Gruberhorn (1732 m) in der Osterhorngruppe


Publiziert von jagawirtha , 11. Dezember 2023 um 18:24.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Salzkammergut-Berge
Tour Datum:20 Mai 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Strecke:10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Ebenau zum Hintersee und weiter zum Wanderparkplatz in Lämmerbach
Unterkunftmöglichkeiten:nur im Tal möglich

In den letzten Wochen war ich nur zu hause bzw. im Bayerischen Wald unterwegs. Mit Beginn der Saison wollte ich mal wieder in höhere Regionen vordringen und testen ob die Kondition für 1000 hm schon reicht. Die Berchtesgadener Alpen oder das nähere Salzkammergut sind dafür optimal. Auch das Wetter hatte sich wieder stark gebessert, noch vor kurzem gab es nochmal richtig Schnee in den Ostalpen, ich spreche da von Mitte Mai. Mein Plan war von Norden, also von Lämmerbach, zur Genneralm aufsteigen, von dort hinüber zum Gruberhorn zu wandern und zurück über das höhere Gennerhorn absteigen.
 
Gestartet wird vom Wanderparkplatz am Ende von Lämmerbach. Den Anstieg empfehle ich abseits der Schotterstraße auf den Pfaden direkt durch den Wald. Die Schotterstraße wird als MTB – Route genutzt. Außerdem fühlt sich der Pfad im frischen Grün der Laubbäume als sehr kurzweilig an und ein Blick zu meinen Zielhörnern ist auch immer wieder drin. Nach nicht mal einer Stunde erreiche ich schon das Gebiet der Genneralm mit herrlichem Ausblick nach Süden. Beim Blick auf die Ostseite des Gennerhorns kann ich nur noch wenige Restschneefelder erkennen, die später beim Abstieg kein Problem sein sollten. Also machte ich mich gleich auf die Südumrundung des Gennerhorns (Weg Nr. 840) um von dort zum Gennersattel  und zum Gruberhorn auf zu steigen. Je mehr ich jedoch nach Süden und dann in das Kar zum Gennersattel vorstieß, desto weißer wurden die Flanken der umliegenden Berge und des Gruberhorns. Der Steig war dann auch schneebedeckt und die vorher noch vorhandenen Trittspuren waren weg. Die hatten alle wieder umgedreht.
 
Kurze Zeit überlegte auch ich;  die Gefahr eines Nassschneerutsches schätzte ich als gering ein, die wenigen steileren Abschnitte in der Südwestflanke des Gennerhorns passierte ich etwas schneller und umsichtiger. Kurz vorm Sattel entspannte sich die Lage und das Gelände wieder. Also wagte ich den  Weiterweg zum Gruberhorn, denn auch der Anstieg über die Südostseite zeigte nur noch wenige Schneefelder. Ob ich die queren muss oder nicht wird sich zeigen. Bald hatte ich am Ostgrat eine meterhohe Wechte zu überwinden und im Anschluss eine steile verschneite Rinne in den Latschen zu bezwingen. Der Schnee war noch fest genug und so gab es auch keine Probleme. Inzwischen hatte es fast Sommertemperaturen und schnell erreichte ich den Südgrat, der dann zum Gipfel führt.
 
Vor der Grathöhe war nochmal ordentlich Schnee aufgetürmt. Der Wind hat hier volle Arbeit geleistet und die Latschen darunter unsichtbar gemacht. Kurz stockte mir der Atem, eine Schneebrücke über einer Latsche war eingebrochen und ich steckte bis zur Hüfte im Schneeloch. Unter mir nur unstabile Latschenzweige.  Zum Glück hatte ich die Wanderstöcke in den Händen. Diese legte ich horizontal auf den Schnee und hatte somit eine stabilere Brücke über die ich dann wieder tragenden Schnee erreichen konnte. Nach dem „Zwischenfall“ hatte ich nur noch wenige Meter zum Gipfelkreuz. Jetzt wurde erst mal Pause gemacht und das Panorama  mit Blicken zum Dachstein, Tennengebirge und den Berchtesgadener Größen genossen. Der Blick zum Gennerhorn bestätigte mir jedoch, dass heute ein Anstieg über den Westkamm keinen Sinn macht, durchgehend Schnee und der wird wegen der steigenden Temperaturen immer nässer.
 
Am Gipfel halte ich mich aber gar nicht so lange auf, um die wenigen kritischen Schneefelder bei  guten Verhältnissen zu passieren. Den Abstieg nach Lämmerbach gestalte ich wie den Aufstieg, denn die Almen und Hütten haben noch nicht geöffnet. Wegen der Nichtüberschreitung des Gennerhorns bin ich zwar nicht über die angepeilten 1000 hm gekommen, die Kondition hat aber gepasst und somit konnte ich die Heimfahrt auch genießen.

Tourengänger: jagawirtha


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