Pizzo «da» Vogorno via SSE-Grat
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Natürlich heisst der Gipfel Pizzo di Vogorno, aber wenn er schon so heisst, muss er doch auch direkt von Vogorno im Verzascatal aus bestiegen werden – so dachte ich mir jedenfalls.
Der Pizzo di Vogorno zählt zu den Gipfeln, die ich von meinem Feriendomizil aus sehe, und er hat mich mit seiner Form und der dominanten Lage schon lange in den Bann gezogen. Alle Aufstiege «by fair means» sind lang oder mit vielen Höhenmetern – oder meistens beides. «Billig» ist der Gipfel nur zu haben, wenn man im Sommer mit der privaten Rumpelkisten-Seilbahn zur Alpe Bardughè fährt (nur auf Voranmeldung, Fr. 60.– für 1-4 Personen – dies sind Secondhand-Informationen, ich habe es noch nie selber ausprobiert).
Also wenn schon denn schon – der SSE-Grat sah ein paar Tage zuvor von der Cima di Sassello aus gesehen verlockend aus, und Swisstopo gab der Tour ab Vogorno durch's Val della Porta und über den Grat zum Gipfel genau 2000 Höhenmeter. Das war doch eine schöne Zahl, also wollte ich es probieren. Beim Ausrüstungs-Poker zuhause zog ich die «schnell und leicht»-Karte: Trekkingschuhe und Grödel. Um Letztere würde ich noch froh sein.
In Vogorno auf 490 m ging es los, und bald war ich auf dem schönen Wanderweg ins Val della Porta. Viele Treppenstufen gab es bis Rienza zu ersteigen. Von dort weiter auf dem Weg zur Alpe Stavascio, wo sich zum ersten Mal eine tolle Aussicht auf den Lago Maggiore auftat. Oberhalb der Alpe Stavascio verliess ich den Wanderweg und stieg über den Grashang in Richtung P. 2243 auf. Es lohnt sich, sich immer möglichst weit links zu halten, um den mühsamen Rhododendron-Sträuchern auszuweichen. Nur an einer Stelle müssen ein paar grosse Felsblöcke rechts umgangen werden; man findet zum Teil Begehungsspuren.
Kaum aus dem Strauchwerk, bekam dieser grosse dreieckige Hang, der in den P. 2243 mündet, für mich etwas Magisches. Gämsen hopsten herum, es war still und friedlich, an einer Stelle gab es gar einen von der Natur geschaffenen Pausenplatz mit alleinstehendem Baum und «Tisch», und immer wenn ich mich kurz umdrehte, war da diese gewaltige Aussicht.
Allzu bald war der besagte Punkt erreicht, wo der schöne Hang aufhört und der eigentliche SSE-Grat anfängt. Der SAC-Führer Tessiner Alpen 2 (1992) bewertet ihn mit L («Schöne Gratroute mit ausgesetzten Stellen»), was alles und nichts heissen kann. Ich denke, T5 und I-II ist angemessen, je nach Routenwahl. Schwierig ist es nicht, aber zum Teil schon recht ordentlich ausgesetzt. Vereinzelt traf ich Schneereste an, darunter vereist, vorzugsweise auf abschüssigen Platten. Mit den Grödeln wollte ich nicht klettern, also versuchte ich dem Schnee so gut es ging auszuweichen. Nach zwei, drei Stellen mit sehr viel Luft unter dem Hintern war der Zauber vorbei und der Sattel, wo der Wanderweg von der Borgna-Hütte her einmündet, erreicht. Der restliche Aufstieg zum Gipfel war dann trivial.
Auf dem Gipfel genoss ich die 360°-Rundumsicht; es war warm und windstill, viel mehr als ein T-Shirt brauchte es nicht. Frühlingswetter eben!
Nach einer ausgedehnten Gipfelrast und 40 Amateurfunk-Verbindungen mit ganz Europa musste ich mir langsam Gedanken um den Abstieg machen. Zurück über den Grat fand ich nicht so prickelnd. Der Weg in Richtung Borgna-Hütte hatte nur wenig Schnee und in der Rinne, die unterhalb des Gipfels einmündet, gab es Spuren. Aber dann würde ich irgendwann wieder auf dem gleichen Weg durchs Val della Porta landen. Also lieber eine Rundtour, und somit auf dem wbw markierten Weg via NNW-Grat und SW-Flanke zur Alpe Bardughè.
Bis der Weg den Grat endgültig verlässt, gab es zum Teil noch abschüssige, hart gefrorene Schneefelder. Nun war ich doch noch um die Grödel froh. Jemand hatte offenbar vor einiger Zeit gespurt, was es angenehmer machte, sonst hätte ich mir für diesen Abschnitt wohl eher richtige Bergschuhe und Steigeisen gewünscht.
Der Rest ist schnell erzählt – Alpe Bardughè, und dann via Corte Nuovo wieder an den Ausgangspunkt zurück. Schön war's!
Der Pizzo di Vogorno zählt zu den Gipfeln, die ich von meinem Feriendomizil aus sehe, und er hat mich mit seiner Form und der dominanten Lage schon lange in den Bann gezogen. Alle Aufstiege «by fair means» sind lang oder mit vielen Höhenmetern – oder meistens beides. «Billig» ist der Gipfel nur zu haben, wenn man im Sommer mit der privaten Rumpelkisten-Seilbahn zur Alpe Bardughè fährt (nur auf Voranmeldung, Fr. 60.– für 1-4 Personen – dies sind Secondhand-Informationen, ich habe es noch nie selber ausprobiert).
Also wenn schon denn schon – der SSE-Grat sah ein paar Tage zuvor von der Cima di Sassello aus gesehen verlockend aus, und Swisstopo gab der Tour ab Vogorno durch's Val della Porta und über den Grat zum Gipfel genau 2000 Höhenmeter. Das war doch eine schöne Zahl, also wollte ich es probieren. Beim Ausrüstungs-Poker zuhause zog ich die «schnell und leicht»-Karte: Trekkingschuhe und Grödel. Um Letztere würde ich noch froh sein.
In Vogorno auf 490 m ging es los, und bald war ich auf dem schönen Wanderweg ins Val della Porta. Viele Treppenstufen gab es bis Rienza zu ersteigen. Von dort weiter auf dem Weg zur Alpe Stavascio, wo sich zum ersten Mal eine tolle Aussicht auf den Lago Maggiore auftat. Oberhalb der Alpe Stavascio verliess ich den Wanderweg und stieg über den Grashang in Richtung P. 2243 auf. Es lohnt sich, sich immer möglichst weit links zu halten, um den mühsamen Rhododendron-Sträuchern auszuweichen. Nur an einer Stelle müssen ein paar grosse Felsblöcke rechts umgangen werden; man findet zum Teil Begehungsspuren.
Kaum aus dem Strauchwerk, bekam dieser grosse dreieckige Hang, der in den P. 2243 mündet, für mich etwas Magisches. Gämsen hopsten herum, es war still und friedlich, an einer Stelle gab es gar einen von der Natur geschaffenen Pausenplatz mit alleinstehendem Baum und «Tisch», und immer wenn ich mich kurz umdrehte, war da diese gewaltige Aussicht.
Allzu bald war der besagte Punkt erreicht, wo der schöne Hang aufhört und der eigentliche SSE-Grat anfängt. Der SAC-Führer Tessiner Alpen 2 (1992) bewertet ihn mit L («Schöne Gratroute mit ausgesetzten Stellen»), was alles und nichts heissen kann. Ich denke, T5 und I-II ist angemessen, je nach Routenwahl. Schwierig ist es nicht, aber zum Teil schon recht ordentlich ausgesetzt. Vereinzelt traf ich Schneereste an, darunter vereist, vorzugsweise auf abschüssigen Platten. Mit den Grödeln wollte ich nicht klettern, also versuchte ich dem Schnee so gut es ging auszuweichen. Nach zwei, drei Stellen mit sehr viel Luft unter dem Hintern war der Zauber vorbei und der Sattel, wo der Wanderweg von der Borgna-Hütte her einmündet, erreicht. Der restliche Aufstieg zum Gipfel war dann trivial.
Auf dem Gipfel genoss ich die 360°-Rundumsicht; es war warm und windstill, viel mehr als ein T-Shirt brauchte es nicht. Frühlingswetter eben!
Nach einer ausgedehnten Gipfelrast und 40 Amateurfunk-Verbindungen mit ganz Europa musste ich mir langsam Gedanken um den Abstieg machen. Zurück über den Grat fand ich nicht so prickelnd. Der Weg in Richtung Borgna-Hütte hatte nur wenig Schnee und in der Rinne, die unterhalb des Gipfels einmündet, gab es Spuren. Aber dann würde ich irgendwann wieder auf dem gleichen Weg durchs Val della Porta landen. Also lieber eine Rundtour, und somit auf dem wbw markierten Weg via NNW-Grat und SW-Flanke zur Alpe Bardughè.
Bis der Weg den Grat endgültig verlässt, gab es zum Teil noch abschüssige, hart gefrorene Schneefelder. Nun war ich doch noch um die Grödel froh. Jemand hatte offenbar vor einiger Zeit gespurt, was es angenehmer machte, sonst hätte ich mir für diesen Abschnitt wohl eher richtige Bergschuhe und Steigeisen gewünscht.
Der Rest ist schnell erzählt – Alpe Bardughè, und dann via Corte Nuovo wieder an den Ausgangspunkt zurück. Schön war's!
Tourengänger:
hb9dqm

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