Cjampon (1709 m) - am Südrand der Julischen Alpen


Publiziert von 83_Stefan , 23. April 2022 um 18:28.

Region: Welt » Italien » Friaul-Julisch Venetien
Tour Datum:18 April 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Via A23/SS13 nach Gemona del Friuli; vom östlichen Ortsrand führt die Strada di Foredor asphaltiert, aber schmal und in zahllosen Kehren bergauf. Nach einer Kehre auf etwa 980 Metern befindet sich vor dem Fahrverbotsschild ein großer Parkplatz; hier endet die Asphaltdecke. Vorsicht: Der Parkplatz ist an schönen Wochenenden schnell voll, am besten früh starten.
Kartennummer:OpenTopoMap

Schier endlos windet sich das silberne Band des Tagliamento und die bleichen Berge erheben sich aus der Küstenebene des Friaul in drei aufeinanderfolgenden Wellen, eine jede größer als die vorherige. Reist man von Udine ins Tal des Tagliamento hinein, beginnen die Alpen ganz unscheinbar mit den Hügeln um den Monte Campeon, danach baut sich der schon deutlich höhere Cuarnan auf und schließlich folgt der mächtige Cjampon als unbestrittener Regent. Jeder Bergliebhaber, der ihn aus dieser Perspektive gesehen hat, muss ihn einfach besteigen.

Dank des günstig gelegenen Ausgangspunkts oberhalb von Gemona del Friuli hält sich der Aufwand in angenehmen Grenzen. Am geräumigen Parkplatz etwa 100 Höhenmeter unterhalb der Malga Cuarnan folgt man dem beschilderten Steig durch dichten Wald hinauf zur Alm. Gäste können zur Alm hinauffahren und dort parken. Das Almgelände wird durchquert und man wandert noch ein Stück hinauf zur Verzweigung etwas oberhalb des Sattels Sella Foredor. Hie hält man sich links und folgt der Beschilderung "Cjampon" hinunter in den Sattel. Die Anstiegsflanke des Gipfelziels kann man hier bereits sehr schön einsehen, man erahnt, wie steil das Gelände über weite Strecken ist.

Am Sattel führen von links und rechts weitere Wege herauf. Zum Cjampon wandert man am eigenwilligen Kreuz mit einem Hahn zuoberst vorbei und gewinnt in einer mit Latschen bestandenen Flanke an Höhe. Bald führt der Steig in steiles Gelände hinein. Felsdurchsetzt gelangt man hinauf zu einem vorgelagerten Aussichtspunkt mit Gedenkplatte, dann führt der meist ziemlich ausgesetzte Weg weiter aufwärts zu einem tief eingeschnittenen, felsigen Graben. Man umgeht diesen auf einem Seitengrat und hat kurz nach einem kleinen Gedenkkreuz in aussichtsreicher Lage eine kurze versicherte Passage zu meistern.

Es folgt der anspruchsvollste Abschnitt der Tour: Durch steiles, schrofiges Gelände steigt man exponiert, teils über kurze Felspartien, hinauf zu einem begrünten Rücken. Auf ihm gelangt man - weiter oben nicht mehr ganz so steil - zu Gipfelkreuz und Glocke. Daneben findet sich auch eine metallene Gipfelbuchbox mit Gipfelbuch. Während man beim Aufstieg vor allem die Küstenebene des Friaul mit Udine und bei guter Sicht den Golf von Triest im Blick hatte, öffnet sich nun ein 360-Grad-Rundumblick vom Antelao über den Großglockner bis zum Triglav, der weite Teile der Julischen Alpen beinhaltet. Besonders interessant ist auch der Blick hinunter ins Tal des Tagliamento, der sich als einer der letzten Wildflüsse seinen Weg durch das Geschiebe bahnt. Aufgrund seiner vorgerückten Stellung erweist sich der Cjampon als erstklassiger Aussichtsberg, den man am besten bei klarer Sicht besucht.

Der Abstieg erfolgt auf dem bereits bekannten Weg, wobei man im steilen, ausgesetzten Schrofengelände gut aufpassen muss, auf dem losen Geröll nicht ins Straucheln zu geraten. Am Sattel Sella Foredor freuen sich die geplagten Knie, dass endlich der steile Part geschafft ist - knieschonend geht anders!

Schwierigkeiten:
Via Malga Cuarnan zum Sattel Sella Foredor: T2 (problemlos).
Gipfelanstieg zum Cjampon: T4, I (nahezu durchgehend ausgesetzt, teils felsig, Vorsicht vor dem losen Geröll).

Fazit:
Eine fantastische, ziemlich frequentierte 5*-Tour, die nahezu über die gesamte Länge wunderbar aussichtsreich ist - absolut lohnend! Der recht ausgesetzte Anstieg erfordert allerdings Bergerfahrung sowie Vorsicht und sollte nicht unterschätzt werden. Für die Knie ist der steile Abstieg ein Höllenritt.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Julische Alpen, 5*-Tour, 1700er, T4.

Tourengänger: 83_Stefan


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 56148.gpx Tourenskizze (kein GPS)

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»