auf Umwegen auf den höchsten Berner


Publiziert von revilo , 2. April 2022 um 15:51.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 6 Juli 2009
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Zeitbedarf: 5 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bern, Thun, Spiez, bei Interlaken Abfahrt ins Lauterbrunner Tal, bis Lauterbrunnen, hier am Bhf großes Parkhaus, dann mit der Bahn zur kleinen Scheidegg.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dto
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Bellevue des Alpes, kleine Scheidegg. Konkordiahütte. Finsteraarhornhütte
Kartennummer:Swisstopo Jungfrauregion Bd 2520

nach etlichen Ostalpentouren und Dolomitenklettereien sollte es endlich mal in die Westalpen gehen, und zwar auf einen 4000er. Nach vielen Diskussionen und Lektüre von Tourenberichten stand am Ende der Entschluß, es auf den höchsten des Berner Oberlands zu versuchen. Als Eingehtour sollte der Mönch herhalten, immerhin ja auch ein 4000er, der mit dem Wissen um die objektiven Gefahren mit Respekt behandelt werden sollte. Als Stützpunkt hatten wir das altehrwürdige Hotel Bellevue des Alpes ausgewählt. Von hier aus am Ankunftstag eine kleine Eingehtour in die Nordhänge des Mönchmassivs. Am nächsten Tag wird die eigentliche Tour in Angriff genommen: Nach der eindrucksvollen Fahrt durch den Eiger im Trubel der Jungfraujoch-Touristen und auf breiter Trasse Richtungs Mönchsjochhütte. Am Fuß des Mönch-Südostgrates Einstieg in den Normalweg und unschwer über verschneite Platten über den Sockel in den Südostgrat, dort einige wenige Kletterstellen im zweiten Grat. Wir sichern hier vorsichtshalber. Oben auf dem Grat dann sehr luftig und mit Umsicht (Wechten z.T. schwer zu erkennen) gegen den Gipfel. Abstieg wie Aufstieg, dann Abfahrt zurück zur kleinen Scheidegg. Damit wäre die "Eingehtour" mit immerhin einem 4000er erledigt. Am nächsten Morgen dann früh vom Jungfraujoch über den oberen Aletschgletscher zum Konkordiaplatz. Während des Hatschers über den Gletscher werden die Brücken gegen Mittag weich und so sind wir froh, ohne größere Komplikationen über die Spaltenzonen gekommen zu sein. Nachmittags stehen wir dann vor der riesigen Leiteranlage (2009 noch unmittelbar bis auf den Gletscher reichend), die hoch zur Konkordiahütte führt. Bevor wir aufsteigen, warten wir ab, bis ein kurzes Blitz- und Donner-Intermezzo wieder abgezogen ist, dann gehts über die Eisentreppen zur Konkordiahütte. Hier wird Quartier bezogen, um am nächsten Tag im Schlechtwetter mit Schneetreiben via Grünhornlücke zur Finsteraarhornhütte zu wechseln. Bei Ankunft dort begrüßt uns eine moderne, helle und warme SAC-Hütte, dazu jetzt schönes Wetter und wir unternehmen eine kleine Erkundungstour bis ca. 3400m.
Wir gehen früh ins Bett, Wecken ist schließlich in Westalpenmanier noch vor 4 Uhr. Wir starten gemeinsam mit ca. 10 weiteren Aspiranten auf dem Normalweg via Hugisattel und Nordwestgrat zum Finsteraarhorngipfel. Bis zum Hugisattel  in der vergletscherten Südwestflanke ist Spaltengefahr und somit Seilsicherung angesagt, ab dem Hugisattel dann luftig auf dem Grat anregende leichte Kletterei, maximal 2. Grad, hier ist seilfreies Gehen angemessen. Die Tiefblicke in die Ostseite sind beeindruckend, im Südwesten ragen die Walliser 4000er auf.
Bei eisigem Wind und blauweißem Himmel dann nur kurze Gipfelrast und Rückweg über Gipfelgrat und mittäglich weichen Gletscherfirn zur Hütte. Abends wird der Erfolg angemessen gefeiert und am nächsten Morgen gehts im Morgengrauen auf den langen Hatscher zurück via Grünhornlücke, Konkordiaplatz, Aletschgletscher zum Jungfraujoch und mit den Eigerbahn zurück zur kleinen Scheidegg. Von dort mit der Bahn runter ins Lauterbrunnental und so sind wir endlich mittags um 4 am Auto. Und dann nur noch die paar Kilometer bis nach Leipzig....und so ist dann morgen um 3 ein langer Tag und eine insgesamt - so erinnere ich sie zumindest jetzt 13 Jahre später - fantastische 4000er-Tour glücklich und erfolgreich zu Ende gegangen

Tourengänger: revilo


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