Von Le Pont über den Mont Tendre zum Col du Marchairuz

Sehr früh bin ich zuhause auf den Bus, damit ich bereits um 9:00 Uhr in Le Pont starten kann. Auf der gleichen Route wie in der letzten Etappe, aber in umgekehrter Richtung, geht's nun zurück zum Pass Pétra Félix. Von hier aus führt der Jurahöhenweg gegen den Col du Mollendruz, wobei man auf einem Teersträsschen zuerst etwas absteigt, um später sukzessive zum Col wieder aufzusteigen. Die Gegend scheint mir interessant für technisch einfache Schneeschuhwanderungen. Beim Col du Mollendruz kann ich mir in einem Nordic Sport Geschäft einen Kaffee mit Gipfeli kaufen. Dieses (zweite) kleine Frühstück geniesse ich auf einem Bänklein an der Sonne.

Es folgen schöne Abschnitte quer durch Weiden und Wälder, hie und da auch auf Teerstrassen, vorbei bei Pré de l'Haut Dessus und Le Mazel. Nach dem Chalet de Pierre erreicht man die Grathöhe mit der Trockenmauer, welche sich bis zum Mont Tendre hin zieht. Erst mal steige ich aber gegen Nordosten zu P1644m auf. Hier bietet sich eine schöne Aussicht, natürlich vergleichbar mit jener vom Mont Tendre. Die Alpage de Mont Tendre scheint geöffnet zu sein, also verschiebe ich meine Mittagpause. Das hat sich durchaus gelohnt: ich genehmige mir eine Portion Rösti mit Waadtländer Saucisson im Teig. Ausgezeichnet (und nahrhaft, so dass ich am Abend auf ein Nachtessen verzichte)!

Von der Alpage aus ist der Mont Tendre erstaunlich rasch erreicht. Endlich steh ich mal auf dem höchsten Schweizer Juragipfel. Den grösseren Teil der Etappe habe ich nun bereits hinter mir. Auf- und Abstiege folgen aber noch einige! Beim Eintreffen beim Pierre à Coutiau erscheint gleichzeitig eine Bikergruppe. Es werden kleine Filmaufnahmen gemacht, mehrmals gehen die Biker wieder zurück um eine Sequenz neu zu filmen. Auch eine Minidrohne kommt zum Einsatz. Nach und nach geht's aber jetzt für mich dem Etappenziel, dem Col du Marchairuz entgegen. Dort angekommen bin ich froh, erstens: dass es mit der Zimmerreservation geklappt hat (hatte nur eine mündliche Bestätigung erhalten), und zweitens, dass es bière pression gibt. Geschlafen hab ich hier gut, und am nächsten Morgen ausgezeichnet gefrühstückt.

Bemerkung: Verzichtet man auf die Zusatzschlaufen (zB P1644m und andere), so reduzieren sich die km-Zahl und die bewältigten Höhenmeter, so dass man gut in 6h 30min durchkommt.

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