Kaolin bei Hirschau - vom Monte Kaolino zum Buchberg


Publiziert von 83_Stefan , 7. Mai 2022 um 17:43.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum:10 April 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 250 m
Abstieg: 250 m
Strecke:13,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Via B 14 oder St 2238 nach Hirschau; von dort auf der Kreisstraße AS 18 nach Süden am Monte Kaolino vorbei und kurz darauf nach links zum Freizeitpark abbiegen. Kostenfreie Parkplätze in Hülle und Fülle.
Kartennummer:BayernAtlas

In Bayern befindet sich eine bedeutende Kaolin-Lagerstätte zwischen Hirschau und Schnaittenbach im Norden des Oberpfälzischen Hügellands, wo feldspatreiche Sande im Laufe der Zeit chemisch in Kaolin umgewandelt wurden. Der Abbau erfolgte ab 1833 zunächst untertage, fünfzig Jahre stellte man auf den noch heute praktizierten Tagebau um. Die Kaolingewinnung ist ein bedeutender Wirtschaftszweig vor Ort und hinterlässt naturgemäß tiefe Wunden in der Landschaft. Durch ein Nachfolgenutzungskonzept macht man aus der Not allerdings eine Tugend und der Erfolg zeigt sich schon heute: Der Monte Kaolino, die weithin sichtbare Abraumhalde aus weißem Quarzsand - hat es zur Touristenattraktion geschafft, die sich vor allem durch das ganzjährig mögliche Sandskifahren einen Namen geschaffen hat.

Ausgangspunkt der hier vorgestellten Tour ist der Parkplatz 2 des Freizeitparks am Südfuß des Monte Kaolino. Man wandert auf der Straße auf den Campingplatz zu und umgeht diesen linker Hand. Nachdem Standseilbahn und Sandpiste passiert sind, führt der "Drei-Gipfel-Weg" (Nummern 19 und 20) noch ein kurzes Stück am umzäunten Campingplatz-Gelände entlang und leitet dann in ein Wäldchen hinein. Der Wanderroute folgt man um einen Karpfenweiher herum und dann in nordöstlicher, später östlicher Richtung - unter einer Hochspannungsleitung - am Weitzendorfer Bach entlang. Eine Zufahrt zum Werksgelände wird passiert, dann weist die Beschilderung nach rechts. Schließlich verlässt man den Wald und erreicht eine Fahrspur, der man nach links zwischen Feldern hindurch folgt. Am gegenüberliegenden Waldrand geht es am Hauptweg links weiter ("Schnaittenbach") und um eine alte Abraumhalde herum. Hier hat man einen instruktiven Blick in den Tagebau sowie zum weißen Monte Kaolino daneben.

Der Weg führt an einem Haus und einem Karpfenteich vorbei nach Osten und mündet in eine Schotterstraße. Ihr folgt man nach rechts ("Bernsteinwanderweg") durch Felder, passiert ein Wasserwerk und gelangt schließlich in den Wald. An einer aufwändig mit Holzschildern bezeichneten Verzweigung bleibt man noch ein Stück am Hauptweg, bis man diesen etwa 200 Meter weiter nach links verlässt (Markierung: grünes Dreieck auf weißem Grund). Kurz darauf hält man sich links und erreicht den schmalen Fischerpaintbach, der gequert wird. An der folgenden Verzweigung verlässt man den breiten Weg und folgt man der Beschilderung zur Boiwiequelle am Bach entlang aufwärts. Die Quelle ist ziemlich unscheinbar, aber eine Sitzbank bietet sich zur kühlen Rast an. Auf einem schmalen Wurzelpfad gelangt man durch dichten Wald hinauf zu einem weiteren Wanderweg, auf dem es nach links weiter geht ("Buchberghütte").

Der Weg führt hinauf zu einer Verzweigung, wo man sich rechts und gleich wieder links hält. Man überquert die asphaltierte Kreisstraße AS 19 und wandert auf der anderen Seite auf einem alten Fahrweg nach Osten, später Südosten und trifft schließlich wieder auf den mit "BS" bezeichneten Bernsteinwanderweg. Die Beschilderung "Gipfelkreuz" gibt nun die Richtung vor: Man hält sich links und folgt dem Forstweg, bis man schließlich auf eine alte Fahrspur nach rechts abzweigt. Auf ihr gelangt man im dichten Wald in den Gipfelbereich des Buchbergs, wo man zwischen zwei Varianten wählen kann: Entweder links herum oder rechts herum - über den höchsten Punkt - zum Gipfelkreuz. Schade, dass man außer Bäumen nichts sieht.

Der Rückweg folgt der bereits bekannten Route bis zu der Verzweigung, an der man beim Hinweg zuletzt den Bernsteinwanderweg erreicht hat. Hier biegt man nicht nach rechts ab, sondern bleibt auf dem Weg, überquert die AS 19 und erreicht etwa einen halben Kilometer weiter in einer schwachen Rechtskurve eine Wegkreuzung. Man folgt dem Bernsteinweg nach rechts auf einem schmalen Steig im Wald relativ steil bergab zu den unscheinbaren Fensterbachquellen. An der dortigen Verzweigung wandert man auf dem als Bernsteinweg bezeichneten Fahrweg weiter, hält sich sodann rechts und verlässt den Fahrweg schon bald wieder nach links ("Hirschau").

Auf einer mit einem blau-weißen Kringel markierten Fahrspur wandert man in westlicher Richtung durch den Wald, quert eine Forststraße und überschreitet den nur aufgrund eines Schilds als solchen erkennbaren Hinteren Wenzelsberg. Bald darauf verlässt man die Fahrspur am markieren Steig nach rechts und erreicht nach etwa 300 Metern einen Fahrweg. Dem gegenüber beginnenden Schottersträßchen folgt man weiter, hält sich an der nächsten Verzweigung links und trifft schließlich auf einen breiten Fahrweg. Auf ihm geht es nach links noch etwa 700 Meter zurück zum Parkplatz am Freizeitpark, wo man nochmals einen hübschen Blick zum Monte Kaolino hat.

Schwierigkeiten:
Vom Monte Kaolino via Boiwiequelle zum Buchberg: T1 (problemlose Fahr- und Wanderwege).
Rückweg über Fensterbachquellen: T2 (unteres T2 im kurzen, steileren Abschnitt, sonst T1).

Fazit:
Eine ruhige 3*-Runde, die über weite Strecken im dichten Wald verläuft. Ausblicke gibt es nur ganz vereinzelt. Der Monte Kaolino ist ein interessantes Gebilde, das eigentlich gar nicht in die Landschaft passt;  Sandskifahrer und Sommerrodler sind hier gut aufgehoben.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung: 
Der Kaolin bei Hirschau ist Geotop Nummer 65 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt. Die Geotop-Schautafel steht etwas abseits der Route an der Kreisstraße AS 18 am südlichen Rand des Tagebau-Geländes.

Kategorien: Oberpfälzisch-Obermainisches Hügelland, 3*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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