ab dem Pass kommt aber so richtig Freude auf. Mit Tempo von bis zu 50 km/h zwischen den einzelnen Messpunkten sausen wir im Zickzack den Gletscher hinunter auf die Ebenen des Grossen Aletschfirns. Dort können wir auf hartem Schnee gut bis zum unteren Pegel auf dem Konkordiaplatz (ca. Höhe Hütte) gleiten, wo wir uns eine kurze Pause gönnen und wieder anfellen. Dichtemessungen gibt's keine, so dass wir zum Glück kein schweres Material schleppen müssen. Nun "nur" noch übers Mönchsjoch. Was für ein Anstieg. 1000 Höhenmeter tönt nicht so dramatisch, aber diese verteilen sich auf über 10 km. Während das Sondieren unten noch einigermassen locker geht, wird's es gegen oben immer anstrengender. Zusätzlich brennt die Sonne wie in einem Glutofen, so dass wir glücklich sind, das Mönchsjoch zu erreichen und die letzten Messungen in der Abfahrt machen zu können.

Tourengänger: Delta


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