Bliistöck - Schwarz Tschingel - Chli Kärpf --- auf einsamen Wegen


Publiziert von zigertiger , 5. Juli 2022 um 21:24.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:17 Juni 2022
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Chärpfgruppe 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1640 m
Abstieg: 1640 m
Strecke:Chis--Seilbahn--Garichti - Widerstein - Wildmaadfurggeli - Bliistöck - Schwarz Tschingel - Chli Kärpf - Leglerhütte SAC - Hübschböden - Nideren - Garichti
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Auto oder Bus von Schwanden GL ins Chis. Per Seilbahn zur Garichti
Unterkunftmöglichkeiten:Berghotel Mettmen, Leglerhütte SAC

Der Friberg Kärpf als ältestes Wildschutzgebiet Europas ist eine meiner Lieblingsregionen für "z'Berg". Zusammen mit meinem Vater konnte ich bereits als Bub zahlreiche Touren unternehmen, darunter auch der Chli und der Gross Kärpf... Nun habe ich die Gelegenheit gepackt, mal wieder etwas "Gipfelsammeln" zu betreiben und den Chli Kärpf endlich wieder einmal zu besuchen!

Die Bliistöcke sind im Winter für Skitouren wesentlich attaktiver und wohl auch wesentlich häufiger begangen als im Sommer; der Schwarz Tschingel zwar von vielerorts im Glarnerland gut sichtbar und trotzdem weniger bekannt; der Kärpf ist ein sehr beliebter Ganzjahresberg. 

Ich bin um 7:30 Uhr auf das erste Bähnli im Chis zur Garichti (1600m) hoch und dann gemütlich Richtung Widerstein -- Wildmaadfurggeli (2292m) gewandert. T3. 

Der Vorder Bliistock (2405m) wird schlicht und ergreifend einfach geradeaus überschritten. Wie es der Name sagt -- "Blii" kommt hier nicht etwa von "Blei" sondern von "belegt/belegen" (es liegt Wild dort), die "Bliistöck" sind also die "belegenen Stöcke" -- zeigten sich zahlreiche Gämsen auf dem Weg. Der Mittler Bliistock (2447m - ex äquo mit dem Hinter Bliistock) wird über leichte Schrofen erkraxelt. Den Hinter Bliistock habe ich dem kleinen Zeitgewinn zuliebe ausgelassen. T4.

Von den Bliistöcken her wandert man weiter über das Bischofer Wildmaad und hält ab Punkt 2234 direkt auf den leichten Grasgrat zu, auf dessen Scheide man an den Nordfuss des Schwarz Tschingels (2427m) gelangt.
Nun hält man sich leicht links (Ost) und steuert auf das auffällige Band zu, durch das man auf den Ostgrat geleitet wird (T4+). Das Band selbst ist einfach zu erkraxeln, es präsentiert sich, je näher man kommt, desto gutmütiger. Auf dem Ostgrat oder wahlweise auf die Südflanke ausholend gelangt man leicht zum Gipfel.

Nun wird es etwas ruppiger. Der Abstieg vom Schwarz Tschingel Richtung Südwest bis zum Punkt 2341 ist mässig steil und eher schmal. Anschliessend wird der Chli Kärpf (2700m) über den Blockgrat von Nordost her angepeilt. Je nach Laune hält man sich etwa auf der Gratscheide oder holt stellenweise nach rechts (West) aus. Weiter oben hält man sich zunehmend rechts, um den auffälligen Gendarm westlich zu umgehen. Langsam weicht das Blockgelände instabilem Schotter und seifigem Kies. Über eines der Bänder kann nach links oben aus der Nordflanke ausgestiegen und auf den wesentlich weniger ruppigen Ostgrat des Chli Kärpf gelangt werden. Ich bin recht früh (sprich: relativ tief) diesen Weg gegangen. Dafür hatte ich dann noch einige Höhenmeter mehr vor mir, um auf die Kärpfscharte (2645m) zu gelangen. Insgesamt nach meinem Geschmack T5-.
Nun ist man wieder "bei den Leuten", denn der Schlussaufstieg auf den Chli Kärpf ist wieder weiss-blau-weiss markiert und die Kraxelstellen (I) sind gut ausgerüstet.
Der Abstieg zur Leglerhütte SAC (2272m) führt zwingend über den Chli Kärpf--Unter Kärpf. Die Route ist gut markiert und wo nötig ausgerüstet, aber wohl nicht (mehr) "jeder-wanderes" Sache...

Früher ist man ganz entspannt von der Kärpfscharte in den Kessel unter dem Gross Kärpf gegangen und so direkt zur Leglerhütte gewandert. Seit einigen Jahren herrscht in diesem Gebiet höchste Bergsturzgefahr und das Betreten ist grossräumig nicht mehr möglich...

Nach der Leglerhütte steht noch der Rückmarsch auf dem Bergwanderweg (T3) zur Garichti an.

Tourengänger: zigertiger


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