Wetterkapriolen am Brocken mit Besuch aus der Schweiz


Publiziert von passiun_ch , 15. Oktober 2018 um 08:55.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Harz
Tour Datum:21 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 891 m
Abstieg: 341 m
Strecke:Ilsenburg - Ilsetal - Ilsefälle - Bremer Hütte - Hermannschaussee - Kleiner Brocken - Brocken - Goetheweg - Eckersprung - Torfhaus
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Hannover - Braunschweig - Bad Harzburg - Ilsenburg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Torfhaus - Bad Harzburg - Braunschweig - Hannover
Unterkunftmöglichkeiten:in zahlreichen Orten in und am Harz

Immer schon einmal wollte ich bei Runner und Susanne vorbeischauen wenn ich mal wieder in der Schweiz zu Gast war, doch irgendwie hat es bis heute nicht sein sollen. Also wird kurzer Hand der Spieß umgedreht und die Beiden sind zu Gast im Norden Deutschlands. Da die Region um Flachlandhausen etwas weiter von den großen deutschen Mittelgebirgen entfernt ist und sich beide auf einer Rundreise durch Deutschland befinden, trafen wir uns mit dem Ziel Brocken im Harz. Es galt dann auch das heutige Mini-Schönwetterfenster zu nutzen, es sollte zum Mittag eine kräftige Kaltfront mit Sturm das Sommerwetter beenden.

Unser Ausgangspunkt war der Wanderparkplatz im Ilsetal bei Ilsenburg, es sollte über den Heinrich-Heine-Weg hinauf zum Brocken gehen und dann weiter über den Goetheweg zum Torfhaus. Nach der freudigen Begrüßung machten wir uns bei sommerlichen Temperaturen um 9 Uhr auf den Weg durch das wildromantische Ilsetal, vorbei an den Ilsefällen zur Bremer Hütte. Dort erblickten wir auch erstmalig unser Ziel den Brocken. Leider nicht mehr mit blauen Himmel sondern mit den ersten grauen Vorboten der Schlechtwetterfront. Nach einer kurzen Rast ging es weiter auf einem schmalen Weg durch den Wald hinauf zur Hermannchausee.
Das Wetter verschlechterte sich rasch und es dauerte nicht lange bis die ersten Tropfen uns erreichten. Aus dem Rucksack wurden die Regenklamotten heraus gekramt und es ging weiter. Nach den Hermannsklippen zweigt der Weg links ab und führt auf dem ehemaligen Kolonnenweg recht steil hinauf. Das Laufen auf den gelöcherten Betonplatten ist alles andere als komfortabel und dazu der immer stärker werdende Regen. Durch den steilen Aufstieg gewinnen wir schnell an Höhe und erreichen den „Kleinen Brocken“. Hier oben kommt nun mangels Bäumen auch noch der gemeldete Sturm mit Böen von 80-100 km/h dazu und so kommt der Regen mittlerweile von der Seite. Zum Glück sind wir durch den Aufstieg warm gelaufen, so daß uns die hier herrschende Kälte nichts ausmacht. Schon krass dieser Temperatursturz vom Start bei 25 Grad und hier oben keine 10 Grad mehr. Weiter ging es durch die grauen Wolken im Regen zum Gipfel. Der war jedoch nicht zusehen, dafür aber deutlich zuhören. Der Sturm pfiff durch den Sendeturm und so wussten wir das es nicht mehr weit sein kann. Ein kleiner Rundgang auf dem Brocken mit Fotos vom Brockenstein und wir verkrochen uns in die warme Stube. Im SB-Restaurant (mit Kantinen-Charme) gönnten wir uns etwas warmes und konnten unsere Klamotten trocknen.

Irgendwann war uns warm und die Kleidung wieder halbwegs trocken und so machten wir uns an den Abstieg. Mittlerweile hatte es aufgehellt und man konnte stellenweise sogar etwas in der Umgebung erblicken. Der positive Eindruck wurde jedoch jäh gebremst, denn nach ein paar Minuten gab es dann ein gratis Gesichtspeeling, da die Graupelkörner bei diesen Temperaturen (5 C) noch nicht komplett geschmolzen, durch den Wind ins Gesicht trafen. Am Bahnübergang verlassen wir den Fahrweg nach Schierke und wandern ohne Niederschlag immer der Bahnlinie entlang zur Ausweigstelle Goetheweg. Einen steilen Hang hinunter und dann rechts den Goetheweg weiter bis zum Torfhaus. Im weiteren Verlauf hellte es immer mehr auf und so konnten wir immer mal wieder einen Blick zum Brocken erhaschen.
Das Torfhaus erreichen wir dann gemütlich entlang kleinerer Wasserläufe der
Oberharzer Wasserwirtschaft.

Einen würdigen Abschluss eines wunderbaren Tages gab es dann noch in einem Restaurant am Rathaus in der Altstadt von Wernigerode. Es war super mit Euch beiden, ich freue mich schon auf das nächste Aufeinandertreffen und ich hoffe ich konnte Euch ein wenig vermitteln mit den Erläuterungen zur Geschichte und dem ehemaligen Grenzverlauf in diesem Gebiet.

Eine weitere Beschreibung von mir über den Heinrich-Heine-Weg zum Brocken mit schöneren Gipfelbildern findet man hier.

Tourengänger: Runner, passiun_ch


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