Überschreitung des Brocken (1141m) - der lange Weg von Bad Harzburg


Publiziert von Kris , 10. August 2022 um 00:00.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Harz
Tour Datum: 7 Februar 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 350 m
Strecke:22km

Ganze 7 Aufstiege gibt es zum Brocken lt. Tourismusverband. Der längste (und lt. Tourismusverband auch schwerste..) davon ist mit Abstand die Teufelsstiege. Diese führt entweder (klassisch bis 2014) von Bad Harzburg über die Eckertalsperre über etwa 1000hm auf den Gipfel oder ist eine Überschreitung vom Elendstal über den Brocken bis hinüber nach Bad Harzburg (erweitert ab 2014).

So gehen wir im Winter 2016 mindestens einen Teil der Teufelsstiege. Anstatt durch das Elendstal steigen wir alternativ zum Torfhaus ab. Gewünscht war Schnee, es wurden nur ein paar Reste und etwas Glatteis. Ausgangspunkt ist wie besagt Bad Harzburg. Von hier führt der Weg zuerst durch das idyllische Kaltental mit zugehörigem Bachlauf. Durch winterliches Wiesengelände erreichen wir das Molkenhaus.

Nun ist es nicht mehr weit bis zur Eckertalsperre. Diese wurde in dunklen deutschen Zeiten erbaut und mutet etwas an, als wäre sie eine Kulisse zu einem alten James Bond Film. Hat man erst einmal die 65m hohe Staumauer überschritten, umrundet man die Hälfte der Talsperre bis zur Rangerstation am Scharfenstein. Bis zu diesem Zeitpunkt hat man eher gemächlich etwa 400hm erwandert. Ab der Abzweigung an der Rangerstation ändert sich das und die am Wegweiser angeschriebenen 4km steilen nun rapide auf. 

So kommt man doch noch ordentlich ins Schwitzen, da es jetzt, meist steil, teils sehr steil etwa 600hm über einen mit alten Steinplatten belegten Weg emporschreitet. Genannt wird dieser Abschnitt der "Kolonnenweg". Die Zeit etwas im Blick haltend ist hier nun auch bereits der Plan gereift, nicht wieder nach Bad Harzburg in Richtung Unterkunft abzusteigen, sondern vom Torfhaus einen Bus zurückzunehmen. Da sind sie wieder - die geliebten ÖPNV Pläne! 

Schnaufend sind nun die ersten Schneereste am Wegesrand sichtbar, dafür hat sich doch die Winterwanderung gelohnt! ;-) Aufgeben ist nun ohnehin nicht mehr drin, da das an der Talsperre weit entfernt scheinende Ziel nun zum Greifen nah ist. Auch die Aussicht öffnet sich nun brockentypisch ins schier unendliche. Je höher wir steigen, desto mehr Schnee liegt dann doch. Obligatorisch ist die vorbeihuschende Dampflok im Panoramamotiv mit Brockenturm. Oben am Gipfel wärmen wir uns auf, nehmen eine Jause und gehen den Rundweg um den Gipfel ab.

Dann wie geplant über den Goetheweg in Richtung Torfhaus. Diesen Weg kannte ich bereits von meiner ersten Brockenbesteigung 2002. Auch dieser Weg zieht sich allerdings länger als man denkt, nicht nur weil der breite Weg nun teils glatt vereist ist. Etwas unangenehm wird es, als der steile Part den Goetheweg über - wieder mal Steinplatten - auch leicht vereist ist. Das Wetter dunkelt nun ordentlich ein und auch das Licht wird nicht mehr ewig leuchten. Daher nochmal einen Zahn zunehmen - auch dem ÖPNV Plan zuliebe. So schreiten wir schnell über die breiten Fahrwege und das Torfhausmoor. Geschafft in allen Belangen ist noch genug Zeit um den nächsten Bus zu erwischen und wir kehren in einer bayrisch nachempfundenen Almhütte mit Schnitzelbelohnung ein..

Über 7 Wege musst du gehen - das wäre dann doch zu viel des Guten. Alle Aufstiege auf den Brocken muss man sicherlich nicht einmal im Leben gemacht haben. Wenn man allerdings eine etwas (zumindest konditionell) anspruchsvollere Variante sucht, dann ist man mit dem Weg von Bad Harzburg gut bedient.. 


  • KONDITION 3.5/5
  • ORIENTIERUNG 1.5/5
  • TECHNIK 1/5
  • EXPONIERTHEIT 1/5

  • Tourengänger: Kris


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