Flucht vor der Hitze zu den Sieberseen


Publiziert von Schubi , 17. August 2022 um 15:04.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum: 5 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Aufstieg: 323 m
Abstieg: 323 m
Strecke:6,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wanderparkplatz Feilenreit (man darf ein Stück bis ins Waldinnere fahren, dort ist ein Parkplatz)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.

Sommerlich heiße Temperaturen am vorletzten Tag des Familientreffens in Teisendorf. Während die Verwandschaft bei Wellness, Pool und Kaltgetränken im Hotel bleibt, zieht es mich nochmals hinaus. Eine kurze Tour in eine nahe und höher (also kühler) gelegene Ecke sollte es werden. Mein Suchblick für unspektakuläre, aber angenehme Orte lässt mich auf der Karte zwei kleine Seen am Südwesthang des Teisenberg-Nebengupfs "Großer Kachelstein" entdecken: sie sind beide als Siebersee benannt, bei Hikr noch nicht eingetragen, und liegen im Forst nah beinander auf 1100 m. Perfekt für eine kurze Wanderung und droben dann bisschen Laptop-Arbeit bei angenehmen Temperaturen.

Als Soundtrack zur Tour haben Vetiver Time Flies By geschrieben.


Los geht es am Wanderparkplatz Feilenreit mit angenehmer Starthöhe von über 800 m, er liegt am nordwestlichen Fuß des Großen Kachelsteins. Erstmal forstwegig ostwärts, kurz südwestlich, dann auf einem recht zugewachsen Steig südöstlich seine Nordwestnase herauf. Nach zweimaligem Queren eines Forstwegs weiter pfadig, nun aber südwärts, nimmer ganz so steil. Ab der zweiten Hälfte des Aufstiegs immer mal Baumlücken-Blicke nördlich zurück oder westlich ins flache Chiemgau. Ansonsten bleibt der 323-hm-Aufstieg unspektakulär forstig. Aber passt ja, über Schatten freue ich mich an diesem heißen Sommernachmittag. Der Pfad mündet auf 1120 m in eine Forstraße. Diese rechts/südlich wenige hundert Meter herab, schon stehe ich am ersten (nördlichen) der beiden Sieberseen. Groß ist er nicht, ca 40 Meter im Durchmesser. Sein nur wenige Meter nebanan liegender südlicher Bruder hat circa die gleichen Ausmaße. Die Seen werden von zwei kleinen Bachläufen gespeist, deren Quellen nicht weit entfernt im östlich ansteigenden Waldgelände liegen. Eine herrliche Stille umgibt die beiden Seen. Die Ufer sind durchgehend mit Schilf bewachsen, aber auf ein Bad hab ich eh nicht spekuliert. Sondern auf Kühle und Ruhe. Beides gibt es hier oben reichlich, und als Zugabe schiere Massen an Blaubeeren :o)

Nah am südlichen Siebersee steht eine Hütte. Dort würde eine Bank zum Sitzen und Lesen einladen, ich jedoch will erstmal beide Seeufer umrundend erkunden. An ihnen blüht es bunt, Libellen fühlen sich wohl. Hinter der Hütte führt ein Pfad noch zum hinteren Teil des nördlichen Sees, sowie auf der Hütten-Vorderseite Trittspuren zwischen den beiden Seen zurück zum Hauptweg. Sehr beschaulich schöne Orte sind die Stellen im hinteren Bereich, wo die beiden Bachläufe murmelnd in die Sieberseen münden und diese speisen. Man findet die nördliche Mündung mit kurzer Weglosigkeit. Auf gleiche Weise finde ich anschliessend einen idealen Baumstumpf zwischen den Heidelbeeren (und mittig zwischen Seen, nahe bei den genannten Trittspuren), auf dem ich mich nun länger zum Lesen, Arbeiten und Blaubeerfuttern niederlasse.

DIe Zeit rollt vorüber. Irgendwann rollt auch mal ein Mountainbiker vorn auf dem Forstweg vorbei. Früher als angesagt ziehen spätnachmittags dann Wolken herein. Die ignorier' ich zunächst, schliesslich mache ich mich aber doch auf den Rückweg, der nicht ganz deckungsleich mit dem Hinweg ist. Denn als die ersten Regentropfen fallen, entscheide ich mich für eine vermutlich schneller zu gehende Version auf Forstwegen und einem markierten Steig etwas östlich vom Aufstieg. Zu Beginn nochmal die schönen Blicke zum Chiemsee, der jetzt gelb-golden unter den inzwischen recht dramatischen Wolken aufspiegelt. Der Regen bleibt verhalten, es lohnt nicht einmal, die Regenjacke auszupacken.

Fazit: die beiden Sieberseen sind zwei stille Schmuckstücke am Teisenberg. Interessanterweise führt kein markierter Wanderweg, sondern nur ein Forstweg an ihnen vorbei.

Tourengänger: Schubi


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