Hikr-Erstbesteigung: Skihochtour vom Valle di Livigno zur Corna di Capra über einen Seitengipfel

Nachdem ich an der Straßensperre (Wintersperre der Forcola di Livigno) neben dem Wendekreis für den Bus das Auto abgestellt hatte, marschierte ich ein Stück zu Fuß auf der Straße, dann im Talgrund östlich des Bachs Richtung Alpe Vago. Etwas oberhalb führt ein Fahrweg taleinwärts, den man auch benutzen kann. Oberhalb der Alpe führt er nach links ins Valle Vago. Irgendwann handelt es sich nur noch um einen Wanderweg, der wegen der Schneebedeckung natürlich nicht mehr zu erkennen war. Unterwegs musste ich drei Bachläufe überschreiten, wobei ich einmal dafür die Skier abnehmen musste. Weiter hinten im Tal waren im steilen Hang links Skiabfahrtsspuren zu sehen. Dort verließ ich das Tal und begann den Anstieg. Von Aufstiegsspuren waren nur spärliche Reste erkennbar, auch weil inzwischen schneefreie Flächen bestanden. Weiter oben lag im sehr steilen Hang nur in einem schmalen Bereich noch Schnee, sodass ich ein Stück meine Skier über grasiges Gelände tragen musste. Bald lehnt sich der Hang zurück u. war dann auch wieder schneebedeckt. Von dort war der vermutliche Gipfel zu sehen. Eine Aufstiegsspur konnte ich nicht entdecken. Skiabfahrtsspuren kamen nur im linken Bereich von oben. Erst stieg ich schräg nach rechts auf. Die Hänge unter dem Gipfel sahen von dort sehr steil u. auch wegen sichtbarer Felsen abweisend aus. Da ich keine Aufstiegsspur ausmachen konnte, setzte ich den Anstieg schräg nach links fort, um wieder zu den Abfahrtspuren zu gelangen. Bald darauf stieß ich endlich auch auf eine Aufstiegsspur, der ich aber nur streckenweise folgte, da sie mir zu steil war. Schließlich erreichte ich den langgezogenen, flachen Grat nordwestlich der Corna di Capra, wo ich sehen konnte, abseits der Route geraten zu sein. Von dort stieg ich - zuletzt zu Fuß -  auf zwei Erhebungen, von denen ich nicht feststellen konnte, welche die höhere ist. Auf der Karte findet sich jedenfalls eine Höhenangabe von 3000m. 

Anschließend fuhr ich ca.20hm am noch breiten Grat in eine kleine Scharte ab. Dann begann der Anstieg am schmaleren, schneebedeckten Grat mit Skier (was gottseidank möglich war), wobei ich zweimal in beiden Flanken Gratfelsen ausweichen musste. Zuletzt verließ ich ihn u. konnte ohne nennenswertem Höhenverlust zur Aufstiegsspur zur Corna di Capra queren. Sehr steil führte sie in der Westflanke schräg nach links oben, um zuletzt im Zick-Zack zum Gipfelgrat zu leiten. Oben bestand eine Fußspur zum Gipfelsteinmann, allerdings war es möglich, mit Skier zum höchsten Punkt zu gelangen.

Nach etwas längeren Aufenthalt am Gipfel trat ich die Abfahrt an. Wegen Schneemangels musste ich auf die vielen Steine, besonders im oberen Hang, aufpassen. Weiter unten stand mir ein riesiger, sehr breiter Hang zur Verfügung, sodass ich auch den Hang meines Anstiegs ansteuern konnte. Bei der Abfahrt musste ich im Gegensatz zum Anstieg meine Skier nicht abnehmen, da ich auch im sehr steilen, schmalen Bereich, in dem noch Schnee lag, seitlich abrutschen oder auch Schwünge machen konnte. Nur im Tal musste ich wieder für die Überschreitung eines Bachs meine Skier kurz abnehmen. Über den schneebedeckten Fahrweg ging es dann ziemlich flach oder auch eben talauswärts. Ich verließ ihn an geeigneter Stelle u. fuhr einen kurzen Hang, in dem Abfahrtspure zu sehen waren, zum Bachgrund ab. So erreichte ich den gewalzten Fahrweg, den ich beim Hinweg von der Straße aus nicht hatte sehen können. Unterwegs kamen mir zwei Wanderer entgegen. Rechts der Straße konnte ich bis kurz vor das Auto mit Skier gehen.